Inhaltsverzeichnis
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Editorial: „Bangemachen gilt nicht“
Dr. Frank Dreihaupt, Präsident der Zahnärztekammer Sachsen-Anhalt
Seit dem 1. April 2014 gibt es den von der KZBV ausgehandelten Rahmenvertrag zur Betreuung von pflegebedürftigen Patienten in Seniorenheimen. Die beiden Urlaubsmonate ausgespart, könnte man jetzt die Hundert-Tage-Frage stellen: Hat sich die neue Regelung bewährt? ...
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Über die Bedeutung der Website und der sozialen Medien für die Neupatientengewinnung wurde in der ZWP aus verschiedenen Perspektiven bereits ausführlich informiert. Bemerkenswert ist, dass die Neupatientengewinnung mithilfe der Website heute nahezu gleich aufliegt wie das Empfehlungsmarketing, trotzdem aber weniger als die Hälfte aller deutschen Zahnarztpraxen eine Website hat. Dabei hat die Website darüber hinaus noch eine weitere wesentliche Funktion: die Mitarbeitergewinnung.
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Zahnärzte haben täglich vielfältige Herausforderungen zu meistern. Patienten und Mitarbeiter sind anspruchsvoll und brauchen viel Aufmerksamkeit. Die Zahnmedizin entwickelt sich rasant: ständig werden neue Verfahren, Materialien und Produkte entwickelt. Ohne permanente Fortbildung verliert man schnell den Anschluss. Hinzu kommt Ärger mit Kostenerstattern, Banken, Bürokratie, KZV und vieles mehr. Kein Wunder, dass sich viele Zahnärzte wie ein Hamster im Rad fühlen und ständig am Rande der Erschöpfung sind. Entspannungsübungen alleine reichen nicht, den Alltag erfolgreich zu meistern.
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Viele Ärzte machen sich ernste Gedanken über ihre Altersvorsorge. Die Rahmenbedingungen haben sich in den letzten Jahren verkompliziert und verschlechtert. Mit dem sogenannten Alterseinkünftegesetz wird die Besteuerung der Altersrenten seit 2005 angehoben. Obendrein fällt es den ärztlichen Versorgungswerken aufgrund des anhaltend niedrigen Zinsniveaus immer schwerer, die zugesagten Erträge zu erwirtschaften. Die Folge: Die Ärzteschaft sucht nun verstärkt nach ökonomisch und steuerlich sinnvollen Optionen, um ihre Altersvorsorge zu sichern.
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„Wer nicht fragt, bleibt dumm“ – so argumentierten schon unsere Großmütter. Im übertragenen Sinne gilt dies auch für niedergelassene Zahnärzte. Denn wer heute eine eigene Praxis betreibt, muss sich vielen Herausforderungen stellen, die sich zudem ständig ändern.
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Patientenbewertung im Internet: Neue Mittel gegen Rufschädigung im Internet (Teil 24)
Jens I. Wagner
Bewertungsplattformen erfreuen sich im Internet weiterhin höchster Beliebtheit. Selbst in Google kann ein Arzt heute bewertet werden: Die Suchmaschine ist seit geraumer Zeit auch ein Bewertungsportal. Auf nahezu allen diesen Portalen ist die Bewertungsabgabe anonym möglich und die Gefahr eines Missbrauchs gegeben. Welche Möglichkeiten bleiben dem Arzt, sich zu wehren, und welche neuen Optionen sind in den letzten Monaten hinzugekommen?
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Viele Zahnarztpraxen wählen mittlerweile einen außergewöhnlichen Namen für ihre Praxis. Meist wird viel Geld und Zeit in die Entwicklung eines Praxisnamens und des dazugehörigen Logos gesteckt, das sich regelmäßig auch auf der Internetseite und auf dem Briefpapier wieder-findet. Schließlich soll es auch die richtigen Patienten ansprechen und binden. Und die Patienten sollen die Praxis anhand des Namens erkennen und identifizieren. Daher möchte man natürlich den Namen allein verwenden. Kein anderer Zahnarzt soll die gleiche oder eine ähnliche Bezeichnung verwenden dürfen, damit die Patienten die Praxis nicht mit einer anderen verwechseln.
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An dieser Stelle können unsere Leser der langjährigen ZWP-Autorin Dr. Lea Höfel Fragen im Bereich Psychologie stellen – in Bezug auf Patienten, das Team und sich selbst. Die Fragen und Antworten finden Sie hier redaktionell aufbereitet wieder. In dieser Ausgabe der ZWP geht es um die Beratung von Bruxismuspatienten. Psychologin Dr. Lea Höfel antwortet.
