Inhaltsverzeichnis
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Die professionelle Zahnreinigung (PZR) bleibt ein Reizthema. Nicht nur zwischen Zahnärzten und Kostenträgern, auch innerhalb der Zahnärzteschaft. Gibt es Bestrebungen, die PZR, die aktuell Privatleistung ist, in den Leistungskatalog der gesetzlichen Krankenkassen (GKV) zu integrieren? Es ist davon auszugehen, dass dies negative ökonomische Auswirkungen auf viele parodontologisch und präventiv ausgerichtete Praxen haben würde. Die PZR in der GKV würde das Budget belasten und wäre vermutlich im BEMA schlecht dotiert. Das macht vielen Kollegen Sorgen...
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Die Mundgesundheit in Deutschland hat sich in den vergangenen Jahren und Jahrzehnten in weiten Teilen der Bevölkerung kontinuierlich verbessert. Die Parodontitis allerdings konnte mit dieser allgemeinen, positiven Entwicklung nicht wie beim Kariesrückgang Schritt halten; sie zählt aktuell neben der Karies zu den bedeutenden Erkrankungen in der Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde. Die Zahlen zeigen ein hohes Erkrankungsniveau: 40 Prozent der erwachsenen Bevölkerung weisen eine moderate und etwa vier bis 22 Prozent eine schwere Parodontitis an mindestens einem Zahn auf...
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Wenn Sie diese Zeilen jetzt lesen, liegt das daran, dass Sie mehr über einen rosa Elefanten wissen wollen, der angeblich eine Zahnarztpraxis verwüstet hat. Und wenn Sie jetzt immer noch weiterlesen, haben Sie bereits den Grundkurs des zahnärztlichen Marketings erfolgreich absolviert. Und das ist bares Geld wert.
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Wie gestaltet sich eine angemessene Vergütung für einen angestellten Zahnarzt in einer größeren Praxis? Ein schwieriges Feld. Denn die Vorstellungen der Beteiligten sind häufig deshalb
unterschiedlich, weil sie in unterschiedlichen Strukturen denken. Erschwerend kommt hinzu, dass angestellte Zahnärzte ihre Gehaltsperspektiven oft anhand von Prozentsätzen beurteilen, was zu falschen Ergebnissen führt. Dieser Fachbeitrag erläutert Hintergründe und stellt Anhaltspunkte für Gehaltsverhandlungen vor.
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In Deutschland steigt die Zahl der Patienten, die zuerst Dr. Google konsultieren, bevor sie in eine Praxis gehen, stetig an. Mehr als 70 Prozent suchen heute im Internet nach einem geeigneten Mediziner oder nehmen zumindest dort den ersten Kontakt mit ihm auf. Für Praxen wiederum ist die eigene Internetpräsenz gerade bei der
Akquise von Neupatienten ein entscheidender Erfolgsfaktor. Was zeigen Suchmaschinen wie Google über einen Fach-
mediziner an, und welches Bild hinterlässt er bei seinen Patienten im Internet? Machen Sie jetzt den Test und finden
heraus, ob Sie im Internet sichtbar sind und was genau sich zu Ihnen finden lässt.
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Was motiviert einen Patienten, sich für eine bestimmte Zahnarztpraxis zu entscheiden? Neben Ausstattung und Lage einer Praxis sowie der Persönlichkeit des Zahnarztes bestimmen vor allem das Leistungsspektrum
und die Praxisphilosophie die Wahl. Dabei sollte jene nach innen wie außen vermittelte Praxisphilosophie sicherstellen, dass sich ein Patient in jeder Hinsicht und bei jedem Zahnarztbesuch voll und ganz professionell aufgehoben und wert-
geschätzt fühlt und so Vertrauen in die zahnmedizinische Behandlung sowie in das vielschichtige Drumherum einer Praxis entwickeln kann.
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Der Blick auf das Gründungsverhalten verdeutlicht, dass die Zahl der Praxiskooperationen kontinuierlich wächst. Immer mehr Zahnärzte bevorzugen den beruflichen Zusammenschluss – und das aus guten Gründen: Kompetenzen können so gebündelt werden, Arbeitszeiten lassen sich flexibler gestalten und auch das finanzielle Risiko ist ein geteiltes. Doch was bedeutet das für den Bereich des Praxismarketings?
