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„Neues Jahr, neues Glück“ dachten sich auch 2011 zahlreiche Praxisinhaber, Architekten und Dentallabore und bewarben sich bei der ZWP-Redaktion um den Titel „Deutschlands schöns-te Zahnarztpraxis“. Fast sechzig Bewerbungen sind in diesem Jahr wieder in unserem Ver-ag eingegangen – ein Beweis für das große In-teresse und die Wertschätzung des ZWP Design-preises. Sogar aus den Nachbarländern Schweiz, Österreich und Niederlande haben einige hochwertige Praxen teilgenommen, sodass wir uns entschieden haben, erstmalig einen „Sonderpreis Europa“ zu vergeben...
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Als ich ein kleiner Junge war, ging ich zum Zahnarzt, der um die nächste Ecke war. Wohin auch sonst? Warum auch woanders hin? Außerdem waren dort natürlich auch meine Eltern Patienten, und mein Vater kannte ihn auch privat ein wenig. Ja, es gibt immer Ins-titutionen, bei denen das Entscheidungskriterium „nächste Ecke“ das Überzeugendste ist. Bei einem Kiosk gilt das zu Recht. Aber bei einem Arzt? Als ich ein kleiner Junge war, ging ich zum Zahnarzt, der um die nächste Ecke war. Wohin auch sonst? Warum auch woanders hin? Außerdem waren dort natürlich auch meine Eltern Patienten, und mein Vater kannte ihn auch privat ein wenig. Ja, es gibt immer Institutionen bei denen das Entscheidungskriterium „nächste Ecke“ das Überzeugendste ist. Bei einem Kiosk gilt das zu Recht. Aber bei einem Arzt?
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Dr. med. dent. Matthias Fiebiger aus München, Gewinner des ZWP Designpreises 2010, konnte den Pokal für Deutschlands schönste Zahnarztpraxis entgegennehmen. Der Preis war eine 1,45 Meter große Zahn - skulptur eines 6er-Molaren aus glasfaserverstärktem Kunstharz.
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Licht und Farbe sind Energiequellen, die einen erheblichen Teil unserer Lebensqualität ausmachen. Das physikalisch, psy-chologische Phänomen von Licht und Farbe ist so vielfältig, so faszinierend und wirksam, dass man sich selbst berauben würde, wenn man die Auseinandersetzungen und Wirkungen scheuen würde. Dass diese Faktoren in der Praxiseinrichtung berücksichtigt werden sollten, zeigt der folgende Bericht, gestützt durch neueste Studien und Erkenntnisse.
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Wir durchschreiten aktuell eine spannende Entwicklung: Das Image der Zahnarztpraxen wandelt sich – zu Entspannungsoasen mit Wohlfühlcharakter. Immer mehr Zahnärzte entdecken die farbliche Praxisgestaltung als solides Marketinginstrument und Alleinstellungsmerkmal für sich. ZWP sprach mit dem freiberuflichen Dipl.-Designer (FH) Alexander Jahn über den praktischen Nutzen und die Zukunft von Farbgestaltungen sowie mit Dr. Uwe Grosch, einem Coburger Zahnarzt, der Farbe positiv für sich und seine Praxis entdeckt hat.
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Preisverleihung - Zahnskulptur für Deutschlands schönste Zahnarztpraxis
Claudia Schreiter, Stefan Thieme
Auch in diesem Jahr darf sich Deutschlands schönste Zahnarztpraxis über einen ganz besonderen Preis freuen – eine Zahn-skulptur aus Stein im Wert von 2.000€, die von der OEMUS MEDIA AG gestiftet wird. Die Redaktion der ZWP begleitete Kai-Uwe Schulz, Bildhauer, Restaurator und Steinmetz in der Westwerk GmbH, bei der Entstehung des außergewöhnlichen Preises.
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Home of Balance – der Name ist Programm, dies gilt aber nicht nur für das neue Prophylaxekonzept, das Ralf Dickscheid in seiner Gesundheitsoase „Home of Balance“ in Bad Dürrheim seit April dieses Jahres in die Praxis umgesetzt hat, sondern gleichfalls für das gesamte Bauprojekt. Moderne Architektur und die Balance zwischen Mensch, Natur, Gesundheit und Arbeit beeindrucken die Besucher auf der ganzen Linie.
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Praxisgestaltung: Tradition trifft InnovationTradition trifft InnovationTradition trifft InnovationTradition trifft InnovationTradition trifft Innovation
Sven Spitthoff
Die Planung und Gestaltung einer Zahnarztpraxis ist ein krea-tiver Prozess, bei dem es vieles zu beachten gilt. Gut, wenn dem Zahnarzt oder -techniker jemand zur Seite steht, der sich von der Konzeptphase bis hin zur Umsetzung um alles kümmert.
