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Editorial: Die Implantatprothetik als Dienstleistung für den Zahnarzt
Dr. Friedhelm Heinemann, Präsident der Deutschen Gesellschaft für Zahnärztliche Implantologie e.V. (DGZI)
Das Jahr 2010 steht im Zeichen besonderer Herausforderungen. Seien es die allgemeinwirtschaftlichen Rahmenbedingungen oder auch die Gesundheitspolitik, es gilt eine Reihe von übergreifenden Problemen zu lösen. Auch die Implantologie und Implantatprothetik bewegt sich als weitgehende Privatleistung in diesem Spannungsfeld und eines gilt bereits jetzt als sicher – auch in 2010 werden nicht alle durch die Bankenkrise ausgelösten konjunkturellen Probleme gelöst sein. Für den implantologisch tätigen Zahnarzt und Zahntechniker bedeutet dies in Zukunft noch mehr über Konzepte und Strategien zur weiteren Entwicklung des „Unternehmens“ Praxis, Labor oder Praxislabor nachzudenken. Denn gerade jetzt werden von der Industrie technologisch Weichen gestellt, die von nicht zu unterschätzender Bedeutung für die langfristige Entwicklung der Zahnheilkunde, Zahntechnik im Allgemeinen und der Implantologie, Implantatprothetik im Besonderen sein werden. Die Verknüpfung von 3-D-Diagnostik, Navigation, Planung bis hin zu CAD/CAM-gefertigtem Zahnersatz wird auch die Implantologie grundlegend verändern und die Zusammenarbeit von Zahntechniker und Zahnarzt wird neu definiert werden müssen...
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Aktuelle Gerichtsentscheidungen erklären „GKV-Preise“ auch bei der Implantatversorgung privat versicherter Patienten für anwendbar – und die Abrechnung höherer Material- und Laborkosten zur Ausnahme. Zu Unrecht, wie viele meinen.
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2009 veröffentlichte die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft KPMG eine Studie über die große Bedeutung der Mediatonstätigkeit und fand heraus, dass jedem zweiten Unternehmen jährlich ungeplante Kosten von über 50.000 Euro durch ungelöste Konflikte entstehen, bei jedem zehnten sind es sogar 500.000 Euro. Die ZWL wollte mehr darüber erfahren und sprach mit Wirtschaftmediatorin Astrid Herbst aus Norderstedt. Die Diplom-Ingenieurin war 13 Jahre in der Chemieindustrie tätig, bevor sie sich selbstständig machte. Heute ist sie vertrauensvolle Ansprechpartnerin für Unternehmen in ganz Deutschland.
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Das Medium Internet hat in den letzten Jahren die Gesellschaft so stark verändert wie kaum ein anderes Kommunikationsmedium. „Internetmarketing“ ist zu einem Synonym geworden und entscheidet heute immer mehr über Erfolg und Misserfolg vieler Unternehmen. Das weltgrößte Kommunikationsnetz ist in der Unternehmenswelt nicht mehr wegzudenken und kann einen Großteil der Umsätze generieren. Auch Dentallabore können mit einem eigenen Webauftritt die Vorteile des Internets für sich nutzen und so zu mehr Einnahmen kommen.
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Beim Arbeiten im Sitzen die richtige Körperhaltung einzunehmen, fällt vielen Menschen schwer. Diese Haltung einen Arbeitstag lang durchzuhalten, ist für manche eine Qual. Denn bei einer einseitigen Sitzposition sind Rücken- und Nackenprobleme schon vorprogrammiert. Zahntechniker verbringen oft lange Zeit am Labortisch und gehören damit zur Risikogruppe. Doch nicht nur die Haltung bereitet Probleme. Auch der wachsende Druck und die steigenden Anforderungen sowohl im Beruf als auch im Alltag können sich negativ auf unsere Muskulatur auswirken.
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Im 21. Jahrhundert sind gravierende Fortschritte in Zahnmedizin und Zahntechnik alltagstauglich geworden. Medizin und Technik werden immer mehr in einer virtuellen Welt erzeugt, dabei ist es wichtig, Verbindungen und Synergieeffekte zwischen diesen beiden, nebeneinander existierenden Fachbereichen zu schaffen und sie zusammenzuführen. Und das heißt auch, man muss lernen gemeinsam als Team zu funktionieren. Vom Patienten über die Helferin zum Arzt und zum Techniker, vom Techniker zum Fräszentrum und zurück zum Techniker, von da zum Arzt und wieder zum Patienten. In dieser Disziplin der navigierten Prothetik und der digitalisierten Konstruktion werden Erfolge nur gemeinsam erzielt.
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Um ästhetisch anspruchsvoll in der Implantatprothetik arbeiten zu können, waren wir Techniker in der Vergangenheit auf konfektionierte Abutments der Implantatfirmen angewiesen. Daraus resultierend, mussten häufig Kompromisse in Ästhetik und Anatomie eingegangen werden. Dies ist kein Vorwurf, denn es ist schlichtweg unmöglich, einen individuellen Aufbau industriell zu fertigen, der jeder Mundsituation angepasst ist. Einige CAD/CAM-Systeme sind zwar heute in der Lage individuelle einteilige Aufbauten zu fräsen, diese sind aber in ihrer Indikation noch eingeschränkt.
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Der Winkelausgleich hat eine wichtige Bedeutung in der abnehmbaren Prothetik, denn Fertigteile können nur im Großen funktionieren, wenn sie einen Winkelausgleich bieten. Nicht nur das implantologische Geschick bestimmt die Implantatdivergenzen, sondern auch das Knochenangebot und die Ausrichtung des Knochens. „Implant follows bone“ entspricht in der abnehmbaren Prothetik eher der Realität als „Implant follows Prothetics“.
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Einteilige direkt auf Implantaten oder Abutments verschraubte Stege und Brückengerüste aus der Netzwerkfertigung sind seit rund anderthalb Jahren verfügbar. Im unserem Labor haben sie von Anfang an einen festen Platz gefunden. Die Präzision der angelieferten Halbfertigteile wird vom zahntechnischen Guss kaum erreicht, und der gesamte Arbeitsablauf, neuhochdeutsch: Workflow, ist besser planbar. Wie das eine mit dem anderen zusammenhängt und wo die konkreten Vorteile für das einzelne Labor liegen, wird im Folgenden dargestellt.
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Dass Ästhetik auch im Alter immer mehr an Bedeutung gewinnt, zeigt sich zunehmend. Nicht nur die Versorgung mit Implantaten, auch die Gestaltung der Kronen aus Zirkonoxid sind gefragter denn je. Dass sich Titanimplantate und Zirkonoxid miteinander kombinieren lassen, zeigt der vorliegende Fall.
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Im Bremer Atlantic Hotel Universum fand am 8. Mai das zweite Funktionssymposium für Zahnärzte und Zahntechniker statt. Neben zwei DIR®-System-Workshops eröffnete Klaus Osten vom Veranstalter FUNDAMENTAL® Schulungszentrum das Mainpodium mit hoch-ka-rätigen Referenten.