Inhaltsverzeichnis
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Editorial: Der Zahnarzt – seit eh und je „total digital“
Dr. Bernd Reiss, Präsident der DGCZ e.V. Deutsche Gesellschaft für Computergestützte Zahnheilkunde und Vorsitzender AG Keramik
Der Beruf des Zahnarztes zeichnet sich durch eine Beson-derheit aus: Handwerkliches Geschick und die Fähigkeit, die eigenen Finger auf engem Raum unter schwierigen Bedingungen präzise und perfekt einzusetzen, sind seit jeher Voraussetzung für den klinischen Erfolg...
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Statement: Wider den Gleichheitswahn
Dr. Karl-Heinz Sundmacher, Bundesvorsitzender des Freien Verbandes Deutscher Zahnärzte e.V. (FVDZ)
"Es geht um Menschen und Menschen sind verschieden, sehr verschieden sogar. Und weil Menschen so unterschiedlich sind, ist die Vorstellung auch so abstrus, man könne für die diversen Facetten des Lebens Schablonen definieren, die dann für alle gültig sind."
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Zahnärzte stehen zunehmend vor der Herausforderung, Entscheidungen unter sehr komplexen Rahmenbedingungen treffen zu müssen. Ob es darum geht, einen neuen Mitarbeiter einzustellen, das Dentallabor zu wechseln, einen neuen Lieferanten ins Programm aufzunehmen oder die Praxisräume neu auszustatten bzw. zu wechseln … Die Reaktionen darauf sind sehr unterschiedlich: Die einen verlassen sich nur noch auf ihr Bauchgefühl, die anderen allein auf ihren Verstand, eine dritte Gruppe reagiert mit Unentschlossenheit – entscheidet also gar nichts mehr. Keiner der drei Lösungswege führt zum Ziel. Denn klug wird eine Entscheidung erst durch das Zusammenspiel unserer rationalen und emotionalen Kompetenzen.
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Im Zuge der neuen GOZ tritt wieder verstärkt die Thematik der Stundensatzkalkulation auf die Bildfläche. Von offiziellen Stellen werden dazu detaillierte Kalkulationsraster angeboten und Berechnungsmodelle präsentiert. Den Beispielrechnungen liegt jedoch fast ausnahmslos die Annahme zugrunde „der Zahnarzt erbringt alle Leistungen (Therapieschritte) selbst“. Nur: Welcher Zahnarzt erbringt die Prophylaxeleistungen selbst?
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Wer sich heute entscheidet, Zahnarzt zu werden, hat es nicht leicht. Galt vor einigen Jahr - zehnten die eigene Praxis noch als Garantie für schwarze Zahlen, so kann davon in Zeiten steigenden Konkurrenzdrucks und veränderlichen gesetzlichen Rahmenbedingungen keine Rede mehr sein. So mancher Zahnmediziner fühlt sich wie der Hamster im Laufrad und fürchtet, den täglichen Anforderungen nicht mehr gerecht werden zu können. Was die meisten davon nicht bedenken, ist die naheliegende Lösung: Ein Zahnarzt muss nicht zwingend ein Einzelkämpfer sein. Einen Teil seiner Aufgaben könnte er auch an sein Personal übertragen – vorstellbar wären zum Beispiel Bereiche wie Kommunikation oder der wirtschaftliche Umgang mit Ressourcen. Doch hierzu müsste er über ein Praxisteam verfügen, dem er das auch zutraut.
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Das Internet steigt zum wichtigsten Medium unserer Zeit auf. Entsprechend konzentriert sich das Marketing großer Firmen sowie aller Unternehmen, die mit dem Zeitgeist gehen, eben-falls auf das Internet. Genauer gesagt: auf Social Media. Findige Zahnärzte haben das längst erkannt und daher Online-Marketingstrategien entwickelt. Hierbei spielen Patientenempfehlungen eine große Rolle. Empfehlungen von fremden Patienten sind für Arztsuchende fast genauso relevant wie die Empfehlungen durch Bekannte. Zahnärzte tun daher gut daran, die Anzahl von Patientenbewertungen aktiv zu steigern.
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Wie Leitsterne weisen wichtige Entscheidungen der Gerichte dem Zahnarzt den Weg durch die Rechtsfragen des Praxisalltags. Doch wer erfasst all die Fixsterne und Schweifsterne, Jungsterne und Gaswolken und liefert dem Zahnarzt eine aktuelle juristische Sternenkarte? Unsere Rechtsautoren haben es getan. Folgen Sie ihnen auf dieser Tour d‘Horizon durch das aktuelle Zahnarztrecht.
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Das Internet ist im Jahr 2011 nicht mehr wegzudenken! Als eines der wichtigsten Marketinginstrumente gilt aktuell Social Media. Und auch, wenn sowohl das Internet als auch Social Media in erster Linie zur Kommunikation entwickelt wurden, so hat die Wirtschaft doch recht schnell herausgefunden, wie diese Art der Kommunikation als Marketinginstrument genutzt werden kann.