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Welche Möglichkeiten stehen einer Zahnarztpraxis für eine erfolgreiche Mitarbeiterführung zur Verfügung? Genau dieser Fragestellung widmet sich unsere laufende Artikelreihe zur „Nachhaltigen Mitarbeiterführung“. Im ersten Beitrag haben wir Ihnen Strategien effektiver Vorstellungsgespräche aufgezeigt (ZWP 1+2/2016). In diesem Artikel geht es um die strukturierte Einarbeitung von neuen Mitarbeitern.
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Die Praxis von Dr. Siegfried Marquardt bietet ästhetische Zahnheilkunde und Implantologie aus einer Hand. Weit über Bayern hinaus gilt der Praxisinhaber als Spezialist für schwierige Komplettsanierungen. Um die hohen Erwartungen an sich und sein Team jeden Tag von neuem erfüllen zu können, setzt er auf stetige Fortbildung und effizientes Praxismanagement.
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Bis zu fünf Prozent des Jahresumsatzes geben Zahnarztpraxen mittlerweile für Marketing und Werbung aus. Dies geschieht oft ohne eine gute Kontrolle der Rentabilität einzelner Maßnahmen, welche wiederum meist auf die Gewinnung neuer zahlungskräftiger Patienten gerichtet sind. Kaum eine Praxis blickt auf den existierenden Patientenstamm und stellt sich die Frage, wie man den eigenen Kassenpatienten zu mehr finanziellem Spielraum für zukünftige Behandlungen verhelfen könnte.
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Der sogenannte „zweite Gesundheitsmarkt“ boomt und auch viele Zahnärzte wissen um das
Potenzial von Privatleistungen für die wirtschaftliche Entwicklung ihrer Praxis. Angebote wie Bleaching und Prophylaxe
sind darüber hinaus hervorragende Möglichkeiten zur Patientenbindung – sei es durch die positive Außenwirkung im
Sinne einer zeitgemäßen Praxis, durch das Patientencontrolling mittels Recall-System oder durch positive Wechselwir-
kungen der Leistungen miteinander.
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Das Bundesarbeitsgericht (BAG) hat wieder einmal wichtige Grundsätze zum Thema Arbeitszeugnis aufgestellt. Wichtig deshalb, weil das Zeugnis immer wieder Anlass zu Streitigkeiten gibt, obwohl das Arbeitsverhältnis ja zum Zeitpunkt von dessen Erstellung regelmäßig bereits beendet ist und man meinen sollte, die damit im Zusammenhang stehenden Streitigkeiten seien ebenfalls beendet.
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Für den Praxisinhaber besonders interessant sind Zuwendungen an seine Mitarbeiter, die bei diesen steuerfrei sind, also „netto“ an - kommen. Gegebenenfalls ist der gewährte Vorteil vom Arbeitgeber einkommensteuerlich pauschal (regelmäßig mit 25 Prozent) zu versteuern und sozialversicherungsrecht - lich freigestellt. Zu unterscheiden sind hierbei Zuwendungen, bei denen vorausgesetzt wird, dass diese zusätzlich zum vereinbarten bisherigen Arbeitslohn bezahlt werden, und solche, die auch im Rahmen einer Gehaltsumwandlung gewährt werden dürfen. Solche Zuwendungen können dann beispielsweise statt einer beabsichtigten Prämie gewährt werden.
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Die Hauptziele parodontalchirurgischer Maßnahmen sind nicht nur die Beseitigung gingivaler und parodontaler Entzündungen und die Herstellung der Hygienefähigkeit, sondern auch das Aufhalten und Ausgleichen des Attachmentverlustes sowie die Wiederherstellung physiologischer Konturen der Gingiva. Grundsätzlich kommen zur Rekonstruktion von Weichgewebsdefekten sogenannte Verschiebelappentechniken mit ortsständigem Gewebe oder Transplantationstechniken zum Einsatz, bei denen ortsfernes Gewebe in den Bereich der Weichgewebsdefekte transplantiert wird. Die verschiedenen Techniken werden entweder einzeln oder auch in Kombination miteinander durchgeführt...
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Parodontopathien und Karies sind weitverbreitet. Grundlage der Prophylaxe- oder Parodontosebehandlung ist eine gute Mundhygiene. Um den akuten Zustand der Mundgesundheit zu dokumentieren, erhebt der Behandler den Mundhygienestatus. Der Zahnarzt hat so die Möglichkeit, die jeweiligen Ergebnisse zu beurteilen und dem Patienten die Veränderungen anschaulich zu erklären...
