Inhaltsverzeichnis
1
3
Editorial: Weniger Emotion, dafür bitte mehr Evidenz!
Priv.-Doz. Dr. Stefan Röhling, Vice President European Society for Ceramic Implantology
Liebe Kolleginnen und Kollegen, kaum ein anderes Thema hat in den letzten Jahren in der Zahnmedizin für mehr Kontroversen gesorgt als die „metallfreie Implantologie“. Protagonist in dieser Diskussion sind zweifellos Keramikimplantate aus Zirkonoxid, die nunmehr seit fast zwei Jahrzenten auf dem Markt verfügbar sind. In diesem Zusammenhang erinnere ich mich an die Anfangsdiskussion unserer Arbeitsgruppe zum Thema Keramikimplantate im Rahmen der letztjährigen Leitlinienkonferenz, bei der es die ersten beiden Stunden nur um den Begriff der „Metallfreiheit“ ging. Letztendlich haben sich bei dieser Diskussion jedoch die klinisch relevanten Merkmale und die evidenzbasierten Daten durchgesetzt. Dadurch konnten erstmals konkrete Behandlungsrichtlinien definiert werden, die richtungsweisend für die allgemeine Akzeptanz der Keramikimplantate sind...
4
6
Komplettsanierung: Einsatz von Keramikimplantaten – Verwendung eines schienenbasierten Navigationssystems
Dr. Karl Ulrich Volz, Dr. Rebekka Hueber, Dr. Stephanie Vergote,Dr. Tobias Steinherr, ZÄ Caroline Vollmann
Die Frage nach dem Benefit moderner navigationsbasierter Implantationstechniken ist eine allgegenwärtige Debatte. In diesem Bereich bieten verschiedene Hersteller unterschiedliche Ansätze – von Löffel- über Hülsensysteme mit den entsprechenden Vor- und Nachteilen. Besonders in Zusammenhang mit Intubationsnarkose und Sedierung werden Navigationsschienen aufgrund des mangelnden oralen Platzangebots in Kombination mit Kieferspreizern oftmals eher als Herausforderung denn Erleichterung angesehen. Die Keramikimplantologie hingegen hat bei der Zahnärzteschaft sowie den Patienten gleichermaßen an Bedeutung gewonnen: Es gibt ein zunehmendes Bewusstsein für die potenziellen Risiken, die mit Titanimplantaten verbunden sein können – bei gleichzeitig steigender Evidenz zur Unterstützung von stabilen Zirkonoxid-Keramikimplantaten. Der folgende Fall stellt ein Navigationssystem im Zusammenhang mit der Implantation von Keramikimplantaten vor und gibt einen aktuellen Überblick über Möglichkeiten der schienenbasierten Implantation in einer umfassenden Sanierung in Allgemeinanästhesie.
14
Komplexe interdisziplinäre Rehabilitation bei CMD
Dr. Elisabeth Jacobi-Gresser, Dr. Daniel Balmaceda, Dr. Julia Balmaceda-Braun, Dr. Bernhard Ewen
Im folgenden Fachbeitrag wird die Notwendigkeit des interdisziplinären Zusammenwirkens von zahnmedizinischen und medizinischen Experten in der erfolgreichen Behandlung einer komplexen Dysfunktion (CMD) dargestellt. Der dysfunktionalen Störungsentwicklung liegen neben einer genetisch determinierten Prädisposition zu hypoton-muskulären, skelettalen und arthrogenen Funktionsabweichungen auch ein primär zu wenig an den übergeordneten Systemeinflüssen ausgerichtetes kieferorthopädisches Behandlungskonzept zugrunde.
20
Digital gefertigte implantatgestützte Brückenversorgung
Prof. Dr. Sven Rinke, M. Sc., M. Sc., Dr. Holger Ziebolz, M.Sc.
Die Herstellung rein implantatgetragener Ganzkieferbrücken stellt hohe Anforderungen an die Präzision einer analogen oder digitalen Abformung, um einen gute Passungsqualität und einen passiven Sitz zu gewährleisten. In den letzten Jahren wurde der Einsatz von intraoralen Scannern in diesem Indikationsbereich kontrovers diskutiert. Durch die Entwicklung neuer Scannersysteme (z. B. i700, Medit) und speziell für diese Indikation adaptierte Scanbodys (Nexus iOS, Osteon Medical) sowie die Nutzung geeigneter Techniken lassen sich Verbesserungen der Präzision erreichen. Der vorliegende Beitrag beschreibt die Herstellung einer implantatgestützten, verschraubten Brückenversorgung mit einem System (Evo+, Permadental), das diese Optimierungsstrategien zur Gestaltung eines rein digitalen Workflows nutzt.
