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Möglichkeiten und Grenzen des Knochenaufbaus
Univ.-Prof. Dr. Rolf Ewers, Susanne Gintenreiter, Else Spassova-Tzekova, Doris Moser
Durch die stetig wachsende Anwendung der Implantologie in der modernen Zahnmedizin sind die Möglichkeiten des Knochenaufbaus (Augmentation) in der Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie ein wichtiges Thema geworden. Ist nicht genügend Knochensubstanz (horizontal und vertikal) vorhanden, damit ein enossales Implantat gesetzt werden kann, muss der Knochen so aufgebaut werden, dass er die Kriterien für eine prognostisch günstige Implantation erfüllt.
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Mit herkömmlichen und modernen histologischen Methoden ist es möglich, Einheilungsvorgänge von Knochenersatzmaterialien in Biopsien aus augmentierten Regionen zu untersuchen. Histologische Studien an einem neuen, synthetischen nanokristallinen Material (NanoBone¨) konnten zeigen, dass dabei osteokonduktive und wahrscheinlich auch osteoinduktive Phänomene beobachtet werden können. Zudem wird das Material schon früh in die körpereigenen Umbauprozesse des Knochens integriert.
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Die Rehabilitation durch implantatgetragenen Zahnersatz in all seinen Indikationen erfährt eine immer größere Verbreitung, was dazu führt, dass auch immer häufiger in kompromittierten Kieferbereichen Implantate inseriert werden. Ohne ein ausreichendes knöchernes Fundament ist die Osseointegration allerdings gefährdet und es muss vor oder während der Implantation die Rekonstruktion des Alveolarkamms erfolgen. Leider sind die Augmentationstechniken meist komplex im Handling und somit auch fehleranfällig. Allerdings kann der Erfolg gesteigert und die Belastung des Patienten durch die Vereinfachung des Hartgewebsmanagement reduziert werden.
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Im Jahr 2006 wurden 10.280 Fälle mit dem Verdacht auf einen Behandlungsfehler an die Schiedsstellen gemeldet. 2007 waren es 10.432. Hierbei wurde schon in 1.717 Fällen (2007) ein Behandlungsfehler oder Mängel bei der Aufklärung über Risiken der Behandlung festgestellt. Das stellt noch einmal die absolute Wichtigkeit einer vollständigen und umfassenden Aufklärung in den Vordergrund, bevor wir überhaupt an eine Knochenregeneration oder an einen anderen Eingriff denken sollten.
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In der Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde können häufig Knochendefekte beobachtet werden. Diese sind z. B. bedingt durch pathologische Hohlräume (Zysten), parodontalpathogene Bakterien (Parodontitis) oder nach der Entfernung nichterhaltungswürdiger Zähne (Extraktionsalveole) entstanden. Knochendefizite werden außerdem durch altersbedingte Knochenatrophie sowie durch Inaktivitätsatrophie nach Zahnverlust verursacht. Ebenso kann ein Trauma im Bereich des Mund- und Kieferbereiches zu erheblichen Knochenverlusten führen.
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Das Jahr 2008 bringt für das Knochenaufbaumaterial Cerasorb¨ das zehnjährige Jubiläum - und die Übernahme der Dental sparte der curasan AG durch die RIEMSER Pharmatechnik AG. Nun gehen auch die Produkte unter der Dachmarke Cerasorb¨ in den Vertrieb von RIEMSER über. Herstellung und Produktion des seit nunmehr zehn Jahren erfolgreich eingesetzten Cerasorb¨ verbleiben bei der curasan AG. Anwender der ersten Stunde und Mitentwickler des makroporösen Cerasorb¨ M, Dr. Dr. Frank Palm, sprach mit uns über seine Indi kationen und Motive bei der Verwendung des bewährten Materials.
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Augmentationen gewinnen im Rahmen der Implantattherapie immer mehr an Bedeutung. Diese sogenannte “Guided-Bone-Regeneration” ermöglicht die aus prothetischer Sicht optimale Implantatposition. Knochen- und davon abhängige Weich gewebs de fekte lassen sich dadurch vollständig kompensieren. Eine Ergebnisverbesserung der Augmentation wird durch die Verwendung von autologem Knochenmaterial erreicht.
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In der zahnärztlichen Praxis hat man es sehr oft mit Wunden zu tun. Der nachfolgende Anwenderbericht beschäftigt sich mit der Physiologie der Wunde. Gleichzeitig werden verschiedene Möglichkeiten angesprochen, den Heilungsverlauf positiv zu beeinflussen. So lindert zum Beispiel das Miradont-Gel von Hager & Werken schmerzvolle Entzündungen im Mundraum und hemmt aufgrund von physikalischen Wirkmechanismen und natürlichen pflanzlichen Stoffen gefährliche Bakterien.