Inhaltsverzeichnis
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Editorial: Wer interessiert sich noch für mich?
Prof. Dr. Christoph Benz, Vizepräsident der Deutschen Gesellschaft für Alterszahnheilkunde e.V. und Oberarzt Poliklinik für Zahnerhaltung, Ludwig-Maximilians-Universität, München
Ich bin gerade 50 geworden. Alle „Nuller“-Geburtstage belasten das Gemüt, aber die 50 ist besonders schlimm. Ab 50 ist man nämlich tot, tot für alles, was irgendwie angesagt oder cool wäre. Jedenfalls wird mir die Wirtschaft nichts mehr davon präsentieren, denn ihre „werberelevante Zielgruppe“ endet mit 49. Trauriger Anlass für neurotische Selbstbetrachtungen: Habe ich das iPad beim Verkaufsstart wirklich nur verpasst, weil ich zufällig zu spät im Laden war, oder war es nicht doch schon meine Konsum-Apoptose, die die Beine lähmte? Sollte ich jetzt nicht wenigstens darum kämpfen, Freude an der Werbung für Prostatapillen, Inkontinenzeinlagen oder Prothesenhaftcremes zu entwickeln? Immerhin ist das vermutlich das letzte Mal, dass überhaupt noch einer von den jungen Kreativen aus der Werbewirtschaft an mich denkt.
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Statement: „Zahnärzte müssen Verantwortung übernehmen“
DR. Andreas Wagner, Präsident der Zahnärztekammer Thüringen
Vielleicht geht es Ihnen genauso wie mir, wenn ich von einer Patientengruppe 50plus lese. Da zähle ich nämlich mit 56 Jahren schon lange dazu. Nach der WHO gelten die 50- bis 59-Jährigen als „Alternde“. Zu einer Zielgruppe für irgendwelche Konzepte zu gehören, stört nicht nur meine Eitelkeit gewaltig, sondern entspricht auch nicht meinem aktuellen Lebensgefühl. Noch vor einem Jahr bin ich mit meinem Berufspartner in neue Praxisräume gezogen und habe räumlich und personell unsere Zahnarztpraxis vergrößert. Auch mein Engagement für den Berufsstand ist eher mehr als weniger geworden. Also, sich zu den „Alternden“ zu zählen, fällt mir sehr schwer. Natürlich gibt es aus geriatrischer Sicht die Physiologie des Alterns. Doch bestehen dabei große individuelle Unterschiede in den Alterungsprozessen. Ich spüre diese sicherlich auch und ich kann damit leben bzw. versuche etwas dagegen zu tun. Aber ich möchte nun mal als Individuum gesehen und behandelt werden und nicht einfach nur zu einer Zielgruppe zählen. Diese ist sowieso nicht homogen. So fühlt sich oft ein 50-Jähriger wesentlich älter und ein 70-Jähriger jünger oder umgekehrt...
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Wie kann ich meine Zahnarztpraxis zukunftsweisend positionieren? Diese Frage ins Zentrum gerückt, hat der Autor mehrere zahnärztliche Marketingkonzepte ausführlich analysiert und die wichtigsten Methoden herausgefiltert. Die Essenz bilden acht Grundpfeiler mit Strategien für ein erfolgreiches zahnärztliches Marketing. Sie werden in diesem Beitrag erstmalig vorgestellt.
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Lebenserfüllung erfordert Lebensbalance. Dass dem so ist, wissen die meisten. Auch dass sich diese Balance nicht zwangsläufig von allein einstellt, ist bekannt. Wir müssen also ein bisschen nachhelfen – und dabei auch ein paar Widerstände überwinden, die uns manchmal nicht nur unser Terminkalender stellt …
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Der Gesundheitsstandort Deutschland ist zu Recht international anerkannt für seine hohe Qualität der medizinischen Leistung. Das gilt gleichermaßen für den Ausbildungsgrad der Zahnärzte wie auch für die technische Ausstattung und Laborleistungen. Hinzu kommt, dass Zahnbehandlungen in Deutschland im Vergleich zu manchen Nachbarstaaten bei gleicher Qualität preiswerter angeboten werden. Wegen des positiven Preis-Leistungs-Verhältnisses kommen viele ausländische Patienten hierher, um sich behandeln zu lassen. Ein Grund für die Praxisinhaber, sich selbst und ihrem Team eine interkulturelle Kompetenz anzueignen.
