Inhaltsverzeichnis
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Editorial
Prof. Dr. W. H.-M. Raab, Ärztlicher Direktor, Vorstandsvorsitzender Universitätsklinikum Düsseldorf, Präsident-elect der DGZ Deutsche Gesellschaft für Zahnerhaltung e.V.
... die Bundesregierung ist seit einem halben Jahr im Amt und auf der Großbaustelle „Gesundheitswesen der Bundesrepublik Deutschland“ wird weitergearbeitet. So wie seit Jahren sind Strukturen, perspektivische Planungen oder gar Visionen über das künftige Gebäude Gesundheit nur schwer auszumachen. Man weigert sich, harte Einschnitte vorzunehmen und ernsthaft die Probleme der Über- und Unterversorgung in unserem Land anzugehen. Seit Jahrzehnten werden die demografische Entwicklung und ihre Auswirkungen auf das deutsche Gesundheitswesen ignoriert. Dabei sind die Tatsachen allen bekannt. Mit jedem Jahr steigt die Lebenserwartung um etwas mehr als zwei Monate und es kommt zu einer deutlichen Verlagerung hin zur Versorgung älterer und multimorbider Patienten. Vor diesem Hintergrund lassen sich zwei Szenarien diskutieren. Nach einer optimistischen Einschätzung der sogenannten Kompressionsthese kommt es durch eine gesündere Lebensführung zu einem Hinausschieben gesundheitlicher Beeinträchtigungen, einer Kompression der Morbidität. Demgegenüber steht die Medikalisierungsthese, dass mit steigender Lebenserwartung die Dauer der Multimorbidität zunimmt. Die Zahnmedizin hat in den letzten Jahrzehnten in herausragender Weise bewiesen, dass eine verstärkte Hinwendung zur Prävention auch den Zahnerhalt bis ins hohe Lebensalter ermöglicht. Hier hat die Zahnmedizin sicherlich eine beispielhafte Rolle im gesamten Gesundheitswesen übernommen.
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Parodontologie/ Prophylaxe: PAR-Risikoanalyse und Konsequenzen für die Praxis
Dr. Sigmar Schnutenhaus/Hilzingen
Jede Praxis, die sich auf die Therapie von parodontalen Erkrankungen ausgerichtet hat, kennt das Problem: Wie organisiere ich die zunehmende Zahl an Patienten, die sich in der parodontalen Nachbehandlung befinden und wie erhalte ich die Motivation meiner Patienten? Mit einer individuellen Risikoeinschätzung gelingt es, die Anzahl der Nachbehandlungen zu regulieren und die Mitarbeit des Patienten zu fördern.
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In wenigen Jahren ist die Praxis Dr. Wolfgang Forstner im 7.000-Seelen-Städtchen Burgau im bayrischen Schwaben zu einem Zentrum der Prophylaxe herangewachsen. Dentalhygienikerin Regina Regensburger leitet dort die Prophylaxeabteilung und gibt im eigenen Fortbildungszentrum ihre Erfahrung an Assistentinnen und Zahnärzte weiter. Der folgende Artikel erläutert, wie Prophylaxesitzungen für Kleinkinder, Kinder und Jugendliche bis zum 18. Lebensjahr optimal gestaltet werden können.
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Professionelle Zahnreinigung: Bakteriellen Biofilm stoppen
Dr. Gabriele David/Schaan, Fürstentum Liechtenstein
Bakterieller Biofilm gefährdet Zähne und Zahnhalteapparat (Abb.1). Säuren, die Bakterien aus Kohlenhydraten im Verlauf ihres Stoffwechsels produzieren, bedrohen Zahnschmelz, Wurzelzement und Dentin. Falls keine Schutzmaßnahmen greifen, kommt es zu einer Demineralisation, die in Karies mündet. Darüber hinaus kann eine supragingivale Plaqueansammlung zu parodontalen Erkrankungen führen – Gingivitis bzw. Parodontitis.
