Inhaltsverzeichnis
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Editorial: Unser Ziel ist der Zahnerhalt
Prof. Dr. Christian Hannig, Prof. Dr. Marianne Federlin und Prof. Dr. Matthias Hannig
Zahnärztliche Prophylaxe funktioniert – und dennoch ist die Thematik heute aktueller denn je. Auf der einen Seite stehen Erfolge und klare Konzepte: Leitlinien zur Kariesprophylaxe bei bleibenden Zähnen sowie zur Prävention und Therapie von Gingivitis und Parodontitis stellen moderne, individualisierte Prophylaxestrategien in den Fokus. Eckpfeiler sind mechanische Biofilmkontrolle durch individualisierte häusliche und zahnärztliche Maßnahmen, chemi-sche Beeinflussung der Plaqueakkumulation, flächendeckende Gruppen- und Individualprophylaxe, Fluoridierungsmaßnahmen, mundgesunde Ernährung und nichtinvasive oder minimalinvasive Therapie von Kariesprädilektionsstellen mittels Kariesinfi ltration oder Fissurenversiegelungen...
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Parodontitis ist eine multifaktorielle Erkrankung, die aus einer bakteriellen Besiedelung des parodontalen Gewebes sowie anderen Faktoren (z. B. systemischen Erkrankungen wie Diabetes mellitus, Umweltfaktoren, genetischen Prädispositionen etc.) besteht. Bestimmte Risikofaktoren erhöhen die Wahrscheinlichkeit für die Entstehung und das Fortschreiten einer Parodontitis oder können den Therapieerfolg einer vorhandenen Parodontitis erschweren. Die Kenntnis dieser Risikofaktoren ermöglicht es dem Behandler, entsprechende Präventionsmaßnahmen zu ergreifen. Bei bereits parodontal kompromittierten Patienten helfen die Kenntnisse der Risikofaktoren bei der Erstellung von Prognosen und Therapieerfolgen.
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Seit einem Jahr liegt sie nun vor: die neue Klassifikation parodontaler und periimplantärer Erkrankungen. Tabelle 1 nach Caton et al.1 gibt einen Überblick. Klassifikationen ändern sich mit der Evolution des Wissens, wie Tabelle 2 darstellt. Auch die bisher international anerkannte Klassifikation der Parodontitis2 stellte bereits einen großen Fortschritt gegenüber den Vorläufern dar, indem sie erstmals auch gingivale Erkrankungen erfasste und die etwas arbiträre Einteilung der „Adult Periodontitis“ aufgrund eines erreichten Alters von 36 Jahren verließ. Aber auch bei der Unterscheidung in „chronische“ und „aggressive“ Parodontitis wurde immer bemängelt, dass die Überschneidungen zu groß seien und biologisch keine wesentlich unterschiedliche Pathobiologie vorliege.
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Laut Consensus Report der European Federation for Periodontology (EFP) ist neben der täglichen Mundhygiene zu Hause die professionelle mechanische Entfernung von harten und weichen Belägen (professional mechanical plaque removal, PMPR) eine der wichtigsten vorbeugenden Maßnahmen, um eine Gingivitis und darauffolgende Parodontitis bzw. Periimplantitis zu verhindern. PMPR kann z. B. mit motorbetriebenen, rotierenden Instrumenten durchgeführt werden1 und ist auch der Grundstein für eine erfolgreiche Parodontal- oder Periimplantitistherapie.2
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Das professionelle Hygienemanagement in der Zahnarztpraxis hat das Ziel, Infektionen bei Patienten und Personal vorzubeugen. Dies kann jedoch nur erreicht werden, wenn die eingeführten Hygienemaßnahmen ein integraler Bestandteil der Betriebsabläufe sind und die Vorgaben in eigene Schulungen und Arbeitsanweisungen eingebunden werden.
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Die Mitarbeiter sind der Motor einer Zahnarztpraxis. Daher ist es entscheidend, dass sie sich als Team sehen und ebenso agieren. Diese Zusammenarbeit bietet allerdings auch Raum für Konflikte. Es ist die Aufgabe der Praxisleitung, diese rechtzeitig zu erkennen und ggf. einzugreifen. Im ersten Teil des Artikels wird auf Ursachen von Konflikten und deren Auswirkungen eingegangen, wenn sie nicht rechtzeitig oder gar nicht behoben werden.