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Zahnärzte werden im Wettbewerb um Patienten immer mutiger. Neben den bereits etablierten Marketingmaßnahmen wie Webseite und Praxisbroschüre kommt dem bislang größtenteils vernachlässigten PR-Potenzial ein immer größerer Stellenwert zu. Doch was genau ist PR für die Zahnarztpraxis, wie grenzt sie sich von der Werbung ab und wie können die Praxisbetreiber dieses Marketingwerkzeug gezielt und erfolgsorientiert einsetzen?
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Das Wurzelsystem entscheidet darüber, ob ein Zahn dauerhaft seiner Aufgabe gerecht werden kann. Vergleichen wir die Endodontie mit einer Zahnarztpraxis und das Wurzelsystem mit den einzelnen Mitarbeitern, wird schnell klar, wie wichtig es ist, hier die Weichen für einen dauerhaften Praxiserfolg zu stellen. Manchmal wackelt ein Bereich, weil die entsprechende Wurzel, sprich der Mitarbeiter, nicht mehr tief genug in der Praxis verankert ist. Bevor es zum Verlust kommt, sollten entsprechende Schritte eingeleitet werden. Umgekehrt werden Wurzeln gefestigt, wenn der Zahnarzt Entwicklungspotenzial erkennt und der Mitarbeiter merkt, wie wichtig er als Teil des Praxissystems ist.
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Stippvisite Praxissteuerung - Dr. Nicola Albern-Sühwold, Hamburg: „Es geht mir nicht so sehr um Rendite und Technik“
Antje Isbaner
Stippvisite Praxissteuerung: Dr. Nicola Albern-Sühwold, Hamburg Im Jahr 2006 eröffnete Dr. Nicola Albern-Sühwold im Hamburger Westen eine Praxis, die zahnmedizinische Leistungen für die ganze Familie anbietet. Sie weiß, worauf es wirtschaftlich ankommt. Aber ein Zahlenfreak ist sie nicht und will es auch nicht werden. Im Gespräch mit der ZWP-Redaktion verrät sie, warum PraxisNavigation® von Prof. Bischoff & Partner für sie genau das richtige Steuerungsinstrument ist.
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Der werbende Zahnarzt - Erlaubte Informationen und berufswidrige Werbung
RA Dr. Ralf Großbölting, RA Dennis Hampe LL.M., Katharina Schneider
In unserem Dienstleistungszeitalter möchte sich natürlich auch der Arzt seinen (potenziellen) Patienten präsentieren und diesen informieren. Dabei ist es dem Arzt grundsätzlich erlaubt zu werben. In welcher Art und Weise Ärzte werben dürfen, ist zum einen standesrechtlich in den Berufsordnungen geregelt und zum anderen im Heilmittelwerbegesetz und im Gesetz über den unlauteren Wettbewerb. In diesem Beitrag werden dabei die Möglichkeiten und Grenzen im Rahmen der Berufsordnung näher vorgestellt.
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Die Generation 50plus wird immer zahlreicher – 40 Prozent der Deutschen sind über 50. In wenigen Jahren werden es weit über die Hälfte sein. 2035 hat Deutschland die älteste Bevölkerung der Welt. Die über 50-Jährigen sind ausgesprochen gesundheits- und schönheitsbewusst, leistungsfähig, gesellschaftlich und sexuell aktiv, voller Lebenslust, qualitätsorientiert. Man verwöhnt sich gerne selbst, will attraktiv sein. Menschen über 50 sind häufig vermögend und zahlungskräftig – also ein ideales und lukratives Privatklientel für zahnärztliche Sonderleistungen außerhalb der immer stärker reglementierten Kassenvergütungen.
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Die Gero-Prothetik strebt die lebenslange Sicherung des oralen Komforts mit angemessenen Behandlungsmaßnahmen an. Sie hat viele Facetten und reicht vom anspruchsvollen älteren Patienten, der wenn möglich eine festsitzende Versorgung (eventuell mit Implantaten) anstrebt und bei dem auch ästhetische Gesichtspunkte immer wichtiger werden, über den Senior, der mit dem neuen Zahnersatz vor allem eine funktionelle Verbesserung erwartet, bis hin zum kranken und schließlich pflegebedürftigen Patienten. In diesem Beitrag sollen vor allem die Möglichkeiten der heutigen zahnärztlichen Prothetik beim älteren, nicht gravierend erkrankten Patienten erörtert werden.