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Die GOZ 2012 hat Einzug in die Praxis gefunden und ist für viele schon das „tägliche Brot“. Die Novellierung der GOZ zeigt, dass der medizinische Fortschritt ständig im Fluss ist. Im Rahmen der digitalen Zahnheilkunde wird dies besonders deutlich. Leistungen, die noch bis zum Ende des letzten Jahres analog berechnet wurden, stellen nun eine medizinisch notwendige Heilbehandlung dar.
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Nach Einführung der neuen Gebührenordnung zum 1. Januar 2012 gibt es neue Regelungen zur Berechnung von Kronen auf Implantaten. Wir unterscheiden zwischen einer Einzelkrone auf einem Implantat, dem Auswechseln eines Implantatteils und dem Reparaturfall...
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Wie viele Monate schieben Sie schon das QM-Thema auf Ihrem Schreibtisch von der linken zur rechten Seite und wieder zurück? Wie lange lau-fen Sie schon mit dieser unerledigten und lästigen Aufgabe durch Ihre Praxis? Wie lange nehmen Sie schon dieses Thema mit in den wohlverdienten Feierabend und grübeln über dessen Erledigung?
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Schade, dass Dr. B. so weit weg im Saarland wohnt, ich würde ihn doch gerne einmal persönlich kennenlernen. Neulich schrieb er mir „… mit großem Interesse habe ich wieder Ihren Artikel über den neuen Fonds von Frau Gurmann in der ZWP gelesen. Und natürlich kenne ich mittlerweile auch einige Ihrer Favoriten, wie den Ethna AKTIV oder Greiff Defensiv, aber mich würde schon mal interessieren, welches denn nun die acht Fonds in Ihrem Depot sind. Und ich nehme an, ich bin nicht der einzige interessierte Leser, der das gerne wissen würde...
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In unseren letzten beiden Ausgaben haben wir die neuen GOZ-Abrechnungsmöglichkeiten für die Bereiche PAR/Dentalhygiene, Implantologie und Ästhetik näher beleuchtet. In diesem Heft befasst sich unser Autor mit den GOZ-Neuerungen in Hinblick auf den Umgang mit digitalen Techniken.
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Die Begeisterung der Zahnärzte für die 3-D-Technik wächst stetig. Das liegt vor allem an der Erweiterung der diagnostischen Möglichkeiten durch die Beurteilung der Z-Achse. Die räum-liche Darstellung ermöglicht Einblicke in die dritte Dimension. Damit wächst auch die Zahl der radiologischen DVT-Untersuchungen. Das führt sicherlich zu einer besseren Therapie für den Patienten. Leider ist damit aber auch eine erhöhte Strahlenbelastung für den Patienten verbunden. Dieses muss mit dem Grundsatz des § 23 der Röntgenverordnung abgewogen werden.
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Das Verfahren „Fluorescence Aided Caries Excavation“ (FACE) nutzt die Fluoreszenzeigenschaften von Porphyrinen, die von Kariesbakterien stammen. Diese fluoreszieren rot und zeigen somit kariös infizierte Bereiche an. FACE gibt Zahnärzten somit Sicherheit bei der Kariesentfernung. Privatdozent Dr. Andreas Braun, Leitender Oberarzt in der Abteilung für Zahnerhaltungskunde der Philipps-Universität Marburg, hat die Methode getestet und sieht einige Vorteile gegen-über den konventionellen Methoden.
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Die Bestimmung der Zahnfarbe, die Kommunikation der gewonnenen Farbinformationen und deren Umsetzung im Rahmen der Anfertigung dentaler Restaurationen stellen sowohl für Zahntechniker als auch für Zahnärzte nach wie vor eine große Herausforderung dar. Jeder der genannten Teilschritte kann das farbliche Ergebnis beeinflussen. Insbesondere der Prozess der Farbbestimmung wird häufig unterschätzt, obwohl dieser in der Reihenfolge zahlreicher Prozessschritte als erster Prozessschritt eine Schlüsselposition einnimmt.
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Patientendaten handschriftlich zu dokumentieren oder Abrechnungen in die Schreibmaschine einzutippen, gehört längst der Vergangenheit an. Die Digitalisierung der Zahnarztpraxis ist weiter auf dem Vormarsch. Doch eine EDV-basierte Vernetzung sollte wohlüberlegt sein und von Fachleuten begleitet werden. Was es genau zu beachten gilt, darüber sprach die ZWPRedaktion mit Jörg Rath, geschäftsführender Gesellschafter der Baumgartner & Rath GmbH.
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Der eine kann es nicht mehr hören, der andere bekommt nicht genug: „Innovation dank CAD/ CAM-Technik“ ist in aller Munde. Nicht jeder empfängt die Digitalisierung mit offenen Armen, aber wir nehmen gern die Verbesserungen mit. Reden wir in Zukunft noch miteinander oder folgen wir artig den Anweisungen auf dem Monitor? Werden wir besser oder einfach nur noch mehr beschäftigt?