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Ab dem 1. Januar 2016 gibt es eine neue Förderrichtlinie, die Zahnarztpraxen nicht rückzahlbare Fördermittel zur Einführung eines Qualitäts- und Hygienemanagementsystems sichern. In der neuen Richtlinie gibt es viele Neuheiten, die in diesem Artikel näher betrachten werden sollen. Eine Förde - rung „unternehmerischen Know-hows“ können kleine und mittlere Unternehmen der gewerblichen Wirtschaft sowie Angehörige „der Freien Berufe“ in Anspruch nehmen.
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Prävention parodontaler und periimplantärer Erkrankungen – Stand 2016
Dr. med. dent. Lisa Hierse, Priv.-Doz. Dr. med. dent. Moritz Kebschull
Parodontitis ist eine hoch prävalente chronische Entzündungserkrankung. Die Vierte Deutsche Mundgesundheitsstudie zeigt, dass mehr als die Hälfte der 35- bis 44-Jährigen an einer parodontalen Erkrankung leidet, etwa
20 Prozent sogar an einer schweren Form. Die Parodontitis besitzt neben der lokalen Wirkung, nämlich dem Verlust des Zahnhalteapparates bis hin zum Zahnverlust, auch systemische Auswirkungen.
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Im privaten wie auch im beruflichen Bereich spielt der Gesamteindruck eines Menschen, sein Aussehen, seine Ausstrahlung eine entscheidende Rolle, trägt zum Erfolg nicht unwesentlich bei und wird als soziale Kompetenz eines Menschen angesehen. Der Mund und damit die Zähne und das Zahnfleisch stehen als integraler Bestandteil eines ästhetischen und harmonischen Gesichtes im Mittelpunkt. Kein Wunder, dass unsere Patienten nicht nur zur Wiederherstellung der Kaufunktion oder zur Schmerzbehandlung zu uns kommen, sondern auch zunehmend mit dem Wunsch nach „schönen“ Zähnen als Ausdruck von Vitalität und Sympathie. Auch wenn Ästhetik subjektiv ist, existieren insbesondere für die Zahnmedizin kulturell wirkmächtige Konventionen.
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In der Parodontologie sind in den letzten Jahren neue Behandlungskonzepte entstanden. Besonders im Bereich der Regenerativen Therapie und der Rekonstruktiven Parodontalchirurgie sind moderne Behandlungsstrategien
aufgrund wissenschaftlicher Erkenntnisse und verbesserte Materialeigenschaften entwickelt worden. Durch diese neuen
Materialien und Techniken können Parodontaldefekte und andere Knochendefekte dauerhaft rekonstruiert werden, um optimale und ästhetische Behandlungsergebnisse zu erzielen. Der vorliegende Beitrag stellt hierzu eine klinische Über-
sicht bereit, ergänzt durch Beispiele zu Patientenfällen und Behandlungsverfahren.
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Interview : Periimplantitis – Eine Konfrontation
Dr. Martin Dürholt (Bad Salzuflen) im Gespräch mit Dorothee Holsten
Wer implantiert, weiß, dass sich mit den Jahren unweigerlich auch der eine oder andere Misserfolg einstellt. Die Patienten altern mit ihren Implantaten und spätestens mit der Periimplantitis hält der „ergraute“ Alltag Einzug in die implantologische Praxis. Dr. Martin Dürholt (Bad Salzuflen) stellt sich im folgenden Interview einem Thema, das wissenschaftlich kaum unterfüttert ist und dabei immer wieder, ob in Bezug auf Ätiologie, Prävention oder Therapie, für kontroverse Diskussionen sorgt.