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Sinnvolle Prophylaxe beginnt bereits im Kindesalter, so früh wie möglich, denn vor allem hier lassen sich noch alle Weichen stellen. Der systematischen Kinderprophylaxe haben wir es zu verdanken, dass der Kariesbefall insgesamt rückläufig und ein Zahnerhalt bis ins hohe Alter als normal anzusehen ist. Nicht zuletzt deshalb spielen in der Generation 50 Parodontopathien eine große Rolle.
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Photoaktivierte Desinfektion: Biofilm-Management in der Prophylaxe und Parodontologie
Dr. Carsten Stockleben/Hannover
Biofilme sind verantwortlich für die am häufigsten auftretenden Infektionserkrankungen in der Zahnmedizin: Karies, Parodontitis, Pulpitis und das zunehmende Problem der Periimplantitis. In diesem Artikel soll gezeigt werden, welche Ergebnisse mithilfe der schonenden photoaktivierten Desinfektion (Aseptim Plus, SciCan) im Biofilm-Management erzielt werden können.
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Prophylaxe gewinnt in der qualitätsorientierten Zahnarztpraxis zunehmend an Bedeutung. Eigene Räumlichkeiten und eine optimale Ausstattung sowie die konsequente Kundenorientierung sind wichtige Erfolgsfaktoren, weiß Prophylaxeassistentin Simone Schwärig aus der Zahnarztpraxis Sackewitz in Delitzsch.
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Eine randdichte Verankerung von Kompositfüllungen und Keramikrestaurationen – dies ist ein Ziel, das aufgrund der enormen Fortschritte in der Adhäsivtechnologie in den vergangenen Jahren bei konsequenter und richtiger Anwendung sicherlich keine Utopie mehr ist. Die verwirrende Vielfalt an immer neuen Systemen erfordert aber in regelmäßigen Abständen aktuelle Übersichten für den Praktiker.
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Beautifil ist beautiful - Adhäsivrestaurationen von minimalinvasiv bis rekonstruktiv
ZA Uwe Diedrichs/Neuss
Mit dem breit ausgelegten und gleichsam überschaubaren Produktsortiment des Submikrometer-Hybridkomposits Beautifil II positioniert sich die Firma SHOFU Dental stark im Bereich direkter Adhäsivrestaurationen.
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Die Schmelzkonditionierung ist nach wie vor das am häufigsten verwendete Verfahren zur stabilen Bindung von Kompositmaterialien an die Schmelzoberfläche. Sie kann durch nochmaliges Ätzen der Oberfläche und Auftragen des Komposits erneuert werden. Dentin besitzt jedoch eine sehr viel komplexere Struktur als Schmelz. Der folgende Artikel erklärt die Spezifika des Dentin-Bondings und klassifiziert die verschiedenen Bonding-Systeme.
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Heutzutage versorgt eine zahnärztliche Praxis sowohl Patienten mit kassenwirtschaftlichen als auch mit hoch ästhetischen Restaurationen aus vollkeramischen Materialien. Für die vielen unterschiedlichen Versorgungen sollte eine Zahnarztpraxis immer das am besten geeignete Befestigungsmaterial verwenden.
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Die Adhäsivtechnik für die Füllungstherapie mit Kompositen hat in den letzten 20 Jahren erhebliche Fortschritte gemacht. Neue Materialien und Verfahren wurden entwickelt, um die Applikation zu vereinfachen und zu beschleunigen. Man spricht in diesem Zusammenhang auch von Generationen, die sich nach Komponenten und Arbeitsschritten unterscheiden.
