Inhaltsverzeichnis
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Der Schwerpunkt dieser Ausgabe liegt im Bereich der Oralen Medizin und insbesondere auf dem Gebiet der Früherkennung von Mundschleimhautkarzinomen. Es ist mir eine besondere Freude, dass wir den Kollegen Dr. Dr. Matthias Kreppel aus der Klinik für MKG-Chirurgie der Universität zu Köln gewinnen konnten, uns die aktuelle Nomenklatur der sogenannten Vorläuferläsionen vorzustellen. Dieser Beitrag soll dazu beitragen, das baby-lonische Gewirr der unterschiedlichen Begrifflichkeiten anhand der aktuellen WHO-Klassifikation (2005) zu vereinheitlichen...
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Special: Epitheliale Vorläuferläsionen – Die orale Leukoplakie
Dr. med. Dr. med. dent. Matthias Kreppel1,3, Barbara Kreppel1,3, Dr. med. Dr. med. dent. Martin Scheer1,3, Priv.-Doz. Dr. med. Uta Drebber2,3, Univ.-Prof. Dr. med. Dr. med. dent. Joachim E. Zöller1,3/Köln
Die orale Leukoplakie stellt die häufigste epitheliale Vorläuferläsion für Plattenepithelkarzinome der Mundhöhle dar. Neben der Epidemiologie, der Ätiöpathogenese, Diagnostik, Therapie und klinischen Erscheinung werden in diesem Artikel schwerpunktmäßig aktuelle Aspekte der Klassifikation und der malignen Transformation erörtert.
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Gingivahyperplasie als Nebenwirkung des Kalziumkanalblockers Amlodipin
Dr. Knut Breitung/Plauen, Univ.-Prof. Dr. Torsten W. Remmerbach/Leipzig
Die medikamenteninduzierte Gingivahyperplasie ist als häufige Nebenwirkung bei Verwendung von Phenytoinpräparaten, Ciclosporin A und des Kalziumkanalblockers Nifedipin bekannt. Seit einiger Zeit findet ein weiterer Kalziumkanalblocker, Amlodipin, breitere Anwendung zur Behandlung kardiovaskulärer Erkrankungen. Anhand eines klinischen Falles konnte gezeigt werden, dass Amlodipin ebenfalls Auslöser einer generalisierten Gingivahyperplasie sein kann. Es werden die Ursachen der Amlodipin-induzierten Gingivahy-perplasie und Möglichkeiten der Therapie diskutiert.
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Fachbeitrag: Mikrochirurgisch anastomosiertes -Becken-kammtransplantat als Implantatlager
Dr. Nelson Noroozi1, Priv.-Doz. Dr. Dr. Marcus Gerressen3, Dr. Till Braunschweig4, Dr. Dr. Alireza Ghassemi3, -Univ.-Prof. Dr. Dr. Dieter Riediger2/Aachen
Plastisch-rekonstruktive Maßnahmen bei Patienten mit ausgedehnten tumorbedingten Resektionen des Gesichtsschädels sind häufig nur mit mikrovaskulären Knochentransplantaten möglich. Beckenkamm, Fibula und Scapula sind die häufigsten Spenderregionen. Zur kaufunktionellen Rehabilitation bei derartigen Defekten ist das vaskularisierte Beckenkammtransplantat besonders geeignet. Der folgende Beitrag stellt einen Fall mit Ameloblastom im linken Unterkiefercorpus vor.
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Intravenöse Sedierung mit Midazolam in der Zahnmedizin
Dr. med. dent. Phillip Wallowy, Dr. med. Dr. med. dent. Andreas Dorow/Waldshut-Tiengen
Sehr viele Ursachen können dafür infrage kommen warum Menschen Ängste vor Zahnbehandlungen entwickeln. In der Theorie muss zwischen einfacher Angst und krankhafter Angst als psychische Störung, d.h. eine Phobie (ICD-10 40.2) unterschieden werden. -Klinisch sind die beiden Begrifflichkeiten jedoch schwer zu unterscheiden und für die hier vorgestellte Therapieergänzungsmaßnahme weniger von Bedeutung. Im folgenden Artikel werden deshalb diese beiden Formen zusammengefasst.
