Inhaltsverzeichnis
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Editorial: Biofilmmanagement – nicht nur Reduktion, sondern auch Modifikation
Prof. Dr. Patrick R. Schmidlin
„Bio“ ist in. Ein gesunder Lifestyle ist in aller Munde. Letzterer beinhaltet tatsächlich eine große Menge „Bio“, vor
allem in Form von Biofi lmen. Eine sterile Mundhöhle wäre nicht realistisch und ist von der Natur auch nicht erwünscht. Es gibt gute Gründe, den Menschen mit einer Vielzahl von Bakterien zu vergesellschaften und vor allem Schleimhäute und Haut gezielt zu besiedeln...
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In der Praxis der modernen Dentalhygiene und des Präventionsmanagements liegt der Schwerpunkt auf dem Biofilmmanagement. Bisher bestand der Goldstandard der Dentalhygiene und der Prävention vor allem in der mechanischen Instrumentation der Zahn- und Wurzeloberfläche im Sinne des supra- und subgingivalen Scaling and Root Planing. Doch im Zuge tieferer Erkenntnisse in die Ätiopathogenese parodontaler Erkrankungen entfernt sich der Fokus von der rein mechanischen Reinigung und richtet sich im Sinne eines Biofilmmanagements auf innovative Strategien aus.
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Die Notwendigkeit einer allgemeinmedizinischen Anamnese in der Zahnarztpraxis wird vor allem von unseren Patienten kaum verstanden, da diese weder den Zusammenhang von Mundgesundheit und allgemeiner Gesundheit kennen noch mögliche gesundheitliche Komplikationen durch eine zahnmedizinische Behandlung erwarten.
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Patienten nehmen ihre Mundgesundheit und schöne Zähne immer ernster. Dabei sind die meisten von der Eigenwirksamkeit in der Prophylaxe überzeugt, glauben also, selbst entscheidend zum Erreichen dieses Ziels beitragen zu können (Abb. 1). Deshalb fallen Tipps und Angebote seitens der Praxis hierzu auf fruchtbaren Boden, selbst wenn sie Geld kosten, das die Krankenkassen den Patienten nicht oder nur teilweise rückerstatten. Dr. Paul Schuh, Leiter der Abteilung für Dentalhygiene der implaneo Dental Clinic, erklärt im Prophylaxe Journal, warum sich Vorbeugen sowohl für den Patienten als auch für die Praxis lohnt.
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Mundtrockenheit heißt: Der Speichel fließt nicht ausreichend. Seine Schutzfunktionen kommen nicht vollständig zur Wirkung. In der Folge steigt das Kariesrisiko. Die Anwendung fluoridhaltiger Präparate in der Praxis gehört zur etablierten Strategie, Schäden möglichst zu vermeiden. Zusätzlich zur Zahnpasta kommen Schutzlack und/oder Gel mit Fluorid zum Einsatz. Da die trockene Mundschleimhaut sehr empfindlich reagieren kann, werden milde Produkte bevorzugt.
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Eine unbedingte Voraussetzung zur Vermeidung von oralen Infektionskrankheiten ist eine kontinuierliche und gründliche Mundhygiene. Die beiden häufigsten Krankheiten, Karies und marginale Parodontitis, werden durch Keime verursacht, die sich zunächst auf dem Zahn und dem marginalen Parodontium anlagern, bevor sie ihre destruktiven Prozesse beginnen. Saubere Zähne und Interdental- sowie Gingivabereiche bieten daher den besten Schutz vor solchen Erkrankungen. Sie sind einerseits eine Grundvoraussetzung zur „primären Prävention“ und verhindern andererseits ein Fortschreiten dieser Prozesse. Und nicht zuletzt basiert die „sekundäre Prävention“ nach einer Prophylaxe- oder Parodontalbehandlung auf einer individuell angepassten Mundhygiene.1,2
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Steigerung der Patientenadhärenz mit Wohlfühlambiente
DH Sabrina Dogan, DH Julia Haas, B.Sc., Stephanie Rinsche
Beim Betreten einer Zahnarztpraxis ist der erste Eindruck geprägt von auditiver, visueller und olfaktorischer Wahrnehmung. Unsere Patienten haben bestimmte Erwartungen, bezogen auf die Freundlichkeit des Personals oder auf eine bevorstehende dentale Behandlung. Sie sind sensibilisiert und vor diesem Hintergrund manchmal ängstlich oder auch gestresst.
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Bei der Prophylaxe ist die Entfernung von Biofilm in Form von Zahnbelag Alltagsgeschäft. Nur so kann der Zahn vor Schäden geschützt werden. In Dentaleinheiten versteckt sich hingegen der aquatische Bruder der Plaque. Ohne zuverlässige Desinfektion der wasserführenden Systeme und damit der Entfernung des Biofilms drohen auch hier zahlreiche Gefahren...
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Das kosmetische Zahnaufhellungsprodukt Opalescence Go® bietet Mehrwert für beide Seiten: Während Patienten ein weißes, strahlendes Lächeln erhalten bei einer zugleich sicheren wie einfachen und effizienten Anwendung, profitieren Zahnärzte von zufriedenen Patienten mit erhöhter Compliance, verbesserter Mundgesundheit und einer langfristigen Bindung an die Praxis. Eine Win-win-Situation für alle.
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Seit elf Jahren bietet praxisDienste die Aufstiegslehrgänge zur Zahnmedizinischen Prophylaxeassistentin (ZMP) für Zahnmedizinischen Fachangestellte (ZFA) an. Inzwischen umfasst das Angebot nicht nur die Aufstiegsfortbildungen als reinen Präsenzkurs bzw. Präsenzkurs mit Fernlernanteil, sondern seit neun Jahren auch die Aufstiegsfortbildung zur Dentalhygieniker/-in (DH). Der PAss-Basiskurs zur Prophylaxeassistentin komplettiert das Programm des praxisDienste Institutes für Fortbildung seit einigen Jahren. Dieser Kurs ist der ideale Einstieg für ZFAs in die Welt der Prophylaxe.
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Interview: „Wichtig ist, das Thema Hygiene fest im Alltag zu etablieren“
Annika Keilhauer im Gespräch mit Barbara Wellbrock
Sie dachten, ein 30-seitiger Hygieneplan sei detailliert? Beim Schweizer Dentalspezialisten COLTENE wacht Barbara Wellbrock seit mehr als zwei Jahrzehnten sorgfältig über die Einhaltung strengster internationaler Hygienevorschriften. In ihrer Funktion als Director QM/QC/RA weiß sie, worauf es bei der Validierung von Sterilprodukten ankommt und welche Details für sauberes Arbeiten im Alltag entscheidend sind.
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Am 28. und 29. September fand im Hilton Hotel Düsseldorf der 9. Mundhygienetag statt. Unter der wissenschaftlichen Leitung von Prof. Dr. Stefan Zimmer/Witten konnten sich 150 Teilnehmer zu Themen rund um die Mundgesundheit auf den neuesten Stand bringen.