Inhaltsverzeichnis
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Schon immer haben sich die Kongresse der DGZI praxisorientierten Themen zugewandt. Dabei steht fest, dass implantologische Langzeiterfolge nur erzielt werden können, wenn alle Beteiligten ihr Bestes geben, miteinander planen und handeln. So erhält die „Praxisorientierte Implantologie“ auch beim 43. Internationalen Jahreskongress der DGZI in Berlin (4. und 5. Oktober) eine breite Plattform. Renommierte wissenschaftliche Referenten aus dem In- und Ausland zeigen die aktuellen Trends auf, und auch praxistaugliche Konzepte werden vorgestellt und diskutiert.
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Implantologischer Langzeiterfolg bei -Patienten mit reduzierter Compliance
Dr. Bernd Neuschulz, M.Sc.
Evidenzbasierte Behandlungsmethoden, wissenschaftliche, gut dokumentierte Implantatsys-teme, gut ausgebildete Implantatchirurgen, regelmäßige Dentalhygienekontrollen und eine adäquate Mundhygiene sind erwiesenermaßen die Bedingungen für den Langzeiterfolg -implantologischer Therapien. Aber auch die Compliance-Bereitschaft bzw. -Fähigkeiten der Patienten mit implantatgestütztem Zahnersatz selbst gehören zu den Hauptfaktoren, um peri-implantären Entzündungen vorzubeugen oder einzudämmen. Dr. Bernd Neuschulz dis-kutiert hier in diesem Zusammenhang sowohl die zentralen ethischen und therapeutischen Herausforderungen als auch etwaige Lösungswege, die die Implantologie in den kommenden Jahren bestimmen werden.
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Die Überlebensraten implantatgetragener Prothetik sind hoch. Dennoch zeigten sich vermehrt bei implantatgestützten Brücken und Kronen technische Komplikationen: Lockerung der Abutment- oder Halteschrauben von Suprakonstruktionen, Retentionsverluste von zementierten Versorgungen und Verblendkeramikfrakturen. Dr. Sven Rinke beschreibt im Folgenden, dass neben einigen anderen Faktoren die Auswahl des Werkstoffes von zentraler Bedeutung für die Überlebensrate der Implantatprothetik ist und gibt einen Überblick zum aktuellen Stand der Literatur in Bezug auf die Risikominimierung technischer Komplikationen.
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Computerassistierte Implantologie und Prothetik im Alter
Priv.-Doz. Dr. med. dent. Joannis Katsoulis, MAS
Die computerassistierte Implantologie (CAI) hat sich in den letzten Jahren stark weiterentwickelt und mithilfe von verschiedenen Anbietern erfolgreich in der Praxis etabliert. Eines der -ersten Systeme, welches im Jahr 2005 eine pragmatische und durchführbare Ausführung erlaubte, war das NobelGuide-System von Nobel Biocare. Es erweist sich gerade bei Fällen mit reduzierter oraler und medizinischer Ausgangssituation und fortgeschrittenem Alter als sinnvoll und gewinnbringend. Dr. Joannis Katsoulis beschreibt anhand eines ausgewählten, über sieben Jahre dokumentierten Patientenfalles das dreistufige Vorgehen mittels dieses Systems und die nachhaltige stabile biomechanische Situation.
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In den letzten Jahren ist der Gebrauch von Titan in der Implantologie, vor allem durch die Probleme mit der Hüftprothetik, immer stärker infrage gestellt worden. Vollkeramische Implantate sind seit vielen Jahren auf dem Dentalmarkt. Leider sind die meisten Systeme aufgrund von Materialproblemen relativ schnell gescheitert. Erst als man verstanden hat, Zirkondioxid richtig zu verarbeiten und zu konditionieren, kamen einteilige Implantate auf den Markt, die sich in eingeschränkter Form (eigentlich nur in Schaltlücken) einsetzen ließen. Erst mit der Weiterentwicklung zu zweiteiligen Implantaten war der Weg frei, analog wie mit zweiteiligen Titanimplantaten zu arbeiten. Dr. Michael Leistner schildert für das Implantologie Journal seine Erfahrungen mit einem zweiteiligen Vollkeramik-Implantatsystem.
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Versorgungskonzepte mit Sofortbelastung, insbesondere in Verbindung mit Implantaten im anterioren Unterkiefer, zielen auf eine Vereinfachung der Verfahren, Verkürzung der Einheilzeit und Verringerung der Dauer zwischen der chirurgischen und prothetischen Phase ab. Die hohe Vorhersagbarkeit und klinische Evidenz dieses erstmals vor über 40 Jahren beschriebenen Versorgungskonzeptes veranlasste uns dazu, den Ansatz in unserer Klinik zu übernehmen. Transgingivale Implantate tragen darüber hinaus dazu bei, das vielfach diskutierte Auftreten eines Mikrospalts im empfindlichen periimplantären Bereich zu vermeiden sowie die Gesamtbehandlungszeit, und dadurch die damit verbundenen Kosten, zu verringern.
