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Editorial: „Ein harmonisches Ganzes schaffen“
Dipl.-Ing. Bettina Hagedorn, Architecture/interior architecture, Berlin
Was verstehen wir unter dem Begriff „Einrichtung“? Handelt es sich um die lose Möblierung einer Praxis, eines Raumes, speziell im Empfangs- und Wartebereich, die Einrichtung eines funktionalen Behandlungsraums, oder geht es um ein Gesamteinrichtungskonzept, also das „interior design“, die Raumgestaltung, das Raumgefühl, das Erscheinungsbild, das Design, die Material-/Farbauswahl, das Lichtkonzept und die Innenausstattung als Ganzes?
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Autopionier Henry Ford sagte: „Wer aufhört zu werben, um Geld zu sparen, kann ebenso seine Uhr anhalten, um Zeit zu sparen.“ Die Konkurrenz nimmt zu und der nächste Kollege befindet sich oft in unmittelbarer Nachbarschaft. Es ist wichtig, sich mit einem professionellen Corporate Design am Markt zu positionieren: Angefangen von einem schicken Praxislogo über Drucksachen, Schilder und die Website trägt ein durchgängiger Außenauftritt dazu bei, der Praxis ein unverwechselbares Profil zu geben.
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Zahnmedizin und Architektur haben viele Gemeinsamkeiten: Denn sowohl Zahnärzte als auch Architekten sind nicht nur Handwerker, sondern ebenso Ästheten. Design und Architektur der Praxis spiegeln das ästhetische Empfinden des Zahnarztes wider. Die Praxis ist also gewissermaßen ein Ausdruck der Symbiose zwischen Zahnmedizin und Architektur.Zahnmedizin und Architektur haben viele Gemeinsamkeiten: Denn sowohl Zahnärzte als auch Architekten sind nicht nur Handwerker, sondern ebenso Ästheten. Design und Architektur der Praxis spiegeln das ästhetische Empfinden des Zahnarztes wider. Die Praxis ist also gewissermaßen ein Ausdruck der Symbiose zwischen Zahnmedizin und Architektur.
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Wer erinnert sich nicht an die Einrichtung der kieferorthopädischen Praxen früherer Jahre? An den Wänden prangten viele bunte Kinderbilder bis hin zu raumerfüllenden Wandmalereien von Biene Maja, Heidi oder einem ganzen Zoo inklusive lachender Giraffe. Die Rezeption war mit niedrigen Elementen ausgestattet, sodass Kinder Einblick in die Arbeit am Empfangsbereich hatten und sich nicht abgeschottet fühlten. Das Wartezimmer war riesig, angefüllt mit Kinderspielzeug, Bilderbüchern, vielleicht sogar einem Bällebad oder einer Rutsche zum Spielen und Toben – und war meistens unvermeidbar verknüpft mit einem entsprechend hohen Geräuschpegel.
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Wo früher die ersten Überseekabel nach Amerika oder die Halte-seile der Golden Gate Bridge produziert wurden, findet seit ein paar Jahren eine Wiederbelebung der alten Industriegebäude statt. Das Gewerbegebiet Schanzenstraße in Köln-Mülheim ist das neue Medienzentrum der Rheinmetropole, bekannt durch den Bastei Lübbe Verlag und die Studios von Stefan Raab oder die Harald Schmidt Show. Das charmante Ambiente der Industriebrache lässt hier eine Zahnarztpraxis nicht vermuten.
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„Unsere Patienten sollen sich von Anfang an wohlfühlen, die Mitarbeiter sollen optimale Arbeitsbedingungen vorfinden und unsere Philosophie soll auch zum Ausdruck kommen.“ Nicht mehr und nicht weniger stand auf dem Wunschzettel der beiden Inhaber der Münchener Zahnarztpraxis Harder & Mehl für den Innenausbau ihrer neuen Praxis. Mit einer ausgewogenen Farb-, Form- und Materialwahl, einem stimmigen Lichtkonzept und mit einer „Beratungsbox“ als zentralem räumlichen Element wurde den unterschiedlichen Anforderungen Rechnung getragen.