Inhaltsverzeichnis
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Editorial: Steigender Frauenanteil verändert die Zahnmedizin
Prof. Dr. Christian Hirsch, Präsident der Deutschen Gesellschaft für Kinderzahnheilkunde (DGK)
"Frauen verändern die Art und Weise der (zahn-)medizinischen Versorgung erheblich (Boulis und Jacobs 2008). Themen wie Prävention, Lebensqualität sowie Kommunikation mit dem und das Wohlbefinden des Patienten stehen viel mehr im Fokus als früher …"
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Statement: Kosten und Kostenfolgen der Prophylaxe
Dr. Hans Joachim Lellig, Vorsitzender der Ärztekammer des Saarlandes – Abteilung Zahnärzte – und Vizepräsident der Ärztekammer des Saarlandes
Prävention wird von Politik und Kassenvertretern gerne in den Zenit ihrer gesundheitspolitischen Forderungen gehoben, nicht selten mit dem Unterton, dass dieses Thema von Zahnärzten und Ärzten bisher vernachlässigt worden sei. Auf eigene Versäumnisse weist man schließlich ungern hin. Wer ist nicht geneigt, solche gesetzgeberischen Maßnahmen oder Forderungen der Krankenkassen für gut zu befinden und damit den jeweiligen Autoren Sympathien entgegenzubringen? Schließlich soll Prophylaxe – so das Argument – Krankheiten verhindern oder rechtzeitig entdecken und so zu mehr Gesundheit und weniger Kosten führen.
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Die früheren Zeiten der disziplinierenden Stillsitzschule „Händchen falten, Mündchen halten, Öhrchen spitzen, stille sitzen“, in der man versuchte, Kindern das Verhalten Erwachsener beizubringen oder gar aufzuoktroyieren, sind vorbei. Das pauschale Idealbild eines Kindes, das sich körperlich vollkommen ruhig verhält und dabei seine volle Aufmerksamkeit dem erwachsenen Gegenüber widmet und keinen Widerstand leistet, hat sich im Laufe der Jahrzehnte und Jahrhunderte gewandelt, Individualität ist gefragt und wird gefordert.
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Kinderbehandlung ist eine große Herausforderung. Sie stellt besondere fachliche aber auch persönliche Anforderungen an den Behandler. Die Organisation des Praxisablaufs (z.B. Kinderbehandlungstag), die Ausstattung der Praxis (z.B. Spielzeug im Wartezimmer) und die Mit-arbeiterinnen müssen auf die Kinderbehandlung eingestellt sein. Kinderbehandlung „muss man mögen“, sonst wird es schwierig. Davon einmal abgesehen, wirft Kinderbehandlung auch besondere juristische und abrechnungstechnische Probleme auf.
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In den Mund des Patienten schauen und seine Mundsituation erfassen, darin sind Zahnärzte Profis und Experten. Aber wie sieht es mit den Gedanken des Patienten aus, zum Beispiel zu ästhetischem Zahnersatz, zu Prophylaxe-Intervallen, zu Ängsten bei Zahnarztbesuchen, zur Bereitschaft, Geld in die Zahngesundheit zu investieren?
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Interview: „Maßnahmen gegen Personalnot sind Chefsache“
Yvonne Hasslinger in einem Interview mit: Dipl.-Kfm. Christian Henrici
Wer heute eine neue Kraft für sein Praxisteam sucht, hat es nicht leicht. Oft gehen Monate ins Land, bevor sich überhaupt Bewerberinnen finden. Die Zeiten, in denen Zahnärzte die Wahl zwischen einer Vielzahl von Interessentinnen hatten, liegen lange zurück. Es scheint, als sei der Arbeitsplatz zwischen Behandlungsstuhl, Terminplaner und Labor nicht mehr attraktiv. Demgegenüber steht eine steigende Nachfrage nach kompetenten und belastbaren Helferin-nen. Ein Dilemma ohne Ausweg? Wie man mit leistungsgerechter Entlohnung Mitarbeiter motiviert, erklärt der Zahnarztberater Dipl.-Kfm. Christian Henrici in einem Interview.