28
Im Oktober 2021 wurde im JOMI, dem International Journal of Oral & Maxillofacial Implants, eine wissenschaftliche Arbeit veröffentlicht, in der insgesamt 25 Implantatproben von fünf Herstellern analysiert wurden. Die Studie wurde von Dr. Dirk Duddeck, dem Forschungsleiter der gemeinnützigen CleanImplant Foundation, initiiert und zeigte auf, dass mehr als ein Drittel aller untersuchten Oberflächen deutliche Verunreinigungen aufwiesen. Ein Ergebnis, welches definitiv aufrütteln sollte!
32
Die Nachfrage nach Zirkonoxidimplantaten steigt aufgrund eines wachsenden Gesundheitsbewusstseins der Bevölkerung und zunehmender Fälle von Materialunverträglichkeiten stetig. Zirkonoxidimplantate verursachen kaum Entzündungsreize des periimplantären Gewebes und bieten ein hohes Maß an epithelialem Attachment. Auch lassen sich mit Zirkonoxidimplantaten dank ihrer weißen Farbe hochästhetische Versorgungen im Frontzahnbereich realisieren. Allerdings ist eine implantatgetragene Versorgung in der ästhetischen Zone angesichts eines möglicherweise atrophierten Alveolarkamms oder des begrenzten Platzangebots mit klinischen Herausforderungen verbunden. Vor diesem Hintergrund können durchmesserreduzierte Implantate indiziert sein. Der folgende Beitrag schildert einen Fall, bei dem die Unterkieferfront eines Patienten mit einem durchmesserreduzierten Zirkonoxidimplantat saniert wurde. Das Implantat wurde im Vorfeld individuell designt und somit bestmöglich auf die anatomischen Gegebenheiten des Patienten abgestimmt.
36
38
Die Vorbereitungen für den 51. Internationalen Jahreskongress der Deutschen Gesellschaft für Zahnärztliche Implantologie e.V. (DGZI) am 30. September und 1. Oktober in Berlin laufen auf Hochtouren. Vor wenigen Wochen ist das Kongressprogramm veröffentlicht worden. In diesem Interview gibt DGZI-Präsident Dr. Georg Bach einen Vorgeschmack darauf, worauf sich die Teilnehmer in diesem Jahr freuen können.
40
42
50
Nach einer umfangreichen strukturellen und visuellen Überarbeitung sowie Optimierung für mobile Endgeräte steht seit Mitte Juli der neue BEGO eShop zur Verfügung. Getreu dem Motto „Von der Wurzel bis zur Krone“ inkludiert der Shop alle Produkte aus den Bereichen Implantologie, 3D-Druck und klassische Zahntechnik.
52
Die Produkte des südkoreanischen Unternehmens Ray optimieren den Praxis-Workflow und helfen, Diagnose, Behandlungsplanung und Therapie so einfach und genau wie möglich zu gestalten. Bereits seit 2004 steht Ray weltweit für die intelligente Vernetzung von Geräten und Abläufen – ganz im Sinne der modernen digitalen Zahnheilkunde.
54
SDS SWISS DENTAL SOLUTIONS, der Weltmarktführer für Zirkonoxid-Keramikimplantate, darf nun seine beiden Implantatsysteme SDS 1.2 sowie SDS 2.2 als offiziell oberflächenrein und kontaminationsfrei bezeichnen. Die SDS Navigationssysteme werden ebenfalls als erste weltweit mit dem begehrten Siegel der „CleanImplant“ Foundation zertifiziert sein.
58
Oral-B und Straumann, zwei Weltmarktführer im Bereich der Mundgesundheit, verkündeten im Rahmen der EuroPerio10 ihre strategische Zusammenarbeit im Kontext der parodontalen und periimplantären Gesundheit. Erklärtes Ziel der wissenschaftlichen Kooperation ist es, neue Standards in der Ausbildung von Zahnärzten und Zahntechnikern zu setzen und Patienten damit bessere Langzeitergebnisse zu ermöglichen.
60
Interview: Verschuldung, Inflation, Stillstand – „Ich lasse mir meinen Elan nicht nehmen“
Wolfgang J. Lihl im Gespräch mit Dr. Albert Franke, Brilon
In der Ausgabe Implantologie Journal 6/22 wurde der in Ochtrup praktizierende Zahnarzt Dr. Jiri Dvorak und seine Impulse und Maßnahmen zur Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit seines Praxisunternehmens vorgestellt. In der vorliegenden Ausgabe berichtet Dr. Albert Franke, Fachzahnarzt für Oralchirurgie in Brilon, mit welcher Strategie er sich den unternehmerischen Herausforderungen in der aktuellen Zeit stellt – ein Tool dabei ist die differenzierte Patientenaufklärung, unter anderem zu Ratenzahlungsmöglichkeiten von hochpreisigen Leistungen anhand des dent.apart-Zahnkredits.
