Inhaltsverzeichnis
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Editorial: Was gibt es Neues in der Parodontologie?
Prof. Dr. med. dent. Peter Eickholz, Präsident der Deutschen Gesellschaft für Parodontologie (DGP)
Ist diese Frage überhaupt richtig gestellt? Was neu ist, muss nicht zwangsläufig besser sein als Altbewährtes. Mit unserer Therapie wollen wir ja kein Strohfeuer bei unseren Patienten entfachen, sondern nachhaltige gesundheitliche Verbesserungen erzielen, das heißt langfristige parodontale Stabilität. Sollte man in dieser Hinsicht nicht besser die Frage stellen: „Was hat sich bewährt in der Parodontologie?“
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Statement: Zahngesundheit für Menschen mit Handicap
Dr. Andreas Wagner, Präsident der Landeszahnärztekammer Thüringen
Die Zahn- und Mundgesundheit der Bevölkerung konnte insgesamt verbessert werden. Doch Menschen mit Behinderung – in Deutschland leben über sieben Millionen Schwerbehinderte – profitieren bis heute noch nicht im selben Umfang von dieser Entwicklung. Häufig weisen sie infolge körperlicher und/oder geistiger Behinderung und somit ein-geschränkter Kooperativität eine schlechtere Mundhygiene, eine höhere Kariesaktivität sowie schwerere Parodontalerkrankungen im Vergleich zur Durchschnittsbevölkerung auf. Anlässlich des 1. Internationalen Symposiums zur zahnärztlichen Betreuung von Menschen mit Behinderung im April 2004 in Berlin wurde die Forderung nach einem gesetzlich geregelten Leistungsanspruch nicht nur durch die Zahnmediziner selbst, sondern auch durch Vertreter der gesetzlichen Krankenkassen gestellt. Wiederholt thematisiert wurde sie in den Jahren 2009 und 2010 während parlamentarischer Abende mit Vertretern auch aus Politik, Ministerien und Selbsthilfeverbänden.
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Zum 1. Januar 2012 ist die neue Gebührenordnung für Zahnärzte (GOZ) in Kraft getreten. Viele Zahnärztinnen und Zahnärzte sind hiermit alles andere als zufrieden. Berechnet man anhand des Stundensatzes der Praxis die Gebührenhöhe der einzelnen Leistungen, wird der Steigerungsfaktor 2,3; hin und wieder selbst der Faktor 3,5 überschritten, um auf die bisherigen Honorarhöhen zu kommen.
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Oft wissen wir zwar, was wir tun müssten, aber handeln nicht danach. Sinnvoll aktiv zu sein im Rahmen der uns zur Verfügung stehenden Zeit ist auch für Zahnärzte täglich eine große Herausforderung – vor allem in ihrer Doppelrolle als Behandler UND Unternehmer. Genau dabei kann die Z-E-N-Methode helfen.
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Die Prophylaxebehandlung ist fachlich unumstritten eine sinnvolle Leistung der Zahnarzt-praxen. Auch bei den Patienten steigt das Interesse an diesem Behandlungsangebot stetig. Viele Praxen erkennen jedoch den wirtschaftlichen Nutzen noch zu wenig oder es fehlt ein Plan zur Umsetzung im Praxisalltag.
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Häufig klagen Inhaber von (Zahn-)Arztpraxen, dass ihre Mitarbeiter zu wenig mitdenken und Ideen haben, wie man Dinge besser machen kann. Dabei sind sie oft selbst ein Teil des Problems: Sie verhindern mit ihrem Verhalten das Entstehen und Umsetzen neuer Ideen. Davon ist Jens-Uwe Meyer, Autor der Bücher „Kreativ trotz Krawatte“ und „Radikale Innovation“, überzeugt.
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Vernetzung ist überall. Das gilt auch für den Mikrokosmos Zahnarztpraxis. Denn diese kleine Welt besteht nicht nur aus einem Behandlungszimmer. Vielmehr sind die Verwaltung, die Diagnostik und womöglich ein eigenes Labor ebenso Teile eines solchen Betriebs wie der Empfang. Wie gut die einzelnen Aufgabenfelder aber miteinander kommunizieren, ist mit ausschlaggebend für den Erfolg der Praxis. Im Zentrum des zahnmedizinischen Alltags mag die Heilbehandlung stehen – doch damit diese optimal geplant und ausgeführt werden kann, ist eine Fülle von Informationen nötig. Patientendaten, Röntgenaufnahmen, Laborbefunde oder intraorale Fotos sind nur einige Beispiele. Noch vor wenigen Jahrzehnten waren Karteikarten und Patientenakten die einzige Möglichkeit, diese Daten zu dokumentieren.
