Inhaltsverzeichnis
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Editorial: Auf die nächsten 25 Jahre!
Dr. Matthias Lehr, Geschäftsführer des Vereins für Zahnhygiene e.V. (VfZ)
Ich weiß, ich weiß … wer es ernst nimmt mit der Mundhygiene, kennt 365 „Tage der Zahngesundheit“ im Jahr. Und für uns, die wir alle in der Den-talwelt leben, trifft das sicher auch zu. Allerdings bedarf es eben doch eines ganz besonderen Ta-ges, um auch die Gesamtbevölkerung dringend, aber nicht drängend, auf die Notwendigkeit einer gewissenhaften Mundhygiene aufmerksam zu machen...
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Bei vielen Menschen mit Demenz gibt es keine Diagnose und somit keine adäquate Therapie und Betreuung. Aber selbst bei vorliegender Diagnose werden der Zahnarzt und sein Team in der Regel nicht oder zu spät informiert und sind nicht in das Netzwerk betreuender Angehöriger, Fachpersonen und Institutionen einbezogen. Das ist fatal, denn die orale Gesundheit von Menschen mit Demenz braucht besondere Aufmerksamkeit. Entsprechend sensibilisierte zahnmedizinische Fachpersonen können eine wichtige präventive Rolle übernehmen.
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Patienten mit hypersensiblen Zähnen stellen nicht selten eine Herausforderung an uns Behandler dar. Da die Anzahl der Patienten steigt, die ihre Zähne aufgrund gut greifender zahnärztlicher Prophylaxe und häuslicher Mundhygienemaßnahmen bis ins hohe Lebensalter erhalten können, wird uns diese Thematik immerwährend begleiten. Weil aber die Anzahl der Nervenfasern in der Pulpa mit zunehmendem Alter abnimmt8, überrascht es nicht, dass die Patientengruppe, die sich am stärksten betroffen zeigt, nicht die der älteren Generation ist, sondern die der 20- bis 40-Jährigen.2,11
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Patienten wissen wenig über Ursachen und Gefahren von Zahnerosion, dabei ist fast jeder Dritte davon betroffen. Im Rahmen einer Anwendungsbeobachtung hat unser Praxisteam neben 29 anderen Zahnarztpraxen ein neues Erosions-Prophylaxekonzept getestet. Der Schwerpunkt des Konzepts liegt auf der Beratung der Patienten zu häuslicher Mundhygiene und Ernährung. Unsere Erfahrungen decken sich mit den Testergebnissen aus den anderen Praxen: Die Patienten zeigten deutliche Verbesserungen im Verhalten zur Vermeidung von Erosionsursachen.
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Die Zahnbürste ist ein Instrument für die tägliche Reinigung und Entfernung von Zahnbelägen und Zahnstein von der Zahnoberfläche, d.h. den fazialen, lingualen und okklusalen Zahnabschnitten. Jedoch benutzt die Mehrzahl der Anwender ihre Zahnbürste nicht ausreichend oder effektiv genug, um Plaque wirklich zu entfernen. Denn niemand weiß eigentlich, wie man sich richtig die Zähne putzt. Manche folgen der Stillman-Technik, andere Kreisen nach Fones oder entwickeln ihren ganz eigenen Stil. Oftmals werden dabei gewohnheitsbedingt immer wieder die gleichen Stellen anvisiert und andere Stellen konsequent ausgespart, ganz egal wie oft die Zahnbürste in die Hand genommen wird.
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Das aktive Einbeziehen der Patienten sichert den Erfolg zahnärztlicher Maßnahmen. Bei hohem Kariesrisiko, bei Gingivitis, Parodontitis, Periimplantitis oder Prothesenstomatitis ist es angezeigt, die übliche Mund- und Zahnpflege zu intensivieren.
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Der Zahnarzt 2015: Ein Unternehmer, der selbstbewusst, leidenschaftlich sowie überzeugend Privatleistungen verkauft. Soweit zumindest an dieser Stelle die Theorie, denn die Integration von Selbstzahlerleistungen in Praxisstrukturen ist vielerorts leichter gesagt als getan. Wie es dennoch funktionieren kann, zeigt der nachfolgende Beitrag.
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Die Wichtigkeit schöner, gesunder Zähne im Hinblick auf das allgemeine Wohlbefinden und soziale Anerkennung ist unumstritten. Lebensqualität, bezogen auf die Mundgesundheit, beinhaltet somit nicht nur körperliche, sondern auch psychische und soziale Aspekte. Der Präventionsgedanke sowie die Förderung der Mundgesundheit sollten deshalb die Grundlage zahnmedizinischen Handelns bilden. Mundspülungen mit ätherischen Ölen bieten eine optimale Ergänzung zur mechanischen Zahnpflege mittels Zahnbürste und Interdentalreinigung. Eine aktuelle Metaanalyse, die Daten von über 5.000 Probanden umfasst, bestätigt ihren positiven Effekt auf die Kontrolle des den-talen Biofilms und die Erhaltung der Zahnfleischgesundheit.
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Gesundheit ist heute Lebensstil und Trend. Vor allem die Generation der jungen Erwachsenen legt stärker Wert auf einen bewussten Umgang mit sich selbst und ihrer Umwelt. Von dieser Entwicklung profitiert die Zahnmedizin, allem voran die Prophylaxe. Zahnärzte sollten sich auf den neu gewonnenen Bedarf einstellen und ihren Patienten prophylaktische Maßnahmen gezielt anbieten. Denn mit dem richtigen Konzept und Engagement kann zum -Beispiel eine PZR zum echten Wellnesserlebnis werden.
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Periimplantäre Infektionen in der zahnmedizinischen Praxis gehören leider fast schon zum Alltag. Während periimplantäre Mukositis eine zumindest im frühen Stadium reversible entzündliche Veränderung des periimplantären Weichgewebes ohne Knochenverlust darstellt, handelt es sich bei der Periimplantitis hin-gegen um eine irreversible, entzündliche Erkrankung im Gewebe-umfeld eines in Funktion befindlichen osseointegrierten Implantates. Durch einen pathogenen Biofilm induziert, führt Periimplantitis unweigerlich zu Knochenabbau und Implantverlust. Damit es nicht so weit kommt, ist es entscheidend, dass Praxen für Implantat-patienten speziell ausgearbeitete Prophylaxekonzepte anbieten.
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Die Rolle der dentalen Prophylaxe gewinnt in immer mehr Praxen zunehmend an Bedeutung, womit eine Spezialisierung oder Erweiterung der dafür vorgesehenen Kapazitäten einhergeht. Kombinationsgeräte bieten eine empfehlenswerte Alternative, wenn das Platzangebot im Behandlungsraum begrenzt ist. Eine sinnvolle Verknüpfung stellen beispielsweise die Funktionen von Ul-traschallscaler und Pulverstrahlgerät dar.