Inhaltsverzeichnis
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Editorial: Milchzahnrestaurationen müssen dringend besser werden
Prof. Dr. Christian Hirsch, M.Sc., Präsident der Deutschen Gesellschaft für Kinderzahnheilkunde
Immer noch und immer wieder wird die Notwendigkeit, kariöse Defekte im Milchgebiss zu versorgen infrage gestellt. Unterstützung finden solche Ansichten durch Studien z.B. aus Großbritannien, die den Sinn der Kariestherapie bei Milchzäh-nen infrage stellen.2 Allerdings werden deren Aussagen fehl-interpretiert. Die hier gern zitierte Studie von Tickle et al. aus dem Jahr 2008 kommt zu dem Schluss, dass von 100 kariesfreien Kindern nur eines im Lauf der nächsten drei Jahre Zahnschmerzen bekommt, bei den Kindern mit Kariesdefekten ist das eines von fünf (also das 20-fache).
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Statement: (Zahn-)ärztliches Werberecht: Erlaubt? Getan?
Dr. med. dent. Hans Joachim Lellig, Präsident der Zahnärztekammer Saarland
Das (zahn-)ärztliche Werbeverbot, das Gestaltung, Text, Anlass und Größe von Schildern, Briefköpfen und Annoncen bis ins Detail restriktiv reglementierte, hat sich heute in ein grundsätzliches Werberecht des (Zahn-)Arztes gewandelt. So sind dem Zahnarzt nach § 21 der Berufsordnung „sachliche Informationen über seine Berufstätigkeit“ ausdrücklich „gestattet“. Nur noch die „berufswidrige“ Werbung ist ihm untersagt. Das heißt im Umkehrschluss, jede nicht berufswidrige Werbung ist ihm erlaubt, er darf also in diesen Grenzen beliebig oft – grundsätzlich auch mithilfe beliebiger Medien – für seine Tätigkeit werben...
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Zeitmanagement ist ein ernstes Geschäft! Tatsächlich ist das Verwandeln von Zeit in Geld sogar das wichtigste Geschäft für uns alle. Viele Zahnärzte verdrängen diese Tat-sache und arbeiten in der Praxis und für sich selbst mit einem veralteten Zeitmanagement. Die Folge: Verzettelung, Burn-out und das Gefühl: „Mein Tag könnte inzwischen gut und gerne 48 Stunden haben, ohne dass ich es schaffen würde, alles zu erledigen.“
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Der erste Teil dieser Serie befasste sich mit den Vorteilen der Neupatientenaufnahme nach dem Chefarztprinzip. Im zweiten Teil wurden die Chancen des gesunden Praxiswachstums durch systematische Delegation dargestellt. Dieser Beitrag gibt Ihnen eine Orientierung zu den Vergütungsmöglichkeiten für angestellte Zahnärzte.
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Der Verkauf von Zuzahlerleistungen zählt längst zum Tagesgeschäft der Zahnarztpraxen. Doch nicht jeder verkauft seine Leistungen erfolgreich. Erfolg oder Misserfolg hängen oft von Fehleinschätzungen und falschen Herangehensweisen ab. In dieser Ausgabe der ZWP Zahnarzt Wirtschaft Praxis lesen Sie, welche Ziele Sie für den Verkauf von Privatleistungen definieren sollten.
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Im ersten Beitrag zum Thema „Unternehmensführung in Zahnarztpraxen“, der in Ausgabe ZWP Zahnarzt Wirtschaft Praxis 5/2011 erschienen ist, haben wir bereits festgestellt: Führungskompetenz ist keine leichte Aufgabe. Sie ist nicht jedem Menschen in die Wiege gelegt und ergibt sich auch nicht automatisch mit einem erfolgreich abgeschlossenen Zahnmedizinstudium. Die sogenannten „Soft Skills“ (weiche Führungseigenschaften) spielen eine wichtige Rolle, werden im Praxisalltag aber oft vernachlässigt.
