Inhaltsverzeichnis
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Editorial: „In einigen Jahren lassen wir Augmentate drucken“
Priv.-Doz. Dr. Dr. Steffen G. Köhler, Berlin
Versuche, die Natur nachzuahmen und damit Gewebeentnahmen am eigenen Körper zu vermeiden, haben eine lange Geschichte. Noch gibt es ihn, den Respekt vor der Vollkommenheit der Schöpfung . Noch immer gelten vielfach autogene Ma-terialien als der Golden Standard. Obwohl diese eigenen „Biomaterialien“ auch bekannte Nachteile aufweisen – Zweiteingriff mit möglichen Komplikationen, Volumenverlust nach einem Jahr von 30 bis 60 Prozent (Sbordone, 2009), Sensibilitätsstörungen und Schmerzen am Entnahmeort in bis zu 55 Prozent der Fälle (Schwartz et al., 2009) und mögliche Kontaminationen bei intraoraler Entnahme (Lambrecht et al., 2006) – werden sich Weiterentwicklungen biologischer oder synthetischer Materialien an den Erfahrungen mit autogenem Material messen lassen müssen...
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In der Ausgangssituation stellte sich eine 74-jährige Patientin mit Schmerzen am rechten oberen Eckzahn vor und beklagte zudem den schlechten Halt ihrer Oberkiefer-Teleskopprothese, die auf den Zähnen 13, 17 und 23 gelagert war. Die Teleskopkrone auf dem Zahn 13 war abgebrochen, durch die Fraktur das Pulpen-cavum eröffnet. Zahn 17 zeigte klinisch und radiologisch mesial nach vestibulär verlaufend kariöse Defekte auf. Die bisherige Versorgung, eine Teleskopprothese, stellte sich nach einer Tragedauer von etwa 18 Jahren als insuffizient dar.
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Festsitzende Prothetik im -Oberkiefer bei geringem -distalen Knochenangebot
Dr. Richard J. Meissen, M.Sc., Dr. Nina Wollenweber
Der Anspruch der Patienten nach einer sofort festsitzenden Versorgung steigt zunehmend. Doch eine Sofortbelastung könnte bei geringem Knochenniveau nachteilig sein und eine deutliche Verlängerung des Behandlungszeitraums nach sich ziehen. Im folgenden Fachbeitrag wird dazu das 4-Comfort® System mit distalen Zygoma-Implantaten vorgestellt, das dem Behandler die Möglichkeit gibt, einen Patienten mit geringem Knochenangebot möglichst schonend mit sofortbelastbarer Implantatprothetik zu versorgen.
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Interview: „Membrane sind aus der Praxis kaum noch wegzudenken“
Ingo Schlager im Gespräch mit Dr. Bastian Wessing und Univ.-Prof. DDr. Werner Zechner
Regenerative Komponenten wie Membranen und Augmentationsmaterialien sind aus der heutigen Implantologie nicht mehr wegzudenken. Verfahren wie Guided Tissue Regeneration (GTR) und Guided Bone Regeneration (GBR) haben Anfang der 1980er-Jahre Einzug in die moderne Zahnmedizin gehalten. Seither schreitet die Weiterentwicklung der Materialien und Techniken ungebremst voran. Im Interview spricht Mag. Ingo Schlager, Chefredakteur von Zahn Arzt mit Dr. Bastian Wessing und Univ.-Prof. DDr. Werner Zechner über den Stellenwert von Membranen in der Wissenschaft und deren Verwendung in der alltäglichen Praxis.
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Häufig wird ob des steigenden Kostendruckes durch Hygieneanforderungen in der Zahnarztpraxis vonseiten der (Zahn-)Ärzteschaft geklagt. Dass sich aber gerade durch die korrekte und intelligente Umsetzung, beispielsweise der RKI-Empfehlung oder des MPG, in der täglichen Praxis genauso auch Kosteneinsparungen realisieren lassen, wird in der Regel selten erwartet. Dabei ist es gerade die oberflächliche oder gar gänzlich falsche Anwendung von Rechtsnormen, die sich besonders kostentreibend im Alltag auswirkt.