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Patientenbewertungen im Internet: Negativen Bewertungen effektiv begegnen (Teil 3)
Paula Hesse, M.A., Jens I. Wagner
Teil 3: Negativen Bewertungen effektiv begegnen Nicht jeder Patient ist zufrieden mit seinem Zahnarzt. Seinem Unmut kann er selbstverständlich auf den vielen Bewertungsportalen im Internet Luft machen. Schnell ist eine negative Bewertung abgegeben, und der betroffene Zahnarzt steht im Vergleich zu seinen Kollegen schlecht da (Abb. 1). Für diesen Fall existiert eine Reihe von Handlungsmöglichkeiten. Doch selbst wenn eine negative Bewertung nicht entfernt werden kann, gibt es eine effektive und ein-fach umsetzbare Option, um das betroffene Bewertungsprofil zu retten.
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Die hinreichende Aufklärung des Patienten im Vorfeld einer Behandlung ist die Pflicht eines jeden Zahnarztes. Bei der Umsetzung im Einzelfall können jedoch Unsicherheiten auftreten, wie der Aufklärungspflicht in ausreichender und beanstandungsfreier Art und Weise nachgekommen werden kann. Insbesondere im Umgang mit minderjährigen Patienten müssen rechtliche Besonderheiten beachtet werden.
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An dieser Stelle können unsere Leser der langjährigen ZWP-Autorin, Dr. Lea Höfel, Fragen im Bereich Psychologie stellen – in Bezug auf Patienten, das Team und sich selbst. Die Fragen und Antworten finden Sie hier redaktionell aufbereitet wieder. In dieser Ausgabe der ZWP geht es um die Frage, wie ein angenehmes Arbeitsklima ohne Burn-out-Gefahr geschaffen werden kann. Psychologin Dr. Lea Höfel antwortet.
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In den letzten Jahren haben sich die Anfragen der privaten Krankenversicherungen in den Zahnarztpraxen vermehrt. Häufig werden Behandlungsunterlagen wie Modelle, Röntgenbilder oder Kopien angefordert. Das Zusammenstellen und Vervielfältigen dieser Unterlagen nimmt viel Zeit in Anspruch...
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Ohne Frage, Zahnfehlstellungen können zur Minderung der Kau- oder Sprachfunktion führen sowie Kiefergelenke und Zähne in Mitleidenschaft ziehen. Eine kieferorthopädische Behandlung ist dabei in vielen Fällen unabdingbar, wobei diese durch ein frühzeitiges Erkennen und Eingreifen in der Regel vereinfacht wird und Grundlagen für den dauer-haften Erhalt der Zähne bis ins hohe Alter gelegt werden. Basis für die Festlegung einer individuellen Behandlung ist insoweit stets eine umfassende kieferorthopädische Diagnostik, für welche nachfolgende GOZ/GOÄ-Ziffern berechnet werden können: ...
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Bei meinen letzten Praxisberatungen habe ich festgestellt, dass die Gesetzesänderung GOZ 2012 zwar wahrgenommen, aber im Alltagsgeschäft nicht umgesetzt wird. Viele Praxen rechnen einfach weiterhin nach dem Muster der GOZ 88 ab. Das bedeutet zum Beispiel, dass der Ansatz von Begründungen bei der Faktorsteigerung über den 2,3-fach-Satz unzureichend ist und nicht die Kriterien des §5 GOZ erfüllt. In den Karteikarten wird in der Regel die Dauer der Behandlung nicht festgehalten, geschweige denn, dass Schwierigkeiten oder Besonderheiten der Behandlung aufgeführt werden...
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Zahnarztpraxen müssen per Gesetz ein QM-System einführen, viele haben die Aufgabe bereits erfolgreich erledigt. Wie sieht es aber nun mit den Lieferanten einer Zahnarztpraxis aus? Was macht eigentlich der wichtigste Lieferant einer Zahnarztpraxis, das zuliefernde Dentallabor? Gibt es hier eine QM-Verpflichtung? In diesem Fachartikel wollen wir das Thema etwas näher beleuchten. Wir möchten die Leser sensibilisieren, einmal bei ihren Hauptlieferanten nachzufragen, denn die Anlieferungsqualität kann und wird sich auch auf die Qualität einer Zahnarztpraxis entweder positiv oder negativ auswirken.