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Bei der Mundhygiene ist die tägliche Reinigung und regelmäßige Prophylaxebehandlung selbstverständlich. Zur Prävention größerer Schäden werden Biofilme in Form von Zahnbelag entfernt. In den Wasser führenden Systemen versteckt sich der aquatische Bruder der Plaque. Ohne Entfernung des Biofilms drohen zahlreiche Gefahren. Wie die Mundhygiene kann auch eine einwandfreie Wasserhygiene nur durch eine enge Begleitung dauerhaft sichergestellt werden.
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Prophylaxe und Beratung rund um die Zahnpflege sind wesentliche Bestandteile zahnärztlicher Leistungen.1 Gerade die häusliche Prophylaxe spielt für den Erhalt der Mundgesundheit eine entscheidende Rolle. Geht es aber darum, Karies, Paradontitis oder Gingivitis vorzubeugen, reicht Zähneputzen allein nicht aus. Die Interdentalraumreinigung ist für eine optimale Biofilmkontrolle unabdingbar. Dafür eignen sich insbesondere Mundduschen. Kontinuierlich angewendet, können sie vielen Erkrankungen vorbeugen, indem sie schädlichen Zahnbelag und abgelagerte Speisereste ebenso zuverlässig wie wirkungsvoll entfernen. Das belegen zahlreiche Labortests und klinische Untersuchungen.
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Das praxisDienste Institut für Weiterbildung ist gemessen an der jährlichen Absolventinnenzahl Marktführer bei Aufstiegsfortbildungen zur Dentalhygienikerin (DH) sowie Zahnmedizinischen Prophylaxeassistentin (ZMP) in Deutschland und bietet Aufstiegsfortbildungen bundesweit in über zwölf Städten an. Eine Aufstiegsfortbildung oder ein absolviertes Studium B.Sc. „Dentalhygiene“ lohnen sich ab sofort in vielfacher Hinsicht.
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Die derzeitige Eissaison ist für manche ein zweifelhaftes Vergnügen: Denn reizempfindliche Zähne können die Aufnahme kalter wie warmer Speisen und Getränke empfindlich behindern und zu teilweise massiven Schmerzen führen. Ursache hierfür kann eine dentine Hypersensibilität sein. Ausgelöst wird diese durch offene Dentintubuli, die sich an der Oberfläche von freiliegendem Zahnbein befinden.
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Interview: „Eine signifikante Verbesserung der parodontalen Situation“
Katja Mannteufel im Gespräch Dr. Matthias Lotz
Parodontitis zählt weltweit zu den häufigsten chronischen Erkrankungen. Unbehandelt kann die Entzündung des Zahnhalteapparats zu Zahnverlust und Beeinträchtigungen der Allgemeingesundheit führen. Allein in Deutschland sind etwa 11,5 Millionen Menschen von einer schweren Form der Volkskrankheit betroffen.1 Aufgrund der aktuellen demografischen Entwicklung ist jedoch davon auszugehen, dass die Anzahl der Erkrankungen künftig noch steigen wird.2
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Interview: „Unser Ziel ist es, eine einzigartige und effektive Mundpflege zu bieten“
Stefan Thieme im Gespräch mit Torsten Crull
Prävention ist nach wie vor ein zentrales Thema bei der Mundhygiene. Zahnpasten und -bürsten sowie Mundspülungen sind dabei die wichtigsten Hilfsmittel. Mit seiner Premiummarke dentissimo® bietet die Medpack Swiss Group AG aus der Schweiz am deutschen Dentalmarkt ein umfangreiches und hochwertiges Portfolio für alle Altersgruppen. Torsten Crull, Regionalmanager Deutschland, stellt diese Marke im Interview vor.
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„Der Chip wird genau dort appliziert, wo er seine Wirkung entfalten soll“
Dr. Christian Ehrensberger
In der Parodontalprophylaxe und -therapie hat sich in den vergangenen Jahren ein Gelatine-Chip mit dem antimikrobiellen Wirkstoff Chlorhexidinbis(D-gluconat) in verschiedenen Praxen als erfolgreich erwiesen (PerioChip, Dexcel Pharma). Im folgenden Interview erläutern Dr. Gregor Gutsche und Maria Merker, wie sich die Anwendung in ihrer Fachpraxis für Parodontologie und Ästhetische Zahnmedizin gestaltet.
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Am 17. und 18. Mai lud die Deutsche Gesellschaft für Präventivzahnmedizin e.V. (DGPZM) zu ihrem 1. Deutschen Präventionskongress nach Düsseldorf ein. An zwei Tagen wurde Zahnärzten, ZFAs, ZMPs, ZMFs und DHs ein umfangreiches Update zum Thema Prävention für alle Altersklassen geboten.