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In den letzten Tipps haben wir uns mit dem immateriellen Praxiswert, dem sogenannten Goodwill, beschäftigt. Wie bereits erwähnt, setzt sich der Praxiswert insgesamt aber aus dem immateriellen und dem materiellen Wertanteil zusammen. Der materielle Wert umfasst in erster Linie die Einrichtung bzw. die Anlagen der Praxis, also die Substanz.
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In einem ganz aktuellen Urteil hat der Bundesfinanzhof in München am 29.4.2014 (Az. VIII R 20/12) Stellung genommen, inwieweit die Kosten eines betrieblich genutzten Ferraris eines Arztes (im Streitfall handelte es sich um einen Tierarzt) als Betriebsausgaben abzugsfähig sind. Im Ergebnis hat der BFH festgestellt, dass nach dem Maßstab eines ordentlichen und gewissenhaften Unternehmers zu prüfen ist, ob ein unangemessener betrieblicher Repräsentations-aufwand im Sinne des Einkommensteuergesetzes (§4 Abs.5 Satz1 Nr. 7 EStG) vorliegt. Denn diese gesetzliche Vorschrift besagt, dass Kosten, die die Lebensführung des Steuerpflichtigen berühren und diese nach allgemeiner Verkehrsauffassung als unangemessen anzusehen sind, insoweit den steuerpflichtigen Gewinn nicht mindern dürfen...
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Bekanntermaßen regelt §5 der GOZ die Bemessung der Gebühren für Leistungen des Gebührenverzeichnisses. Absatz 2 lautet wie folgt: „Innerhalb des Gebührenrahmens sind die Gebühren unter Berücksichtigung der Schwierigkeit und des Zeitaufwandes der einzelnen Leistung sowie der Umstände bei der Ausführung nach billigem Ermessen zu bestimmen. Die Schwierigkeit der einzelnen Leistung kann auch durch die Schwierigkeit des Krankheitsfalles begründet sein.“...
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Schöne und gesunde Zähne sind in der heutigen Zeit für viele Menschen wichtig. Immer häufiger wünschen deshalb auch Erwachsene eine Korrektur der Zahnstellung. Nicht immer ist eine kieferorthopädische Behandlung medizinisch notwendig, wird aber aus ästhetischen Gründen gewünscht. Eine herkömmliche Behandlung mit Brackets schreckt jedoch viele Patienten ab...
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„38 Prozent der Deutschen ist eine individuelle Beratung beim Thema Zahnersatz wichtig“ – so heißt es in einer Pressemitteilung der Siemens-Betriebskrankenkasse, die unlängst durch die Zahnarztpresse geisterte. Doch wie trägt eine Praxis diesem Bedürfnis Rechnung? ...
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Als Zahnarzt kennen Sie das Problem. Immer mal wieder kommen Patienten zu Ihnen, die sich im Internet zu einem bestimmten Thema informiert und sich daraus eine Meinung gebildet haben, wie die ideale Zahnbehandlung aussehen könnte. Das ist gut und schön, wenn die Meinung, die Ihr Patient sich bei seiner Web-Recherche gebildet hat, mit Ihrer übereinstimmt. Schwierig wird es, wenn der Patient zu einem anderen Ergebnis kommt als Sie, denn jetzt müssen Sie sorgfältig und vorsichtig geradebiegen, was Ihr Patient in 20 Stunden Web-Recherche verbogen hat. Sie müssen ihm im Schnellkurs das Wissen mehrerer Monate Ihres Zahnstudiums und vieler Jahre praktischer Erfahrung in Ihrer Praxis vermitteln und dabei noch darauf achten, dass das Selbstwertgefühl Ihres Patienten nicht allzusehr dabei leidet. Denn der ist intelligent und hat sich stundenlang mit einem bestimmten Thema beschäftigt. Wer sich so „reingehängt“ hat, reagiert sehr empfindlich darauf, dass ihm mal kurz um die Ohren gehauen wird, dass das, was er so mühselig als Lösung des Problems und ideale, einzig wahre Behandlung herausgefunden hat, vielleicht doch nicht so ideal und vielleicht sogar falsch ist. Wer will schon „sein Gesicht verlieren“?
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Mit der Zunahme des Anteils älterer Menschen in der Bevölkerung ist ein vermehrtes Auftreten von Parodontalerkrankungen bei Patienten in dieser Altersgruppe zu verzeichnen. Daher gilt es als zukünftige Herausforderung, den parodontalen Behandlungsbedarf richtig abschätzen zu können.
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Entsprechend der demografischen Entwicklung wird der Anteil der hochbetagten und pflegefallgefährdeten Patienten in den nächsten Jahren zunehmen. Diesbezüglich ist das Bundesland Sachsen-Anhalt besonders betroffen. Mit der Einführung des „Facharztes für Innere Medizin und Geriatrie“ wurde dieser Entwicklung in Sachsen-Anhalt, Brandenburg und Berlin bereits Rechnung getragen.