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Der in den letzten Artikeln beschriebene professionelle Markenaufbau ist die Grundlage für ein erfolgreiches Praxismarketing. Nun möchten wir Ihnen einen Einblick in die neusten Erkenntnisse des Neuromarketings geben. Denn der Patient der neuen Generation ist Kunde. Mit der Praxiswahl trifft er eine emotionale Entscheidung. Aber wie laufen diese Entscheidungspro-zesse eigentlich ab und wie lassen sie sich beeinflussen? Das ist Thema dieses dritten Artikels.
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Die Behandlung Minderjähriger ist für den Zahnarzt Alltag und führt meistens nicht zu Problemen, da regelmäßig mindestens ein Elternteil anwesend ist. Allerdings erscheinen Jugendliche ab einem gewissen Alter auch ohne ihre gesetzlichen Vertreter in der Praxis. Dabei kommt es häufig zu Konstellationen, in denen fraglich erscheint, ob der minderjährige Patient nun selbst einwilligen kann; insbesondere Situationen, bei denen es sich nicht um medizinisch indizierte Eingriffe handelt, sondern der Jugendliche beispielsweise das Anbringen eines kleinen Schmucksteins auf seinem Zahn wünscht oder es sich um einen äußerst ängstlichen und schmerzempfindlichen jungen Patienten handelt, bei welchem der Zahnarzt gerne Lachgas als zusätzliches Betäubungsmittel einsetzen würde.
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An dieser Stelle können unsere Leser der langjährigen ZWP-Autorin Dr. Lea Höfel Fragen im Bereich Psychologie in Bezug auf Patienten, das Team und sich selbst stellen. Die Fragen und Antworten finden Sie dann redaktionell aufbereitet hier wieder. In dieser Ausgabe der ZWP geht es um die Frage, wie das schlecht gelaunte Praxisteam auch am Montagmorgen positiv in die Woche starten kann. Psychologin Dr. Lea Höfel antwortet.
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Wer eine „Einladung“ zur Wirtschaftlichkeitsprüfung erhält, denkt zunächst einmal an konservierende Leistungen. Leider entspricht dies nicht der Realität, wie ich aus einer meiner letzten Praxisberatungen berichten darf. Dort hieß es im Einladungsschreiben: ...
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Aufgrund der etablierten Prophylaxeprogramme in der modernen Zahnarztpraxis und der damit umfassenden zahnärztlichen Betreuung von Eltern, Kindern und Jugendlichen sind konservierende Behandlungen heutzutage deutlich seltener geworden als noch vor zehn Jahren. Im Rahmen der Kostenerstattung der zahnärztlichen Liquidation stehen sich die Aussagen von Versicherungen bzw. Beihilfestellen und die geltende Gebührenordnung nach wie vor jedoch häufig konträr gegen-über, sodass wir nachfolgend einige gebührenrechtliche Hinweise zur Verfügung stellen möchten.
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Die gesetzlich geforderten QM-Systeme gemäß dem Gemeinsamen Bundesausschusses wurden in den deutschen Zahnarztpraxen erfolg-reich eingeführt. Die ersten KZVen führen bereits ihre 2%igen Stichproben durch und schreiben zufällig ermittelte Praxen an, um die Einführung der Systeme zu hinterfragen. Wie geht es nun weiter? Viele Praxen möchten gerne eine Zertifizierung ihres QM-Systems durchführen. Ist dieses Vorgehen nun Pflicht oder Kür? In dieser Ausgabe der ZWP Zahnarzt Wirtschaft Praxis erläutert der Autor, wer ein Zertifizierungsverfahren ausführen kann und wo die Vorteile einer QM-Zertifizierung liegen.
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Laut „Fondsprofessionell“ hat der legendäre und milliardenschwere Hedgefondsmanager George Soros gerade fast seine ganzen Goldbestände für 800 Mio. Dollar verkauft, weil er Gold für eine „ultimative Blase“ hält. Einer mehr, der dem Hype um Gold nicht mehr so richtig traut. Aber was gibt‘s als Alternative?