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Bei der zahnärztlichen Behandlung der Kinder bedarf es an Engagement und Einfühlungs-vermögen. Mithilfe der Zahnfee und des Zahnritters (www.unsere-kleine-zahnfee.de) ist uns ein zauberhafter Einstieg in die Behandlung der kleinsten Patienten gelungen. Die entzücken-den Fabelwesen dienen als Leitfiguren und führen Kinder im Alter von zweieinhalb bis sieben Jahren durch die Sitzungen wie beispielsweise in der Elfenschule oder in der Putzakademie.
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Kinderhypnosezahnbehandlung: Händchen halten – aber wie? Halten, berühren und Akupressur
Dr. Gisela Zehner
Der medizinische Ausdruck „behandeln“ beinhaltet das Wort Hand und beschreibt damit zu-treffend, dass zu einer Behandlung die Hände eingesetzt werden sollten. Es ist die sanfte Be-rührung eines anderen Menschen mit unseren Händen, die Angstzustände, Schmerzen und Auf-regung lindern und Vertrauen aufbauen kann. Werden dabei ganz bestimmte Körperpunkte (Akupunkturpunkte) leicht massiert, kann diese Wirkung noch verstärkt werden. Nicht zuletzt zählen das Handauflegen und auch die Akupressur bestimmter Körperpunkte zu den ältesten Behandlungsmethoden der Menschheit. Der Haltung der Hände kommt deshalb gerade bei der Hypnosezahnbehandlung von Kindern besondere Bedeutung zu.
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Der Begriff Autismus kommt aus dem Griechischen von („selbst“), man kann es am besten mit Selbstbezogenheit übersetzen. Die WHO bezeichnet Autismus als tief greifende Entwicklungsstörung.1 Die Definition ändert sich laufend, und man spricht heute eher von einem Autismusspektrum aus atypischem Autismus, Autismus und Asperger-Syndrom. Entscheidend bei dieser Einteilung ist, wie schwer eine eventuelle geistige Behinderung ist. Dabei geht auf der einen Seite der atypische Autismus einher mit schwerer geistiger Behinderung und auf der anderen Seite das Asperger-Syndrom mit weitgehend normaler oder sogar hoher Intelligenz.2
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Unter der Häufigkeit ernährungsbeeinflusster Gesundheitsstörungen bei Erwachsenen in Deutschland, wie z.B. Übergewicht, Bluthochdruck oder Diabetes mellitus, ist die Zahnkaries mit 99 Prozent in der Gesamtbevölkerung vertreten. Eine sehr hohe Zahl! Was Kinder anbe-langt, hat die Vierte Deutsche Mundgesundheitsstudie (DMS IV) aus dem Jahr 2006 gezeigt, dass 70 Prozent der Zwölfjährigen ein naturgesundes Gebiss haben. Und die restlichen 30 Prozent? Diese sind von Karies betroffen, und das schon in sehr jungen Jahren.
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Die Mundgesundheit bildet eine wesentliche Voraussetzung für die persönliche Entwicklung eines Kindes. Interesse weckende Methoden und kindgerechte Kommunikation können früh-zeitig für das Thema Mundpflege sensibilisieren. Für die professionelle Behandlung in der Zahnarztpraxis sind wirksame effektive Präparate und Hilfsmittel gefragt, die schnell und einfach zu applizieren sind. Für Behandelnde wie auch für junge Patienten und deren Eltern ist das gleichermaßen angenehm.
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Schnuller – ja oder nein? Diese Frage hat jeder Zahnarzt im Patientengespräch schon einmal gehört. Guten Gewissens einen Schnuller zu empfehlen ist dabei nicht leicht, da Risiken und Nebenwirkungen für Kiefer und Zähne nicht auszuschließen sind. Prof. Dr. Stefan Zimmer von der Universität Witten/Herdecke hat in einer Langzeitstudie die Auswirkungen des Schnullergebrauchs untersucht und kam zu einem interessanten Ergebnis.