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Zukunft Verblendtechnik - Differenzierung durch visionäres Denken
ZTM Nicola Anna Küppenbender/Mönchengladbach
Die digitale Individualproduktion dentaler Gerüste hat sich als alltagstauglich bewährt und in Zukunft werden weitere Technologien folgen, die immer mehr manuelle Tätigkeiten ersetzen. Doch die keramische Verblendtechnik wird noch lange nur manuell zu realisieren sein. Hier gibt es gerade für kleinere Unternehmen Möglichkeiten, sich im Markt zu positionieren und sich durch geschickte Strategien zu differenzieren. Im Folgenden wird ein Trend in der keramischen Verblendtechnik aufgezeigt, die Idee eines kombinierten Verblendsystems vorgestellt, ein neues Verständnis der Ästhetik erläutert und ein visionärer Ausblick auf die Zukunft der Verblendtechnik gewagt.
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Wenn ein Zahn ersetzt werden muss, sollte dies nahezu unauffällig zum natürlichen Gebiss geschehen. Der vorliegende Artikel gibt einen allgemeinen Überblick über die gängigen Verblendmethoden und diskutiert aktuelle Tendenzen im Bereich des festsitzenden Zahnersatzes.
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Materialkunde: Anforderungen an Verblendcomposite
Dr. Stefan Aechtner, Dr. Jörg von Seggern/Bad Säckingen
Moderne Hochleistungscomposite werden hauptsächlich bei herausnehmbarem Zahnersatz (klassische Kombiarbeiten) eingesetzt. Aufgrund neuer Technologien könnte sich in Zukunft der Stellenwert von Kunststoffverblendungen auch bei festsitzendem Zahnersatz erhöhen. Das Composite hat aufgrund dieser Indikationsvielfalt im Bezug auf materialtechnische Eigenschaften wahre Meisterleistungen zu vollbringen.
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Die Neu- und Weiterentwicklungen im Bereich der adhäsiven Füllungsmaterialien beschäftigten sich in den letzten Jahren vor allem mit der Optimierung der Adhäsivtechnik und der Reduktion der Polymerisationsschrumpfung der Kompositmaterialien. Einen neuen Weg geht die Fa. DENTSPLY DeTrey mit SDR® Smart Dentin Replacement, bei dem neben einer reduzierten Polymerisationsschrumpfung vor allem der entstehende Polymerisationsstress verringert werden konnte.
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Zementierte Suprakonstruktionen auf Implantaten sind heute fester Bestandteil jeder Zahnarztpraxis. Im Gegensatz zur okklusalen Verschraubung hat die Zementierung deutliche Vorteile hinsichtlich der Ästhetik und Bakteriendichtigkeit.
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Auch in diesem Jahr erwartet die Gäste der BVD-Fortbildungstage am 3. und 4. Mai ein abwechslungsreiches Tagungsprogramm mit hochkarätigen Referenten im ansprechenden Rahmen. Die renommierte Fortbildungsveranstaltung bietet den Industrie- und Handelspartnern des BVD beste Voraussetzungen, um neue Inspirationen und Denkanstöße mit nach Hause zu nehmen und sich untereinander über die Entwicklung der Branche auszutauschen. In diesem Jahr rechnet der Veranstalter mit einem ähnlich guten Zuspruch wie 2009, als über 180 Gäste begrüßt werden konnten.
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Der Bundesverband Dentalhandel e.V. baut über seine Tochtergesellschaft DMS GmbH ein umfassendes E-Learning-Programm auf, das das dentale Fachwissen vermittelt. Das erste Tool „Röntgen“ ging in der zweiten Märzhälfte an den Start. Auch für Zahnärzte und Zahntechniker ist das Programm von großem Interesse. Sie können in der Zukunft weiter auf einen kompetenten Dentalhandel bauen. Und: Sie können auch für ihre eigenen Mitarbeiter Tools nutzen.
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Durch zahlreiche Studien ist hinlänglich bekannt, dass eine Infektion im Zahn zur irreversiblen Pulpitis führt und der Patient der endodontischen Therapie zugeführt werden sollte. Dieser Artikel soll die Frage diskutieren, wie wir in der täglichen Praxis eine solche Behandlung erfolgreich durchführen können.