64
Welche offene Softwarelösung passt zu mir? Auf diese häufig gestellte Frage antwortet exocad jetzt mit dem neuen CAD Configurator. Dieses neue Online-Tool unterstützt Zahnärzte und Zahntechniker dabei, das passende exocad Softwarepaket für die individuellen Bedürfnisse ihrer Praxis oder ihres Labors zusammenzustellen. Wie einfach CAD Configurator funktioniert, erläutert Inka Müller, Product Manager bei exocad.
66
Interview: Verbesserungsmöglichkeiten für die „rote Ästhetik“
Nadja Reichert im Gespräch mit Priv.-Doz. Dr. Karin Jepsen
Damit Implantate langfristig im Kiefer des Patienten verbleiben, ist ein gutes Weichgewebemanagement erforderlich. Außerdem tragen stabile und gesunde Gingivaverhältnisse zu einem ästhetisch schönen Lächeln bei. Priv.-Doz. Dr. Karin Jepsen geht im nachfolgenden Interview auf Verbesserungsmöglichkeiten der „roten Ästhetik“ und verschiedene Augmentationsmaterialien ein.
68
Interview: „Nur der Mensch ist das Limit“
Kerstin Oesterreich im Gespräch mit Prof. Dr. Mauro Marincola
Es ist klinische Realität, dass viele potenzielle Implantatpatienten nur über eine geringe Knochenhöhe verfügen. Knochenaufbauverfahren bergen wiederum oft inhärente Risiken und Komplikationen. Im Interview erläutert Prof. Dr. Mauro Marincola, welcheeinfacheren und durchgehend vorhersagbaren Behandlungen dank der SHORT® Implants von Bicon möglich sind.
70
72
Unter dem Motto „Ceramic Implants – State of the Art“ lud die International Society of Metal Free Implantology e.V. (ISMI) am 24. und 25. Juni 2022 zu ihrer 6. Internationalen Jahrestagung in das Berliner Hotel Dorint Kurfürstendamm ein. Renommierte Experten und Anwender aus dem In- und Ausland gaben ihr Wissen an die interessierten Teilnehmer weiter. Dabei standen praktische Anwendungsbeispiele, aktuelle Trends beim Einsatz von Keramikimplantaten sowie biologische Aspekte der metallfreien Implantologie im Mittelpunkt vielfältiger Diskussionen.
74
Innovation wird zwar von Menschen vorangetrieben, die davon träumen, etwas zu verbessern. Doch wer könnte besser zeigen, wie die Realität aussieht, als Wissenschaftler, die evidenzbasierte Daten präsentieren? Die Oral Reconstruction Foundation ist fest davon überzeugt, dass eine enge internationale Zusammenarbeit zwischen Universitäten, Praktikern, Technikern und der Industrie der beste Weg ist, die wissenschaftliche Basis der oralen Rekonstruktion zu festigen, und lädt somit zum Symposium 2022 nach München.
75
2. Europäischer Kongress für keramische Implantologie
Dr. Jens Tartsch, Priv.-Doz. Dr. Stefan Röhling
Keramikimplantate haben sich von einer Randerscheinung zu einem ernst zu nehmenden Faktor in der Implantologie entwickelt. Sie ist derzeit einer der am schnellsten wachsenden, forschungsintensivsten und innovativsten Bereiche der Zahnmedizin. Umso wichtiger ist ein praxisorientierter, aber auch wissenschaftlicher und evidenzbasierter Umgang mit dem Thema – nur die Fakten zählen!
76
Anknüpfend an den Erfolg der vergangenen Jahre findet am 15. Oktober, eingebettet in das internationale Symposium der Oral Reconstruction Foundation (ORIS; 13. bis 15. Oktober), der CAMLOG Zahntechnik-Kongress in München statt. Das Event hat sich seit seiner erstmaligen Durchführung 2009 einen hervorragenden Ruf in der zahntechnischen Szene aufgebaut und den Team-Approach in Implantologie und Zahnprothetik geprägt. In München werden sowohl klare zahntechnische Akzente gesetzt als auch der Schulterschluss zur Zahnmedizin und Oralchirurgie hergestellt.
78
Am 23. und 24. September 2022 findet unter der wissenschaftlichen Leitung von Prof. Dr. Dr. Frank Palm/Konstanz zum siebzehnten Mal das EUROSYMPOSIUM statt. Das Programm ist wieder thematisch breit gefächert und am Informationsbedürfnis des Praktikers ausgerichtet...
80
Das Keramikimplantatsystem Zeramex XT ist bereits fünf Jahre klinisch erfolgreich auf dem Markt. Der Werkstoff der Zukunft – Zirkondioxid –, die Zweiteiligkeit des Implantats, die einzigartige metallfreie Implantat-Abutment-Verbindung, der herkömmliche und digitale Workflow sowie sehr gute klinische Ergebnisse in diesen Jahren machen dessen Erfolg aus. Am 20. Oktober 2022 will man diesen Meilenstein im Rahmen des Events „5 Jahre Zeramex XT“ in Spreitenbach (Schweiz) zusammen mit allen Kollegen feiern...