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Endokarditisprophylaxe: Was ist seit 2007 anders geworden?
OA Dr. med. dent. Christian H. Finke, OA Dr. med. Stanislav Ovrutski
Das Risiko, an einer Endokarditis zu erkranken, ist in der Normalbevölkerung bei Herzgesunden sehr gering (Tabelle 1 und 2). Grundsätzlich kann jeder Mensch an einer Endokarditis erkranken, und unbehandelt ist der Krankheitsverlauf meist tödlich. Eine erhöhte Gefahr, an einer Endokar-ditis zu erkranken, besteht jedoch bei Menschen mit angeborenen oder erworbenen Herzfehlern, insbesondere nach Herzklappenersatz (Tabelle 3).1–3
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Die adäquate Behandlung von Kindern ist für den Zahnarzt eine besondere Herausforderung. Kinder sind keine kleinen Erwachsene. Ihre Behandlung bedarf besonderer Sensibilität und spe-zieller Kenntnisse. Kinderbehandlung ist zeitaufwendig und leider überwiegend „unterbezahlt“. Hinzukommt noch, dass auch die Eltern gelegentlich für zusätzliche Probleme sorgen, sei es nun, weil sie das Kind „negativ“ auf die Behandlung eingestimmt haben, der häuslichen Mund- und Zahnpflege ihres Kindes (und ihrer eigenen) nicht die notwendige Aufmerksamkeit widmen oder sich „zu viel“ kümmern und dem Zahnarzt permanent in seine Therapie hineinreden. Auch aus rechtlicher Sicht weist die Kinderbehandlung Besonderheiten auf.
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Die Furcht vor dem Gang zum Zahnarzt ist sicher bei so manchem Patienten – besonders Kindern – immer wieder aufs Neue ein Problem. Um den Besuch in der Praxis angenehmer zu gestalten, gibt es verschiedene Möglichkeiten, eine davon kann die Hypnose sein.
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Kinderzahnheilkunde: Regenerative Zahnmedizin
Dr. med. dent. Richard Steffen, Dr. med. dent. Caroline Moret, Dr. med. dent. Hubertus van Waes
Bei der Behandlung von unreifen, nekrotischen Zähnen ist es zu einem Paradigmawechsel gekommen. Die regenerative, endodontische Behandlung solcher Zähne stützt sich auf die Erkenntnisse aus der biobasierten, regenerativen Forschung, um solche Zähne weiter reifen lassen zu können. Ergebnisse der Grundlagenforschung lassen vermuten, dass Stamm- und Vorläuferzellen aus Pulparesten, dem Periodont und der apikalen Papille zur Wiederbesiedlung von sterilisierten Pulpahöhlen beitragen können.
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Wer von jüngster Kindheit an auf regelmäßiges und richtiges Zähneputzen trainiert wird, mag dies ein Leben lang fortsetzen. Je früher mit einer adäquaten Mundhygiene begonnen wird, desto geringer wird das Risiko für Zahnerkrankungen gehalten. Aber: Kinder folgen einsichtigen Argumenten (meist) weniger als Erwachsene. Sie empfinden das Zähneputzen oft als lästig und langweilig. Um die Sprösslinge ohne Stress an die häusliche Prophylaxe heranzuführen, muss Zahnpflege positiv besetzt werden, Spaß machen und mit Lob einhergehen. Hier ist die zahnärztliche Praxis aufgefordert, motivierend auf die Kinder und ihre Eltern einzuwirken und den spielerischen, gleichzeitig regelmäßigen Umgang mit der Zahnbürste zu vermitteln.
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Interdisziplinäre Zusammenarbeit: Frauenärzte helfen bei der Bekämpfung der Parodontitis
Dr. med. dent. Eberhard Riedel, Dr. med. Manfred Stumpfe
Vielfach wird heute noch die Bedeutung der Mundgesundheit unterschätzt. Über die lokalen Probleme mangelhaften Zahnbestandes und entzündlicher Erscheinungen hinaus, wie die Beeinträchtigung der Kaufunktion und die Beeinflussung der Sprach- und Sprechweise sowie des Aussehens, muss an die diversen gesamtgesundheitlichen Nachteile und die daraus oft folgenden psychischen Beeinträchtigungen bis hin zum Verlust von sozialer Akzeptanz gedacht werden.