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Bei der prothetischen Behandlung älterer zahnloser Patienten besteht eine Vielzahl von besonderen Herausforderungen. Neben der besonderen anatomischen Situation, welche durch unterschiedlich ausgeprägte Resorptionen des Kieferkammes, einer Verschiebung der intermaxillären Relation, der im Vergleich zum Bezahnten veränderten Situation der Weichgewebe und dem Einstrahlen von Muskelzügen gekennzeichnet wird, stellt vor allem das Fehlen von nutzbaren Verankerungen für die Retention von Zahnersatz ein regelmäßig auftretendes Prob-lem dar.
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Endodontische Behandlungen gleichen sich unabhängig vom Alter der Patienten grundsätzlich. Erkrankungen der Zähne wie Karies oder Parodontalerkrankungen führen jedoch im Laufe eines Patientenlebens indirekt zu Komplikationen im Rahmen endodontischer Maßnahmen. Trotzdem ist in vielen Fällen ein Erhalt der Zähne mit guter Prognose möglich.
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Interview: „Parodontitisprävention ins Visier nehmen“
Antje Isbaner sprach mit Prof. Dr. Stefan Zimmer, Universität Witten/Herdecke
Wie sich die Mundgesundheit auf die allgemeine Lebensqualität auswirkt, fand Prof. Dr. Stefan Zimmer, Lehrstuhlinhaber für Zahnerhaltung und Präventive Zahnmedizin an der Universität Witten/Herdecke, anhand einer Studie mit ca. 12.300 Fragebögen von Patienten aus gut 700 Zahnarztpraxen heraus. Die ZWP Redaktion sprach mit ihm über die Ergebnisse der Studie im Allgemeinen und die Konsequenz für die Mundgesundheit der Generation 50 im Speziellen.
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64-jährige geistig beeinträchtigte Patientin - Implantatrekonstruktion mit Sofortbelastung
Dr. Burghard Peter
Bei behinderten Patienten sind Zahnlücken und/oder Zahnlosigkeit deutlich häufiger anzutreffen als bei der restlichen Bevölkerung. Für diese Prävalenz sind neben der genetischen Disposition bei dentalen Aplasie-Syndromen vor allem die erkrankungsbedingt erschwerten Bedingungen für ein optimales zahnmedizinisches Management von ursächlicher Bedeutung. Betroffene Menschen können die tägliche Mundhygiene oft nicht oder nur unzureichend selbstständig vornehmen. Darüber hinaus kann der Zugang zu effizienter zahnärztlicher Behandlung und Nachsorge durch medizinische, soziale, ökonomische, familiäre und organisatorische Begleitumstände limitiert sein.
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Die Totalprothese ist auch heute immer noch die gängige Zahnersatzversorgung des zahnlosen Kiefers. Sie ist in den meisten Fällen nicht funktionsoptimiert, aber der geduldige Träger hat damit zurechtzukommen. Wo liegt die Ursache der offensichtlichen und versteckten Mängel? Beim Patienten, beim Behandler, bei der Komplexität des Systems? Oder in der GKV-Bewertung? Wo verbergen sich hier die Probleme, die es zu lösen gilt?
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„Damit Sie auch morgen noch kraftvoll zubeißen können!“ Wer kennt diesen Werbeslogan aus den 1970ern nicht? Er ist heute so aktuell wie damals. Doch was bedeutet „morgen“ für die Praxen mit Blick auf den demografischen Wandel? Susanne Prinzhorn von dentSP malt ein Gesamtszenario einer starken Generation – und appelliert an Praxen, ihr vorbereitet zu begegnen.
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Zahnärztliche Behandlungen lösen bei vielen Patienten erhebliche Angst aus, was oft zu Vermeidungsstrategien führt. Meist sind die Folgen für die Zahngesundheit so erheblich, dass eine ästhetisch-kosmetische Behandlung nötig wird. Einen möglichen Weg aus der Zahnbehandlungsangst stellt der Einsatz klinischer Hypnose dar. Die vorliegende Fallbeschreibung einer zahnärztlichen Gesamtsanierung unter Einsatz moderner medizinischer Hypnose stellt den Ablauf der Behandlung dar.