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Periimplantitisprophylaxe durch die -Versiegelung von Spalten und Hohlräumen
Prof. Dr. Dr. Claus Udo Fritzemeier
Nachdem in der Vergangenheit über Implantatindikationen, die Implantationstechniken und das Implantatdesign diskutiert wurde, so zeichnet sich jetzt, den Veröffentlichungen in der dentalen Fachliteratur zufolge, die Periimplantitis (Abb. 1) als das beherrschende Thema ab. Für die Langzeiterfolge gilt es nun nach Möglichkeiten zu suchen, die Periimplantitis effektiv zu behandeln oder sogar zu verhindern, um ein dauerhaftes Verbleiben der Implantate zu -ermöglichen. Hier setzen die Überlegungen zur Versiegelung der Spalten und Hohlräume bei zusammengesetzten Implantaten an. Prof. Claus Udo Fritzemeier schildert im vorliegenden Beitrag seine Erfahrungen mit einem u.a. von ihm an der Universität Düsseldorf erprobten keimtötenden Versiegelungsmaterial.
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Interview: „Das Leben der Menschen zu verändern, war immer ein Ziel von mir“
Interview mit Prof. Paulo Malo, Lissabon
Mehr als vier Millionen Menschen, älter als 65 Jahre, sind allein in Deutschland zahnlos. Das zeigt: Das Patientenpotenzial ist groß für die Indikation des unbezahnten Kiefers. Ein mögliches Konzept ist All-on-4®, mit dem auf nur vier oder mehr Implantaten ein festsitzender implantatgetragener Zahnersatz möglich ist. Die Implantate können selbst in atrophierten Kiefern ohne vorherige augmentative Maßnahme inseriert werden und bei entsprechender Primärstabilität sofort versorgt werden. Prof. Paulo Malo, Lissabon, hat dieses Konzept entwickelt. Exklusiv berichtet er im Interview mit dem Implantologie Journal über die wissenschaftliche Absicherung von All-on-4 und die Vorgehensweise von der Diagnostik bis zur Nachsorge. Zu diesem oft kontrovers diskutierten Thema wird sich Prof. Malo auch im Rahmen des „Streitgespräches“ des 43. DGZI-Jahreskongresses am 4./5. Oktober in Berlin äußern.
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Interview: Der Freiburger Weg – ein Symposium zum 85. Geburtstag von Professor Wilfried Schilli
Dr. Georg Bach
Wer es vermag, zu seinem 85. Geburtstag und fast 20 Jahre nach Ausscheiden aus dem aktiven Universitätsdienst einen Hörsaal bis auf den letzten Platz zu füllen, der muss in der Tat über ein gehöriges Maß an Strahlkraft verfügen und die Fähigkeit besitzen, Menschen zu beeindrucken und für sich einzunehmen. Professor Wilfried Schilli gehört ganz zweifellos zu diesen besonderen Menschen, und so war die außergewöhnliche Resonanz, welches das Symposium anlässlich seines 85. Geburtstages erfuhr, auch mehr als erklärlich.
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Zahnärztliche Behandlungen können generell unterteilt werden in einfache Behandlungen, welche keine besonderen Vorkehrungen hinsichtlich aseptischer Arbeitsbedingungen verlangen, sowie Eingriffe, die unter sterilen Bedingungen vorgenom-men werden müssen. Hierzu zählen die Bereiche der Chirurgie und der Implantologie. Speziell in diesen hochsensiblen Gebieten muss das Risiko einer -Infektion so gering wie möglich gehalten werden.
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Neue Qualifikation ab Oktober 2013 - DGZI setzt auf Teamwork in der Implantologie
DGZI-Vorstandsmitglied ZTM Christian Müller
„Wer in der modernen Zahnmedizin erfolgreich sein möchte, kommt nicht umhin, die Zusammenarbeit zwischen Zahnarzt und Zahntechniker voranzubringen – eine Herzensangelegenheit der Deutschen Gesellschaft für Zahnärztliche Implantologie (DGZI)“, konstatiert Vizepräsident Dr. Roland P.H. Hille und verweist damit auf den betont team- und praxisbezogenen Kurs, den die Gesellschaft bereits seit einigen Jahren verfolgt.
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Ja, es gibt sie: die Patienten mit gutem Knochenangebot und leicht adaptierbarer Gingiva. Doch in allen anderen Fällen muss der implantologisch tätige Zahnarzt auf spezielle Ver-fahren für das Hart- und Weichgewebsmanagement zurückgreifen können. An sie führt interessierte Kollegen am 20./11. September ein Curriculum der DGZI heran – und dies an einer der anerkanntesten implantologischen Forschungs- und Ausbildungsstätten Europas: der Universität Düsseldorf.