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Das digitale Zeitalter hat in der modernen Zahnmedizin seit Langem Einzug gehalten. DVT, digitales Röntgen, CEREC, intraorale Fotos – alles selbstverständlich in einer modernen Praxis. Wir nutzen Zirkonfräsmaschinen, die tausendstel Millimeter passgenau arbeiten, und computergestützte Navigation in der Implantatversorgung. Verbesserte digitale Abformungssysteme werden mittelfristig die herkömmlichen Abformprozesse ablösen. Niemand stellt in Abrede, dass Zeitersparnis, wirtschaftliches Arbeiten und die Präzision dieser digitalen Prozesse ein großer Gewinn für die Zahnmedizin sind.
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Mitte Februar fand in Stolberg (Harz) das zweite unabhängige DVT-Anwendermeeting statt. Etwa 40 DVT-Anwender sowie Vertreter der Firmen Friadent, Infinitt, Morita, orangedental und Planmeca waren der Einladung von Priv.-Doz. Dr. Dirk Schulze und Dr. Dennis Rottke vom Dentalen Diagnostikzentrum aus Freiburg im Breisgau gefolgt.
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„Deutschlands schönste Zahnarztpraxis“ ist in Ulm zu finden. Dort können sich Kinder auf eine Reise durch die Kontinente machen, spielerisch die Welt entdecken und ganz nebenbei auch die eigenen Zahnreihen. Um eben „putzmunter“ zu bleiben, so der Name und das Motto des ZWP Designpreis-Gewinners von 2011. Zum ersten Mal hat die ZWP damit aus fast 60 Bewerbungen eine Kinderzahnarztpraxis gekürt. Der Preis – eine exklusive Sandsteinskulptur vom Bildhauer – ziert jetzt den Tresen am Empfang. Natürlich in Form eines Zahnes, den Stefan Thieme, ZWP-Projektleiter, persönlich in Ulm überreicht hat.
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Interview: „Motivational Interviewing verbessert die Mundhygiene“
Gerhard Frensel sprach mit Dr. Christoph Ramseier
Das Motivational Interviewing (MI) unterstützt die häusliche Mundhygiene nachhaltig. Als direktive Gesprächsführung kann MI die intrinsischen Veränderungsimpulse des Patienten för--dern und beispielsweise zur regelmäßigen Anwendung moderner elektrischer Zahnbürsten beitragen. Die Motivation zur Änderung seines Mundpflegeverhaltens entsteht als Produkt des MI-Prozesses im Patienten selbst. Aufgrund evidenzbasierter Erfolge bei der Compliance setzt Oberarzt Dr. Christoph Ramseier, Klinikum für Zahn-, Mund- und Kieferkrankheiten, Universität Bern, das Motivational Interviewing in der zahnärztlichen Praxis sowie bei der Ausbildung angehender Zahnmediziner ein. Zu seinen Erfahrungen mit dem MI hat Dentalfachjournalist Gerhard Frensel das folgende Interview mit ihm geführt.
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Interview: Glasionomer-basierte Systeme auf dem Vormarsch
Daniel Burghardt sprach mit Prof. Dr. Roland Frankenberger
Prof. Dr. Roland Frankenberger – seit 2009 Direktor der Abteilung für Zahnerhaltungskunde an der Philipps-Universität Marburg und 2010 zum Präsident-elect der Deutschen Gesellschaft für Zahnerhaltungskunde gewählt – beschäftigt sich schon seit Mitte der 1990er-Jahre mit den werkstoffkundlichen Grundlagen und Eigenschaften von Füllungsmaterialien. Seitdem setzt er sich in einer Vielzahl von klinischen Publikationen und Studien mit der Thematik auseinander und steht uns im folgenden Gepräch zu den Vor- und Nachteilen Glasionomer-basierter Füllungsmaterialien zur Verfügung.
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Zahnfarbene, direkte Restaurationen sind aus der heutigen Zahnarztpraxis nicht mehr wegzudenken. Neben den klinischen Vorteilen wie minimalinvasive Präparation und Stabilisierung des Zahnes durch adhäsiven Verbund der Restauration ist es vor allem auch der Wunsch der Patienten nach „unsichtbaren“ Restaurationen, der Füllungskomposite heute als Restaura---tionsmaterial der Wahl erscheinen lässt.
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Die Ador-Edelmetalle GmbH und die Gebr. Brasseler GmbH & Co. KG übernehmen soziale Ver-antwortung: Mit dem Projekt „It’s for kids“ wollen sie Kindern Schutz vor Misshandlung und Missbrauch bieten. Die Spende: Zahngold. Die Maßnahme: Sammelboxen. Ein kleiner Handgriff für jede Praxis mit großer Wirkung für die betroffenen Kinder.