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An einer Praxishomepage geht auch für Zahnärzte kein Weg mehr vorbei: Nutzten im Jahr 1997 lediglich 6,5 Prozent der Deutschen das Netz, so surften 2010 laut einer aktuellen Onlinestudie bereits 69,4 Prozent im World Wide Web. Dabei sind 76 Prozent der Deutschen täglich im Inter-net unterwegs und 47 Prozent der User dort gezielt auf der Suche nach bestimmten Angeboten. Die Nutzung des World Wide Web hat sich also rasend schnell entwickelt.
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Wirtschaftlichkeitsprüfungen sind das Damoklesschwert, welches beständig über dem Zahn-arzt hängt. Für ihn bedeuten die Wirtschaftlichkeitsprüfungen, dass er einen Spagat zwischen der Wirtschaftlichkeit auf der einen Seite und den stets drohenden Haftungsprozessen auf der anderen Seite vollbringen muss. Denn was im Sinne des Wirtschaftlichkeitsgebots als nicht mehr notwendig, als unwirtschaftlich angesehen wird, könnte demgegenüber im Haftungsprozess als nicht mehr ausreichend bewertet werden. Doch was ist zu tun, wenn eine Wirtschaftlichkeits-prüfung angekündigt wird?
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An dieser Stelle können unsere Leser der langjährigen ZWP-Autorin Dr. Lea Höfel Fragen im Bereich Psychologie stellen – in Bezug auf Patienten, das Team und sich selbst. Die Fragen und Antworten finden Sie hier redaktionell aufbereitet wieder. In dieser Ausgabe der ZWP geht es um die Frage, mit welchem Glaubenssystem es einfacher ist, ans Behandlungsziel zu kommen. Psychologin Dr. Lea Höfel antwortet.
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Seit der Einführung der GOZ 2012 erhalte ich viele Anfragen aus Praxen, denen nicht klar ist, wie denn nun Provisorien abgerechnet werden. Zunächst einmal ist anzumerken, dass die GOZ 2012 auch bei Kassenpatienten anzuwenden ist, und zwar dann, wenn z.B. eine festsitzende andersartige Versorgung eingegliedert wurde. In der GOZ-88 waren zusätzlich zu den GOZ-Ziffern 227, 512 und 514 Laborkosten nach §9 GOZ für die zahntechnische Leistung der Herstellung von Provisorien berechenbar, da diese Gebührennummern nur die Eingliederung und das Wiederbefestigen von Provisorien beschrieben und nicht deren Herstellung. Die neuen Gebührennummern 2270, 5120 und 5140 beschreiben das „Provisorium im direkten Verfahren“ als zahnärztliche Leistung, was eine gesonderte Berechnung der Herstellung nach §9 GOZ ausschließt...
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Die OEMUS MEDIA AG bietet auf allen namhaften Kongressen in Deutschland eine Kurzausbildung zur internen Qualitätsmanagement-Beauftragten für eine Zahnarztpraxis an. Konzipiert wurde sie in Zusammenarbeit mit einem fachkompetenten Referenten, der mehr als 25 Jahre Erfahrung im Bereich der Entwicklung von Qualitätsmanagementsystemen hat.
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„Warum eigentlich sind Sparbuch-, Immobilien- und Goldbesitzer fast immer glücklich und zufrieden mit ihren Anlagen, und Investmentfondsbesitzer häufig mehr oder weniger unglücklich mit ihren Investments?“ Haben Sie sich diese Frage auch schon öfters gestellt? Wie kommt es, dass ein Sparbuchsparer selbst bei einer Rendite von 1,2 Prozent p.a. oft noch glücklicher ist als ein Investmentfondssparer, dessen Depotperformance beim dreifachen Ertrag des Sparbuchs liegt?
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Die novellierte GOZ ist seit dem 1. Januar 2012 in Kraft. Im Bereich der Parodontologie ist sie eher „evolutionär“ als „revolutionär“. Mit anderen Worten: Sie bringt wenig Neues und vor allen Dingen – nach 24 Jahren Stillstand – keine angemessene Anhebung der Ver-gütung.