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Interview: „Wir bieten für komplexe Aufgaben einfache Lösungen“
Christin Bunn sprach mit Tobias Harfmann
Herkömmliche Methoden der Kariesdetektion lassen meist nur indirekte Schlüsse auf das Ausmaß kariös infizierten Dentins zu. Eine neu entwickelte Lichtsonde des Herstellers W&H schafft Abhilfe und bietet dem Zahnarzt eine unmittelbare Beurteilung der Behandlungsstelle auf einen Blick. Im Interview mit der ZWP sprach Produktmanager Tobias Harfmann über die direkte visuelle Kariesdetektion in geöffneten Kavitäten mit der Lichtsonde Proface, gab Ein-blicke in den Entstehungsprozess und stellte die Vorteile für Zahnarzt und Patient vor.
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Das elegante Aussehen der Einheit trotz üppiger Ausstattung war das, was mir als Erstes auf-gefallen ist. Die Beinfreiheit ist eine Wohltat. Ich bin für eine Frau relativ groß und habe jetzt entdeckt, dass ich diese Beinfreiheit all die Jahre vermisst habe, ohne es zu wissen. Jetzt kommt es meiner Körperhaltung und meinem Rücken zugute, dass die Sitzposition weitaus mehr variiert werden kann. Selbst ein Assistent mit nahezu zwei Metern Körpergröße nutzte jede Gelegenheit, um an der Einheit zu behandeln. Er schwärmt von dem Komfort, den die Einheit selbst ihm bietet.
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Für Praxisinhaber sind Hygiene und Arbeitsschutz verpflichtende Aufgabenbereiche, in die sie Zeit und Geld investieren müssen. Schon allein deswegen begrüße ich jede Innovation, die Zeitaufwand und Materialkosten spart und sich sinnvoll in den Praxisalltag einfügen lässt, wie zum Beispiel die Glastastur „IC Keys“, hier im Praxistest.
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Interview: „Das Engagement in London 2012 ist für uns wichtig“
Antje Isbaner sprach mit Christoph Weiss
Seit 2002 ist BEGO Co-Partner der deutschen Olympiamannschaft. Bei den kommenden Spielen in London vom 27. Juli bis 12. August wird das Bremer Dentalunternehmen nun zum sechsten Mal die zahnärztliche Versorgung anbieten – mit einem Team aus neun Zahnärzten. Highlight ist die Einrichtung einer eigenen zahnärztlichen Praxis im Deutschen Haus im „Museum of Docklands“ in London. Wir sprachen mit Christoph Weiss, geschäftsführender Gesellschafter der BEGO, über dieses außergewöhnliche Projekt.
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Interview: Erfolgreicher Zahnersatz ohne Kompromisse
Christin Bunn sprach mit Dr. Holger-Ludwig Riemer und Friedo vom Schemm
Seit etwas mehr als neun Monaten gibt es einen neuen Anbieter von Auslandszahnersatz – die in Mühlheim an der Ruhr ansässige Audentic AG. Mit maximaler Kundenorientierung und höchsten Qualitätsansprüchen fertigt das dynamisch wachsende Unternehmen Auslandszahnersatz nach deutschen Standards und setzt dabei auf die Synergie von zahntechnischem, kaufmännischem und juristischem Know-how.
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Mitte Juni 2012 feierte die solutio GmbH gemeinsam mit Kunden und Freunden ihr 20-jähriges Firmenjubiläum. Was vor zwei Jahrzehnten in einer Zahnarztpraxis in Böblingen als Ein-Mann-Betrieb begann, präsentiert sich heute als mittelständisches Unternehmen mit 90 Mitarbeitern und als einer der führenden Hersteller von Praxismanagement-Software auf dem deutschen Dentalmarkt. Ein Blick in die Firmengeschichte zeigt, was solutio so erfolgreich macht und verrät, worauf sich Zahnärzte in Zukunft freuen können.
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Mit der Chemischen Fabrik Kreussler & Co. GmbH begeht ein traditionsreiches mittelständisches Unternehmen ein rundes Jubiläum, doch hält man sich mit Feierlichkeiten dort nicht lange auf. Der 100. Geburtstag war zwar am Unternehmenssitz an der Wiesbadener Rheingaustraße Anlass für eine Fachpressekonferenz mit anschließender Werksbesichtigung. Statt einer detaillierten Rückschau auf die vielen Höhepunkte der Unternehmensgeschichte blickte man allerdings vornehmlich auf die kurz- bis langfristige Zukunft – und stellte dabei die Zahnmedizin in den Mittelpunkt.