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Die demografische Entwicklung zeigt sich bereits heute in nahezu jeder Zahnarztpraxis: Unter den Patienten befinden sich deutlich mehr Senioren als in früheren Zeiten. Dabei sind diese Patienten nur der weithin sichtbare Teil unserer alternden Bevölkerung. Basierend auf einer stetig steigenden Lebenserwartung kommen insbesondere jene Älteren hinzu, die nicht mehr in der Lage sind, eigenständig die Praxisräume zu erreichen, und so von den Fortschritten moderner Zahnmedizin kaum profitieren können.
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Die Patienten in deutschen Zahnarztpraxen werden immer älter, bleiben immer fitter und besitzen immer mehr ihre natürlichen Zähne – bis ins hohe Alter. Restaurative Zahnheilkunde und Füllungstherapie stehen daher vermehrt auch im Fokus der Seniorenbehandlung. Doch welche speziellen Anforderungen stellt diese an die Zahnarztpraxis?
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Betritt ein Patient im Jahre 2014 eine Zahnarztpraxis in Deutschland, ist er mit hoher Wahrscheinlichkeit 60 Jahre oder älter – denn mehr als jeder Vierte zählt bereits zu dieser Altersgruppe. Demografische Prognosen* sprechen dafür, dass es im Jahr 2030 sogar weit mehr als jeder Dritte sein wird. Für die zahnärztliche Praxis ist diese Entwicklung mit deutlichen Verän-derungen verbunden. So wächst der Anteil der für die Betagten typischen zahnmedizinischen Indikationen und die Ansprache sowie die räumliche Gestaltung orientieren sich ebenfalls verstärkt an ihren Bedürfnissen. Dazu zählen Barrierefreiheit in der Praxis, Treppengeländer oder gegebenenfalls ein Aufzug, ausreichende Sitzgelegenheiten sowie die klare Kennzeichnung der einzelnen Zimmer. Ganz wichtig ist, dass auch die Behandlungsplätze Schritt halten mit der Altersentwicklung der Patienten, wie zum Beispiel die Premiumeinheit Soaric von Morita.
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Die Mundpflege ist ein vielseitiges Feld, das immer wieder neue Erkenntnisse und innovative Technologien hervorbringt. In Fachkreisen verbreitet sich das Wissen über diese Fortschritte ziemlich schnell, gehören doch Weiterbildungen und Schulungen zum Alltag der Praxisteams. Inwiefern kommen solche Inhalte aber beim Patienten an? Eine aktuelle forsa-Umfrage zeigt, dass sich bei vielen Patienten längst überholte Ansichten hartnäckig halten. Im Folgenden wird gezeigt, wo Wissensdefizite vorherrschen und welche Möglichkeiten die zahnärztliche Praxis heute hat, um ihre Patienten in puncto Mundpflege auf den aktuellen Stand zu bringen.
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Nur mit einem konzeptionell durchdachten Vorgehen können in der Zahnmedizin nachhaltige Ergebnisse erzielt werden. Der folgende Artikel zeigt dies anhand eines umfangreichen und strukturierten Behandlungskonzeptes mit einem gelungenen ästhetischen und funktionellen Ergebnis. Die Grundlage für die Versorgung bildete ein exakt aufeinander abgestimmtes Materialsystem.
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Analoge Technologien werden in allen Bereichen des täglichen Lebens immer mehr von digitalen Entwicklungen abgelöst – so auch in der Zahnmedizin. Heutzutage ist auch in der Röntgentechnologie eine rein digitale Datenverarbeitung möglich. Dr. Ulrich Guthofer beschreibt im folgenden Beitrag, wie die Umstellung von analogen auf digitale Röntgensysteme in seiner Praxis -funktioniert hat, welche Herausforderungen es zu Beginn zu meistern galt und welche Vorteile der digitale Workflow ihm heute in der täglichen Arbeit bietet.
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Der demografische Wandel macht sich immer mehr auch im Querschnitt der Zahnarztbesucher bemerkbar, sodass Konzepte für die Alterszahnmedizin zunehmend in den Fokus rücken. Dieser Wandel bringt den Individualisierungsbedarf von Therapien mit sich und stellt Zahnarzt samt Team vor neue Herausforderungen. Eine entscheidende Rolle kommt hier dem Einsatz geeigneter Instrumente zu.
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Provisorien übernehmen bei der Herstellung von festsitzendem Zahnersatz eine wichtige Rolle. Stehen aus Sicht des Zahnarztes der Schutz der präparierten Zähne und die frakturresistente Belastbarkeit im Vordergrund, hat der Patient bei der temporären Versorgung zunehmend ästhetische Ansprüche, verbunden mit einer fühlbar angenehmen Oberflächenqualität.