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In der nachfolgenden Fallstudie wird die Effektivität eines Behandlungskonzepts zur Dekontamination biofilmbesiedelter Wurzeloberflächen mit niedrigabrasiver Pulverstrahltechnik dar-gestellt. Die Zielstellung dieser Fallstudie bestand darin, die klinischen und mikrobiologischen Ergebnisse während der konservativen Parodontitistherapie mit einem niedrigabrasiven subgingivalen Pulverstrahlsystem (AIR-N-GO PERIO®) zu bewerten.
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Noch immer wechseln Patienten in meine Praxis, die die Worte „Prophylaxe“, „professionelle Zahnreinigung“ und „Parodontalvorbehandlung“ noch nie gehört haben. Solche Patienten haben zum Teil massive Probleme und bedürfen einer langfristigen Parodontologie- und Prophylaxebehandlung. In unserer Praxis haben wir ein Behandlungskonzept entwickelt, welches in sechs Stufen unterteilt wird. Erst nach erfolgreichem Abschluss einer Stufe ist der Aufstieg in die nächsthöhere möglich.
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Die wissenschaftlichen Erkenntnisse haben in den zurückliegenden Jahren das Verständnis zur Kariesentstehung und -vermeidung erheblich modifiziert. Das im vergangenen Jahr von der Fédération Dentaire Internationale (FDI) verabschiedete Kariesklassifikations- und -managementsystem stellt eine Grundlage dar, die zukünftig eine Interventionsplanung auf der Grund-lage einer fein abgestuften Diagnostik unter Berücksichtigung der Kariesaktivität ermöglicht.
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Parodontologie und Prophylaxe – zwei Begriffe, die in einer Zeit des demografischen Wandels immer stärker in den Mittelpunkt des öffentlichen Interesses rücken. Ergebnisse der letzten Mundgesundheitsstudie (DSM IV) belegen, dass immer mehr Menschen im fortgeschrittenen Alter über immer mehr eigene Zähne verfügen. Das ist ein an sich positiver Trend, der unter anderem auf eine wirkungsvolle Gruppen- und Individualprophylaxe in jüngeren Jahren zu-rückzuführen ist. Er hat zu einem deutlichen Rückgang kariesbedingter Zahnverluste geführt.
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Grundlegend haben wir immer das Problem, dass jeder Mensch ein „Gewohnheitstier“ ist. Beim Zähneputzen läuft meist ein Automatismus ab – man denkt nicht mehr darüber nach! Bei der Prophylaxesitzung bedarf es Fingerspitzengefühl herauszufinden, welche Gewohnhei-ten der Patient hat. Oft sind sie zum Teil sogar ganz brauchbar und müssen nur ein wenig modifi-ziert werden.
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Die zahnmedizinische Prophylaxe befindet sich bereits auf hohem wissenschaftlichen und technischen Niveau: An Universitäten und in Praxen ist längst erkannt und umgesetzt, dass diese professionelle Disziplin unerlässlich ist und zugleich das Fundament für weitere Therapieansätze bereitstellt. Wie aber kann auch der Patient bei der häuslichen Mundpflege zu seiner Bestform geführt werden? Welche Rolle spielt hierbei die Kommunikation? Dies ist das Kernthema des 4. Oral-B Symposiums, das am 20. April im Berliner Velodrom stattfindet. Ziel der Veranstaltung ist es, den Behandlern ganz neue, effektivere Wege zu eröffnen, wie der Patient zu einer besseren häuslichen Mundpflege geführt werden kann. Näheres zur Konzeption des Symposiums hat Zahnärztin Dr. Christina Steidle, Professional & Academic Relations Manager DACH, P&G Oral Health, in einem Gespräch mit Dentalfachjournalist Gerhard Frensel mitgeteilt.
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Innerhalb der letzten Jahre haben parodontale Zahnerkrankungen sprunghaft zugenommen. Die Ursache dafür liegt in der starken Veränderung der Ess- und Trinkgewohnheiten. Fertigprodukte oder neue Obst- und Gemüsesorten führen häufig zu Unverträglichkeiten, die sich ebenso negativ auf die Mundgesundheit auswirken.
