Inhaltsverzeichnis
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Editorial: Hilfe ist jetzt das Wichtigste – medizinisch und humanitär
Prof. Dr. Henrik Dommisch, Direktor der Abteilung für Parodontologie, Oralmedizin und Oralchirurgie, Charité – Universitätsmedizin Berlin
Liebe Kolleginnen und Kollegen, in diesem Frühjahr ist die Welt eine andere geworden. Plötzlich sind wir mitten in Europa wieder mit einem schrecklichen Krieg konfrontiert. Mit großer Sorge schauen wir in Richtung Ukraine und wissen einmal mehr, wie zerbrechlich der Frieden sein kann...
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Die Mundhöhle als Eingangspforte zum Verdauungstrakt ist von Erkrankungen des Magens und des Darms fast immer in Mitleidenschaft gezogen. Reflux, Gastritis, chronisch entzündliche und autoimmune Darmerkrankungen gefährden in unterschiedlicher Weise die orale Gesundheit. Resorptionsstörungen führen zu Malabsorption und damit zu einem Mangel an Vitaminen und Mineralstoffen, die eine Reifungsstörung und Atrophie der oralen Epithelien zur Folge hat. Der folgende Fachbeitrag schildert die Zusammenhänge zwischen der Mundgesundheit und dem Verdauungssystem sowie die Vorteile einer interdisziplinären Zusammenarbeit zwischen Zahn- und Hausarzt.
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Craniomandibuläre Dysfunktionen (CMD) umfassen Schmerzen und/oder Dysfunktionen, die das craniomandibuläre Kauorgan betreffen. Genauer gesagt, beschreibt der Begriff CMD die Erkrankungen bzw. die Fehlfunktionen des Kausystems, wobei die Schmerzen in drei Strukturen auftreten können – der Kaumuskulatur, dem Kiefergelenk und den Zähnen. Häufige Symptome sind Gesichtsschmerzen, Kopfschmerzen, allgemeine Schmerzen und Empfindlichkeit der Kaumuskulatur und Zähne sowie die eingeschränkte Funktion des Unterkiefers und Kiefergelenks. Orofaziale Schmerzen gehören zu den häufigsten Gründen, die einen Patienten veranlassen, einen Arzt zu konsultieren.1 Häufig sind diese Fehlfunktionen multifaktoriellen Ursprungs.
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Nur was wir sehen und erkennen, können wir auch behandeln. Wenn wir unsere Patienten also möglichst ganzheitlich betreuen wollen, sollten wir der oralen Inspektion während der professionellen Zahnreinigung (PZR) einen großen Stellenwert einräumen. Das Erkennen von Veränderungen oder Krankheitsbildern geht allerdings über das bloße Sehen hinaus. Für die Beurteilung und Auswertung sind neben dem klinischen Bild, das sich im Mundraum zeigt, noch viele weitere Faktoren wie Anamnese und Indizes, die Mundhygiene, Ernährung und der Beruf des Patienten ausschlaggebend. Diese einzelnen Parameter sollten wir deshalb zu einem großen Ganzen zusammenfügen.
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Die Suche nach passenden Mitarbeitern dauert derzeit länger. Außerdem stellt das Thema Personalführung für viele Praxisleitungen eine echte Herausforderung dar. Sei es, weil es hierfür wenige gute Fortbildungen gibt oder weil sie in der Vergangenheit schmerzliche Erfahrungen gemacht haben. Manche Praxisleitung trägt sich daher mit dem Gedanken, Mitarbeiter im Team zu behalten, obwohl sie mit deren Leistung oder Verhalten unzufrieden ist. Doch muss das so sein und welche Aspekte gilt es bei einem Mitarbeiterwechsel zu beachten? Der folgende Beitrag geht diesen Fragen auf den Grund.
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Patient ist nicht gleich Patient – diese Aussage können Fachkräfte, die täglich Prophylaxebehandlungen durchführen, sicher so unterschreiben. Die Patienten unterscheiden sich bereits hinsichtlich ihres Alters und der damit verbundenen Anforderung an die Art und Weise einer Therapie. Auch die verschiedenen Krankheitsbilder und deren Ursachen müssen individuell betrachtet werden. Demnach liegt es auf der Hand, dass ein einziges Behandlungskonzept nicht pauschal das Allheilmittel für alle Patientenfälle sein kann. Das Lunos®-System von Dürr Dental passt sich den Patienten an und ist damit ein zuverlässiger Partner in der Prophylaxe.