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Eine periimplantäre Mukositis kommt bei Trägern dentaler Implantate relativ häufig vor (Abb.1) und birgt, in dessen Folge, auch immer die Gefahr einer Periimplantitis. Daher ist einer Mukositis am besten von vornherein vorzubeugen. Hat sich bereits eine Entzündung ausgebildet, so ist sie unbedingt zum Abklingen zu bringen, damit es nicht nachfolgend zu einer schwerwiegenderen Schädigung kommt.1, 2 Zu den effektiven Therapiemaßnahmen gehört das konsequente mechanische Entfernen bakterieller Beläge. Der zusätzliche gezielte Einsatz ausgewählter Präparate zur Keimkon- trolle kann hier den Behandlungserfolg fördern.3
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Effektive Furkationstherapie mit universeller Luftscalerspitze
Dr. Claudia Springer, Dr. Christian Graetz
Die sichere und effektive Entfernung eines pathologischen Biofilmes spielt bei der langfristigen Erhaltung von Zähnen bei jeglicher Behandlung parodontaler Erkrankungen eine entscheidende Rolle. Dies muss nicht nur während der aktiven Parodontitistherapie, sondern auch fortwährend in der unterstützenden Nachsorge erfolgen. Die neue 3AP Arbeitsspitze für Luft-
scaler (W&H) bietet sich hierbei als ideales Instrument an, um in komplexen Fällen mit fort-
geschrittenem Attachmentverlust und Furkationsbeteiligung nicht nur schonend, sondern auch schnell und effizient jegliche harten als auch weichen Auflagerungen von der Wurzeloberfläche
zu entfernen. Der folgende Bericht erläutert die Entwicklung der Luftscaler-Spitze 3AP sowie Erfahrungen in der Anwendung zweier Behandler.
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Wer kennt es nicht: Regelmäßig müssen bei der Nassfilmentwicklung von Röntgenaufnahmen Entwickler und Fixierer getauscht werden. Es gibt eine hervorragende Möglichkeit, Sekundärrohstoffe aus verbrauchten Röntgenchemikalien und nicht mehr benötigten Röntgenbildern/-filmen zurückzugewinnen und ein neues Produkt herzustellen.
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In Tansania müssen ganze Landstriche, vor allem die entlegenen Gebiete, ohne zahnmedizinische Versorgung auskommen. Tausende Menschen sehen in ihrem Leben nicht einmal einen Zahnarzt. Dies wollten Prof. Dr. Martin Jörgens, Prof. Dr. Marcel Wainwright und Dr. Caroline Kentsch von den Düsseldorfer „Dental Specialists“ ändern und gründeten das Hilfsprojekt „Daktari for Maasai“. Bereits seit fünf Jahren unterstützen sie, zusammen mit weiteren Zahnärzten und Oralchirurgen aus aller Welt, regelmäßig die tansanische Bevölkerung. Ein medizinischer Einsatz, der die Helfer auf zum Teil abenteuerliche Reisen quer durch die Savanne zu ihren Patienten führt.
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Interview: Minze oder Erdbeer? Kariesprävention leicht gemacht
Prof. David Manton (Australien) im Gespräch
Dentine Hypersensibilität und Zahnkaries sind, wenn auch kausal verschieden bedingt, gleichermaßen weitverbreitete Probleme. Zur Behandlung werden größtenteils topisch applizierte Desensibilisierungswirkstoffe verwendet, wie z.B. Fluoride. In Form eines Lackes wird Fluorid direkt auf die Zahnoberfläche aufgebracht und hinterlässt so eine wirksame Schutzschicht gegen äußere Reize. Vor allem bei Kindern im Vorschulalter können durch das Auftragen von Fluoridlacken kariösen Zahnschäden effektiv vorgebeugt bzw. diese behandelt werden. Prof. David Manton (Australien) erläutert im nachfolgenden Interview sein Vorgehen und seine Anwendungen des Versiegelungsmaterials MI Varnish (GC) bei der Kariesprävention in der Kinderzahnheilkunde der Melbourne Dental School.
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Eine gute Zahngesundheit ist das A und O für die Gesamtgesundheit und Lebensqualität. Das gilt schon für das Milchgebiss. Wie Zahnärzte durch gute Beratung, Handy-Apps und andere Helferlein Kindern zu einer guten Zahngesundheit verhelfen und Eltern beim täglichen Kampf ums Zähneputzen unterstützen können.
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Die Vierte Deutsche Mundgesundheitsstudie (DMS IV) des Instituts der Deutschen Zahnärzte (IDZ) hat in ihren Ergebnissen gezeigt, dass die Zahngesundheit in Deutschland dank erfolgreicher präventiver Maßnahmen und guter zahnärztlicher Versorgung nachweislich besser geworden ist. Trotz dieser frohen Botschaft darf gleichwohl nicht verkannt werden, dass nach wie vor eine Vielzahl an Herausforderungen für die präventionsorientierte zahnärztliche Versorgung und Mundgesundheitsförderung bestehen.