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(Zahnärztliche) Instrumente sind, vorausgesetzt es handelt sich bei ihnen um „gute“ Instrumente, nicht billig. Doch bereits der Kunstprofessor John Ruskin warnte: „Es ist unklug, zu viel zu bezahlen, aber es ist noch schlechter, zu wenig zu bezahlen. Wenn Sie zu viel bezahlen, verlieren Sie etwas Geld. Das ist alles. Wenn Sie dagegen zu wenig bezahlen, verlieren Sie manchmal alles, da der gekaufte Gegenstand die ihm zugedachte Aufgabe nicht erfüllen kann.“
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Die richtige Beleuchtung des Behandlungsbereichs ist Voraussetzung für optimale Ergebnisse bei der zahnärztlichen Diagnose und Therapie. Daher arbeiten wir in unserer Praxis seit einigen Monaten mit der neuen Behandlungsleuchte KaVoLUX 540 LED.
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Die Extraktion eines Zahnes ist wahrscheinlich das traumatischste Ereignis, das ein Patient in der Zahnchirurgie erleben kann, und falls die Extraktion nicht glatt verläuft, kann es auch für den Zahnarzt sehr anstrengend werden. Es überrascht mich, dass nicht alle Zahnärzte zu einem Luxator von Directa Dental als Instrument erster Wahl greifen, wenn die Verwendung eines einfachen chirurgischen Instruments die Extraktion sowohl für den Patienten als auch für den Zahnarzt deutlich einfacher gestalten kann.
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NETdental in Hannover, Deutschlands kundenorientierter Online-Dentalhandel, startete am 15. März in eine neue Dimension: Mit netdental.tv hat ein eigener Internetkanal Premiere. Hier kann sich der Zahnarzt rund um die Uhr informative Videos über Produkt-neuheiten anschauen. Videos, die sich wohltuend von den üblichen Hersteller- und Messevideos unterscheiden: Sie sind in einem unterhaltsamen, eigenen Sendungsformat gedreht.
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In der Westschweiz nahe Lausanne befindet sich das beschauliche Städtchen Rolle. Einer der bekanntesten Hersteller für zahnärztliche Instrumente vollbringt dort wahre Maßarbeit, etwa 530 Produkte umfasst die Produktpalette. Wer das liest, stellt sich vielleicht eine riesige Pro-duktionsfläche mit vielen Mitarbeitern vor. Doch weit gefehlt: Deppeler SA produziert in Rolle als einzigem Standort mit einer Mannschaft von insgesamt 15 Mitarbeitern – und zwar in liebevoller Handarbeit.
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Die digitale Abformung spart Zeit und Kosten. Dadurch wird sie für den Behandler zu einem weiteren Wettbewerbsvorteil, den es für sich zu entscheiden gilt. Auch für Zahnarztpatienten bietet ein digitaler Workflow in der Abformung durchweg Vorteile und sorgt für mehr Komfort und Wohlbefinden in der Zahnarztpraxis.
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Nur wenige Wochen, nachdem www.imexklusiv.de ins Netz ging, ist das Interesse der Zahnärzte enorm. Immer mehr Praxen kaufen ihre Waren über den Online-Shop. Ganz offensichtlich ist das ein weiterer Erfolgsbaustein der Imex Dental und Technik GmbH, die imexklusiv Ende des letzten Jahres ins Leben gerufen hat. Dabei ist das Konzept ebenso einfach wie effektiv: imexklusiv bie-tet im Rahmen einer Einkaufsgemeinschaft Preisvorteile für viele Produkte des täglichen Pra-xisbedarfs. Die Einsparungen für die Praxen betragen je nach Produkt bis zu 25 Prozent.
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Wenn man beim Röntgen von hoher Bildqualität spricht, dann denkt man an die vielfältigen diagnostischen und therapeutischen Möglichkeiten, die Röntgenbilder dem Behandler mittlerweile eröffnen. Mitte Januar ist Sirona das Thema Bildqualität einmal von der ästhetischen Seite angegangen: Das Unternehmen veranstaltete eine Vernissage, um die neue Bildqualität der ORTHOPHOS XG-Geräte vorzustellen. Die Gäste konnten neben normalen Röntgenaufnahmen mit hoher Bildqualität auch künstlerisch gestaltete Röntgenaufnahmen sowie Röntgenkunstwerke des britischen Künstlers Nick Veasey betrachten. Dr. Wilhelm Schneider, Marketingleiter des Geschäftsbereichs Bildgebende Systeme bei Sirona, erzählt im Interview Hintergründe zu dieser außergewöhnlichen Idee und gibt einen Ausblick auf die weitere Entwicklung.