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Die orale Mikrobiologie steht verstärkt im Interesse der Forschung, denn das orale Mikrobiom spielt eine nicht zu unterschätzende Rolle bei der Gesunderhaltung von Zahnfleisch und Zähnen. Inzwischen konnten vielversprechende Ergebnisse bei der Behandlung und Prophylaxe von Parodontalerkrankungen mit der ergänzenden Einnahme von Limosilactobacillus reuteri gesammelt werden.
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Das nachhaltige OralCare Start-up happybrush launcht einen Dental-Onlineshop und spricht damit gezielt alle Zahnärzte und ihre Praxen an. Ganz nach dem Motto „OralCare That Really Cares“ trifft bei happybrush seit der Gründung Technologie auf Nachhaltigkeit und soziale Mission. So wird gezeigt, wie eine neue Generation der Zahnpflege aussehen kann und bei der Entwicklung der Produkte Nachhaltigkeit mit effektiver Reinigungsleistung, ästhetischem Design und sozialer Mission vereint werden. Nun geht happybrush den nächsten Schritt.
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Trotz Fluorid, Zahnbürste und erheblicher Erfolge der präventiven Zahnmedizin liegen laut DMS V altersassoziiert an 11,2 – 17,7 Zähnen Karieserfahrungen vor und 51,6 – 64,6 Prozent der Erwachsenen leiden an Zahnfleischentzündungen. Wie kann dieser Trend umgangen werden?
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Informationsplattform für Mundgesundheit in der Pflege
Nadja Reichert im Gespräch mit Dr. Elmar Ludwig, Zahnarzt aus Ulm und Referent für Alterszahnheilkunde der Landeszahnärztekammer Baden-Württemberg
Häusliche Mundpflege ist das A und O für gesunde Zähne. Mit zunehmendem Alter wird dies jedoch für die Patienten immer schwieriger und irgendwann kommt der Zeitpunkt, an dem sie dabei auf die Hilfe anderer angewiesen sind. Aber was genau ist eigentlich zu beachten, wenn man einen geriatrischen Patienten bei seiner Mundhygiene unterstützt? Einen kompakten Überblick über die Mundpflege im Alter mit wichtigen Tipps, Tricks und umfangreichen Informationen bietet die neue Plattform mund-pflege. Im folgenden Interview stellt Mitbegründer Dr. Elmar Ludwig, Zahnarzt aus Ulm und Referent für Alterszahnheilkunde der Landeszahnärztekammer Baden-Württemberg, dieses neue Projekt vor.
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Interview: Niedrigschwellige Prophylaxe mit zuckerfreiem Kaugummi
Prof. Dr. Stefan Zimmer, Lehrstuhl für Zahnerhaltung und Präventive Zahnmedizin an der Universität Witten/Herdecke im Gespräch
Zahnmedizinische Ansätze für eine betriebliche Gesundheitsförderung sucht man in Deutschland bislang vergebens, obwohl es Bedarf gibt. Denn bei Weitem nicht alle Erwachsenen nehmen die entsprechenden Angebote in der Zahnarztpraxis wahr. Im nachfolgenden Interview spricht Prof. Dr. Stefan Zimmer, Lehrstuhl für Zahnerhaltung und Präventive Zahnmedizin an der Universität Witten/Herdecke, über das „Pilotprojekt zur betrieblichen zahnmedizinischen Prävention“.
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Keine professionelle Prophylaxebehandlung ohne finale Politur – in diesem Punkt sind sich Prophylaxeprofis einig. Schließlich soll der Patient mit sauberen, glatten, möglichst biofilmfreien Zahnflächen nach Hause gehen und sich über das Ergebnis freuen. Sensorisch wie optisch.
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Gestern, heute und auch morgen – das Thema Mundhygiene bleibt allgegenwärtig, denn orale Erkrankungen wie Karies, Gingivitis und Parodontitis sind keineswegs zu unterschätzen. Zähne, Zahnfleisch und Zahnhalteapparat benötigen andauernd und umfassend Pflege, die Informationen zur Zahngesundheit scheinen bisweilen löchrig wie mancher Zahn. Zwar besserte sich die allgemeine Mundgesundheit von Kindern und Jugendlichen, jedoch leiden gerade Erwachsene stark an kariösen Zähnen oder anderen Entzündungen der Mundhöhle. Dass die Aufklärungsarbeit dahingehend weiter voranschreitet, ist erklärtes Ziel des Darmstädter Vereins für Zahnhygiene e.V.