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Die Arbeitsstättenrichtlinie bemisst die Größe des sog. „Personalraumes“ mit der Forderung, pro Mitarbeiter eine Fläche von 1m2, jedoch mindestens 6m2, vorzuhalten. 6m2 Fläche – eine Fläche, etwa 50 Prozent größer als das durchschnittliche Doppelbett, in der einer der wichtigsten Pfeiler des wirtschaftlichen Erfolges einer Praxis seine Pause verbringen soll, muss oder darf? Schon der Begriff „Personalraum“ oder noch schlimmer „Sozialraum“ zeigt die empfundene Wertigkeit dieses Raumes. Eine lästige Notwendigkeit innerhalb der teuren Praxisfläche.
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Jahrzehntelang schienen die Gestaltungsprinzipien in Praxen klar umrissen. Von der klassischen Rezeption bis hin zur Ausstattung von Wartebereichen wurden die Unterschiede von Praxis zu Praxis vom Geschmack des Eigentümers und dem Können des Planers bestimmt. In der modernen Praxisplanung jedoch setzen immer mehr Innenarchitekten auf innovative Konzepte, die es ermöglichen, dem Patienten direkter zu begegnen und mehr Komfort beim Aufenthalt in der Praxis zu schaffen.
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Auch für eine Praxis ist das Leitmotiv „Der Kunde steht im Mittelpunkt“ von großer Bedeutung: Der Patient wird immer mehr als Kunde gesehen, die Praxisatmosphäre soll einladen und nicht an eine Klinik erinnern. Der Grundgedanke dabei: Es geht um Gesundheit, nicht um Krankheit! Der Patient soll sich also in einer angstfreien und einladenden Atmosphäre wohlfühlen.
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Die generelle Formel bei einer Praxisübernahme lautet unverändert: Angebot und Nachfrage regeln den Preis. Zwei basale Fragen haben dabei für jeden Existenzgründer obersten Stellenwert: Bin ich der Übernahme-Typus? Was sind meine „No-Go’s“? Die Antworten korrespondieren mit dem privaten Umfeld und der persönlichen Lebensplanung. Die generelle Formel bei einer Praxisübernahme lautet unverändert: Angebot und Nachfrage regeln den Preis. Zwei basale Fragen haben dabei für jeden Existenzgründer obersten Stellenwert: Bin ich der Übernahme-Typus? Was sind meine „No-Go’s“? Die Antworten korrespondieren mit dem privaten Umfeld und der persönlichen Lebensplanung.
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Bereits vor 15 Jahren gründete Wolfgang Engel sein Dentallabor in Marl. Den aus Platzgründen nötig gewordenen Umzug nutzte der Zahntechnikermeister zur kompletten Neugestaltung des Labors. Das Ergebnis überzeugt durch die Kombination aus Funktionalität, Großzügigkeit und Wohlfühlelementen.
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Das Design einer Behandlungseinheit prägt das Erscheinungsbild einer Zahnarztpraxis. Mit welchen Herausforderungen die Designer dabei konfrontiert sind und wie sie die Bedürfnisse von Zahnärzten in der Entwicklung aufnehmen, schildert Andreas Ries von der Darmstädter Agentur Puls Produktdesign anhand der neuen Sirona-Behandlungseinheit SINIUS. Puls war für die Gestaltung von SINIUS verantwortlich.
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Praxiseinrichtungen hatten lange den Ruf, einfach nur praktisch und solide sein zu müssen. Heute sind die Ansprüche hier anders gelagert: Die Einrichtung für eine Praxis muss natürlich immer noch ergonomischen Erfordernissen ge-nügen. Zusätzlich jedoch ist die Einrichtung auch ein Bestandteil der Corporate Identity. Wie man beide Punkte unter einen Hut bekommt, ist die Aufgabe der Spezialisten – wie zum Beispiel der Innenarchitekten des Einrichtungsherstellers Freuding aus Stetten im Allgäu (Abb. 1).
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Sucht eine Frau zu ihrem eleganten Abendkleid ein Paar passende Schuhe, ist deren Ergonomie wohl kaum ein Auswahlkriterium. Sucht ein Zahnarzt für seine vielleicht neu eingerichtete Praxis eine in Form und Farbe zur Innenarchitektur passende Behandlungseinheit, entscheidet er sich nicht selten für die KaVo ESTETICA E80. Dass für das preisgekrönte Design dieser Einheit ergonomische Überlegungen ausschlaggebend waren, wissen die wenigsten.