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Interview: Autologer Knochen für alle Indikationen geeignet
Sabine Ick sprach mit Prof. Dr. Dr. Hendrik Terheyden
Als ausgewiesener Experte im Bereich der Augmentation war Prof. Dr. Dr. Hendrik Terheyden kürzlich einer Einladung des Teams von büdingen|dent gefolgt, um im Rahmen einer Fortbildungsveranstaltung in Büdingen über die neuesten wissenschaftlichen Erkenntnisse dieser zahnmedizinischen Methodik zu referieren. Am Rande der Veranstaltung bestand die Mög-lichkeit, in einem Interview mit Professor Terheyden die wichtigsten Eckdaten der wissen-schaftlichen Erkenntnisse abzufragen und damit auf einen Punkt zu bringen.
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Grundwissen über Ozon und die Ozonbehandlung (Teil 2)
Prof. Dr. sc. med. Hans-Georg Schneider, Dr. med. dent. Dietmar Gläser
In der letzten Ausgabe der ZWP Zahnarzt Wirtschaft Praxis haben die Autoren ausführlich die Entstehung von Ozon beschrieben. Lesen Sie nun im zweiten Teil des Artikels alles über Ozon und dessen Zerstörungskraft von Bakterien, Viren und Pilzsporen sowie über geeignete Schutzmaßnahmen beim Umgang mit Ozon.
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Interview: „Wir stecken mitten in einem Entwicklungsprozess“
Stefan Thieme sprach mit Ìlona Schneider, Geschäftsführerin der Solutio GmbH.
Die Solutio GmbH kann im kommenden Jahr ihren 20. Geburtstag feiern und bietet seit mittlerweile fünfzehn Jahren getreu dem Credo „Von Zahnärzten für Zahnärzte“ die Praxismana-gement-Software Charly an. Ìlona Schneider führt gemeinsam mit ihrem Mann Dr. Walter Schneider das Unternehmen. Im Interview mit Stefan Thieme, Projektleiter der ZWP Zahnarzt Wirtschaft Praxis, sprach Frau Schneider über den ständigen Entwicklungsprozess der Soft-ware und über die Veränderungen im Unternehmen.
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Interview: "Einfach bestellen"
Kristin Jahn sprach mit Werner Kuhsin, Leitung IT/Organisation DENTAL-UNION
Alltägliche Vorgänge wie die Bestellung von Waren und Materialien sollten in einer Zahnarzt-praxis möglichst unkompliziert und reibungslos ablaufen und den Praxisbetrieb nicht unnötig aufhalten. Die DENTAL-UNION hat mit easyScan ein eigenes Bestellsystem entwickelt, das die-sen Ansprüchen gerecht werden soll. Werner Kuhsin (Leitung IT/Organisation DENTAL-UNION) sprach mit uns im Interview über die Integration von easyScan in der Praxis.
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Fortbildungen und Informationsveranstaltungen, die von Dentalunternehmen angeboten werden, sind für den Zahnarzt meist nichts Besonderes. In vielen Fällen warten theoretische Vorträge auf ihn, die ihm einen Überblick über Neuerungen verschaffen, allerdings sehr wenig über deren Eignung im Praxisalltag verraten. Ganz anders stellte sich die Veranstaltung von 3M ESPE dar, an der ich am 15. April 2011 teilnahm. Nach einer Werksführung durch verschiedene Produk-tionsbereiche bei 3M ESPE in Seefeld stand ein Präparationskurs in den Räumlichkeiten der Poliklinik für Zahnärztliche Prothetik der Ludwig-Maximilians-Universität München auf dem Programm. Hier konnten alle Teilnehmer selbst an Phantomköpfen präparieren und die Resul-tate anschließend digitalisieren.