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Bereits der Gedanke daran lässt eine Vielzahl der Patienten erschauern: die Abdrucknahme beim Zahnarzt. Regelmäßig haben Patienten bei der Abformung mit Würgereflexen und Erstickungsangst zu kämpfen. Doch die moderne Zahnmedizin bietet eine Lösung: Seit Dezember 2009 – und somit als erste Praxis in Niedersachsen und eine der ersten Praxen bundesweit – arbeitet das Diagnostikzentrum für Implantologie und Gesichtsästhetik (DIG) in Hannover mit dem Lava™ Chairside Oral Scanner C.O.S. von 3M ESPE für die digitale Abformung (Abb. 1).
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Seit 19 Jahren verwendet Zahnarzt Dr. Stephan Loth in seiner Praxis das Abformmaterial Aquasil von DENTSPLY DeTrey. Für einen passgenauen festsitzenden Zahnersatz ist das Ergebnis der Präzisionsabformung ein wesentlicher Schlüssel zum Erfolg – und die Durchführung immer ein kritischer Schritt jeder prothetischen Arbeit.
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Nicola Bergholz arbeitet als eigenständige Prophylaxe-assistentin in der modernen Gemeinschaftspraxis von Dr. Cathrin Crasselt und Dr. Gabriele Pophal-Suhr in 31303 Burgdorf. 20 Jahre Prophylaxeerfahrung und die Begabung, eine PZR schmerzfrei durchzuführen, sorgen dafür, dass ihre Patienten regelmäßig wiederkehren. Die häusliche Mundhygiene empfiehlt sie mit den Flexi-Bürs--ten von Tandex fortzusetzen.
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Raum geben, um alle Probleme zu besprechen, nicht nur Krankheiten behandeln, sondern diesen vorbeugen helfen, die Wirksamkeit möglicher Maßnahmen kritisch abwägen und die Ziele der Abklärungen und Behandlungen genau erklären – das sind einige wesentliche Patienten-erwartungen, die in einer europäischen Gemeinschaftsstudie EUROPEP (European Project on Patient Evaluation of General Practice Care) für Deutschland herausgearbeitet werden konnten (Klingenberg, A. et al., 1996). Können Sie diese als Zahnarzt erfüllen?
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Weil das Thema Digitale Volumentomografie (DVT) in der zahnärztlichen Praxis eine immer größere Rolle spielt, lud die MKG Praxis Dr. Denis & Dr. Meschenmoser in Stuttgart zu einer großen Informationsveranstaltung ein. Am 23. Juli informierten sich über 150 Gäste, darunter viele überweisenden Praxen, über die neuen Diagnose- und Behandlungsmöglichkeiten.
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Mittelständische Unternehmen bilden das wirtschaftliche Rückrat Deutschlands. Zahnärzte und -techniker haben mit mittelständischen Dentalfachhändlern oder Industrieunternehmen die typischen, Erfolg versprechenden Charakteristika dieser Unternehmensform gemein. In der Zusammenarbeit mit mittelständischen Unternehmen – wie den Dental-depots der DENTAL-UNION – profitieren Praxen und Labore von der Kommunikation auf Augenhöhe.
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Der mittelständische Dentalfachhandel dental 2000 Full-Service-Center feiert im Herbst dieses Jahres sein 20. Firmenjubiläum. Seit der Gründung im September 1990 ist das inhaber-geführte Unternehmen von zwei auf über 40 Mitarbeiter gewachsen und ist mittlerweile an vier Stand-orten in Hamburg, Berlin, Leipzig und Jena vertreten.
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Seit der Firmengründung im Jahre 1991 ist Geilert & Kurth ein mittelständisches, inhabergeführtes Unternehmen, das stolz darauf ist, eigenständig und flexibel Projekte zu rea-lisieren und sich zusammen mit seinen Kunden weiterzu-entwickeln. Seit der Gründung als klassische Zwei-Mann-Tischlerei ist das Unternehmen zu einem innovativen Part-ner für Architekten, Planer und Bauherren avanciert. Heute betreut ein Team von 20 festen Mitarbeitern sowie Frei--beruflern die Projekte, welche von der designorientierten Entwurfsplanung bis zur perfekten Abschlussmontage ausgeführt werden.