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Im Jahr 2030 wird laut aktueller statistischer Berechnungen jeder dritte Deutsche über 60 Jahre alt sein. Diese demografische Entwicklung führt nicht nur zu einem steigenden Anteil an älteren Patienten in der Zahnarztpraxis, sondern stellt den Behandler auch vor neue logistische Herausforderungen. Um Personen mit eingeschränkter Mobilität, multimorbiden Leiden und reduzierter kognitiver Leistungsfähigkeit adäquat behandeln zu können, muss zunehmend über die Praxisgrenzen hinausgedacht werden.
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Lachgaszertifizierungen der „besonderen Art“ wurden im Juli in der oralchirurgischen Praxis von Priv.-Doz. Dr. Kai-Hendrik Bormann in Hamburg gezeigt. Das Institut für zahnärztliche Lachgassedierung (IfzL) gab seinen Fortbildungsteilnehmern die Möglichkeit, den Praxisteil im Rahmen einer Live-OP mit einem Patienten mitzuerleben. Besonders deutlich wurde dabei die angstlösende Wirkung der oralen Sedierung unter völlig realistischen Praxisbedingungen. Wir sprachen mit dem Facharzt für Oralchirurgie Dr. Bormann über die Veranstaltung.
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Dentale Instrumente zuverlässig zu reinigen und zu desinfizieren, stellt immer eine besondere Herausforderung dar. Bei der Wahl des Desinfektionsmittels ist daher auf die ausreichende Wirksamkeit zu achten und auch darauf, dass sich das Produkt in die Routinen des Praxisalltages eingliedert.
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Warum muss ein Zahnarzt „keramisch denken“? Keramik ist ein gefragter, hochwertiger Werkstoff, der aber seine ganz eigenen Gesetzmäßigkeiten hat. Nur wer keramisch denkt und präpariert, wird hochwertige und langlebige vollkeramische Restaurationen erhalten. Wer das ignoriert, wird kein Glück mit dieser hochwertigen Versorgungsform haben. Typische Fehler: zu flach präparierte Kavitäten oder die Nichteinhaltung der Mindestschichtstärken. All das kann schnell zu vorzeitigem Verlust der Keramikrestauration führen. ...
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Interview: Ein Premiumhersteller mit Premiumwerten
Lutz V. Hiller im Gespräch mit Martin Dürrstein, Dürr Dental
Für einen Besuch am Dürr Dental-Standort Bietigheim-Bissingen gibt es aktuell zahlreiche Gründe. Zum einen das im Juli begangene Teil-Richtfest des Neubaus der Lagerhalle, die im Vorjahr durch Brandstiftung zerstört wurde. Zum anderen die zu überbringenden Glückwünsche für den n-tv Mittelstandspreis Hidden Champion 2014, bei dem das Unternehmen den ersten Platz in der Kategorie „Gesellschaftliche Verantwortung“ erlangte. Lutz V. Hiller (Vorstand der OEMUS MEDIA AG) nutzte beide Gelegenheiten für eine Reise nach Baden-Württemberg und sprach im Interview mit Vorstandsvorsitzendem Martin Dürrstein über aktuelle Geschehnisse, den Stellenwert von sozialem Engagement sowie die Ziele der kommenden Monate.
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Interview: Die perfekte Abformung für den perfekten Eindruck
Christin Bunn im Gespräch mit Dr. Peter Schubinski
Jede zahntechnische Versorgung beginnt mit der Abformung. Diese wird heute in immer mehr Fällen digital erstellt. Doch digitale Verfahren allein sind kein Garant für passgenaue Restaurationen. Dies will der Hersteller 3M ESPE mit der Markteinführung des 3M True Definition Scanners nun grundlegend ändern und verspricht dank digitaler Abformung mittels 3D-in-Motion-Technologie höchste Präzision, die zu einer Passgenauigkeitsrate der Restauration von 99,7 Prozent führt. Dr. Peter Schubinski, Professional Service and Scientific Marketing Manager Digital Oral Care/Implants bei 3M ESPE, gibt im Interview Einblicke in die innovative Technologie und die Vorteile des neuen 3MTM True Definition Scanners.
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Interview: Ein Grenzgänger im Dienste der Wissenschaft
Katja Mannteufell im Gespräch mit Dr. Frank Liebaug
Dr. Frank Liebaug, passionierter Zahnarzt und Professor an der Shandong University in China, lebt den globalen Wissenstransfer: Er pendelt zwischen Luftkurort und Metropole, Rennsteig und Check-in, heimischem Praxisalltag und Patienten im Millionenbereich. Beständig bewegt sich Dr. Frank Liebaug zwischen den Kulturen, auf Deutsch und Mandarin, immer im Dienste der Wissenschaft.