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Die minimalinvasive Entfernung von -verlagerten unteren Weisheitszähnen: Fit 4 Flapless (Teil 1)
Prof. Dr. Dr. Wilfried Engelke/Göttingen
Große Chirurgen – große Schnitte, je kleiner der Schnitt, desto unübersichtlicher wird die Situation: Weshalb sollte sich ein vernünftiger Mensch also das Leben schwer machen und durch ein Schlüsselloch operieren, wenn man sich mit einem beherzten und gekonnten Ablösen der Gingiva das OP-Feld schneller und übersichtlicher darstellen kann? Aus der Sicht eines Oralchirurgen ist diese Überlegung völlig verständlich, aus der Sicht des Patienten jedoch keineswegs.
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Sofortbelastung von transgingivalen Implantaten im zahnlosen Unterkiefer
Claudia Carolina Lenzi/Bologna, Italien
Viele zahnlose Unterkiefer werden immer noch nach dem klassischen Protokoll versorgt. Das bedeutet drei Monate gedeckte Einheilzeit ohne funktionelle Belastung und einen zweiten chirurgischen Eingriff zur Freilegung der Implantate bei der Verwendung von zweiteiligen Implantaten. In der Übergangszeit ist oft nur eine für den Patienten unbefriedigende prothetische Lösung in Form einer herausnehmbaren Prothese möglich. Diese Umstände haben den Wunsch geweckt, die Technik zu vereinfachen, die Behandlungszeit und die Unannehmlichkeiten zu reduzieren. Heute gibt es einige Alternativen zum klassischen Vorgehen.
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Zu den Top 10 der Kürzungen durch Kostenträger gehören Sinuslift, Bohrschablone und Vestibulumplastik. Das AG Köln hat am 14.12.2010 (Az. 146 C 79/09) sachverständig be-raten ein erfreuliches Urteil zu diesen Positionen erlassen. Im Folgenden werden die -wesentlichen Passagen aus den Entscheidungsgründen wiedergegeben.
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Interview: Zahnärzteschaft bei Früherkennung von Karzinomen gefordertZahnärzteschaft bei Früherkennung von Karzinomen gefordert
Jeannette Enders/Leipzig sprach mit Prof. Dr. Dr. Dr. h.c. Friedrich -Wilhelm NeukamJeannette Enders/Leipzig
Mundhöhlenkarzinome gehören zu den zehn häufigsten Malignomen des Menschen. Jährlich erkranken in Deutschland rund 11.000 Menschen an einem Karzinom im Mund- oder Rachenraum, Tendenz steigend. Die Redaktion sprach mit Prof. Dr. Dr. Dr. h.c. Friedrich -Wilhelm Neukam, Direktor der Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgischen Klinik am Universitätsklinikum Erlangen der Friedrich-Alexander Universität Erlangen-Nürnberg und Sprecher der Arbeitsgruppe „Kopf-Hals-Tumoren“ des Tumorzentrums Erlangen-Nürnberg, unter anderem über Prognosen, Behandlungskonzepte und Risikominimierung.
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Der Landesverband Baden-Württemberg ist nicht nur einer der stärksten innerhalb des BDO, sondern auch einer der Aktivposten dieser Fachzahnärztegesellschaft. Viele Initiativen aus Baden-Württemberg wurden in die Bundesspitze getragen und fanden dort Anklang und Verwirklichung. So kann es nur als überaus erfreulich bezeichnet werden, dass diese Tradition auch nach den Neuwahlen zum Landesvorstand fortgesetzt werden wird.
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Die berufspolitische Situation, natürlich auch in Zusammenhang mit der allgemeinen politischen Lage in Deutschland, gibt Anlass zu tiefer Sorge um die zukünftige Entwicklung der Zahnheilkunde in einem freiberuflichen Rahmen. Leider trägt die Öffentlichkeitsarbeit der Bundeszahnärztekammer (BZÄK) und ihre Reaktion auf die Vorstellung des Referentenentwurfs einer neuen GOZ und die darüber entbrannte öffentliche Diskussion nicht dazu bei, das Vertrauen der Kollegen auf eine positive Entwicklung der beruflichen Rahmenbedingungen in der Zahnheilkunde zu stärken...