Inhaltsverzeichnis
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Editorial: In Hygiene investieren und damit Geld sparen – ein Paradoxon?
Christoph Sandow, MELAG Medizintechnik oHG
Ein Paradoxon ist ein „scheinbarer Widerspruch …, der der üblichen Meinung widerspricht“. Ist uns dieser Widerspruch aus dem Umfeld der zahnärztlichen Praxishygiene und Instrumentenaufbereitung bekannt?
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Das Hygienemanagement einer Zahnarztpraxis dient der Vorbeugung von Infektionen bei Patienten und Personal. Es ist integraler Bestandteil des Betriebsablaufs und wird umso effizienter praktiziert, je besser die definierten Vorgaben in die eigenen Arbeitsanweisungen und Schulungen eingebunden sind.
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Infektionsprävention: Schritte zur effizienten Aufbereitung von Instrumenten
ZA Dieter Gaukel (M.A.)/Pforzheim
Im heutigen zahnmedizinischen Sprachgebrauch ist Praxishygiene am besten mit dem englischen Begriff „infection control“ zu definieren. Damit sind alle Maßnahmen gemeint, die den Zweck haben, die Übertragung von Krankheiten zwischen den bei der zahnmedizinischen Behandlung beteiligten Personen zu verhindern. Ein wesentlicher Bestandteil der Infektionsprävention ist die hygienische Aufbereitung des Instrumentariums.
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Interview: Qualitätsmanagement wird von allen Mitarbeitern gelebt
Interview mit Nancy Reichenbach, M.Sc
Pünktlich zum 20-jährigen Praxisjubiläum der Zahnarztpraxis von Dr. Olaf Reichenbach trat Tochter Nancy in seine Fußstapfen. Dabei fand nicht nur ein Umzug in neue Räumlichkeiten statt; das gesamte Praxis-konzept wurde überdacht. Unsere Zeitung sprach mit Praxisinhaberin Nancy Reichenbach, M.Sc. über die Einführung eines neuen QM-Systems und dessen Umsetzung im Team.
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Desinfektions- und Reinigungspräparate: System-Hygiene – die Lösung für die zahnärztliche Praxis
Dr. Christian Ehrensberger/Frankfurt am Main
Bei der Praxishygiene stehen üblicherweise medizinische Instrumente und das unmittelbare Arbeitsumfeld direkt am Patienten im Vordergrund. Oberflächen wie Fußböden, Ablagen, Wände und Mobiliar sind jedoch keinesfalls weniger wichtig. Man denke nur an das Aerosol aus dem Mund eines Patienten! Es kann sich mehrere Meter weit ausbreiten und sich im gesamten Behandlungszimmer absetzen – inklusive vieler potenziell krankheitserregender Keime.
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In Deutschland entstehen jährlich fast 400 Millionen Tonnen Müll. Der Großteil dieses Abfalls kann und muss verwertet werden. Die Entsorgung und Wiederverwertung von Abfällen aus Zahnarztpraxen ist im Kreislaufwirtschafts- und Abfallgesetz (KrW-/AbfG) gefordert und gesetzlich streng geregelt, was dem Schutz von Mensch und Umwelt zugutekommt. Praxisabfälle beinhalten wertvolle Rohstoffe, aus denen sich bei ordnungsgemäßer Entsorgung die sog. Sekundärrohstoffe zurückgewinnen lassen und/oder neue Produkte entstehen – und auch die zahnmedizinische Wissenschaft profitiert von der Wiederverwertung.
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Leitlinien, Regularien, Gesetze, Vorschriften: Begriffe, die mit dem Thema „Praxishygiene“ in Verbindung gebracht werden und ihm somit oftmals wenig Attraktivität verleihen. Tatsächlich ist zu hinterfragen, ob die starke Bürokratisierung der Praxishygiene die Vorgehensweise in diesem Arbeitsbereich nicht zu stark verkompliziert. Nichtsdestotrotz sollte die Gesundheit und Infektionsprävention der Patienten und des Personals allerhöchste Priorität genießen.
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Einen Blick nur warf der „Prüfer“ in das Behandlungszimmer auf unsere Behandlungseinheit und da war die Hauptsache schon erledigt. Doch was erregte die Aufmerksamkeit des Hygienespezialisten? Der Einweg-Spritzenansatz für die Mehrfunktionsspritze (MFS) war es – der Pro-Tip der Firma Loser. Denn: wenns im Detail stimmt, dann ist, so das Resümee des Spezialisten, auch alles andere in Ordnung.
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Viele Patienten sind verunsichert und sitzen mit einem mulmigen Gefühl auf dem Behandlungsstuhl. Sie schauen auf die vor ihnen liegenden Instrumente und denken an die durch die Presse gegangenen Hygieneskandale. Wie können Sie dem entgegenwirken? Michael Becker, Medizinprodukteberater und Fachmann für Hygienerecht, steht im folgenden Interview dazu Rede und Antwort.
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Ein Wasserfund im Weltall ist eine Sensation, denn er bedeutet Leben. Manchmal lebt im Wasser allerdings mehr, als uns lieb sein kann. Besonders das Wasser, das die Behandlungseinheit in der Zahnarztpraxis über Hand- und Winkelstücke verlässt, ist ein beliebter Tummelplatz für Keime, Bakterien und Krankheitserreger. Das Unternehmen doctorwater hat es sich zur Aufgabe gemacht, über die unsichtbare Gefahr im Praxiswasser aufzuklären und hält verschiedene Lösungen für betroffene Praxen bereit.
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Datensätze werden künftig das Handeln zwischen Zahnarzt und Labor bestimmen. Die digitale intraorale Abformung ist zu einem zentralen Bestandteil der computergestützten Restauration geworden. Licht-optisch arbeitende Scansysteme ergänzen seit einiger Zeit den konventionellen Elastomerabdruck, zumindest in klinischen Standardsituationen.
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Bestimmen digitale Hightech-Verfahren in naher Zukunft den Arbeitsalltag des Zahnarztes und des Zahntechnikers? Wenn man die aktuelle Entwicklung in der CAD/CAM-Technologie der Zahnmedizin genauer betrachtet, so ist der Trend in diese Richtung sehr deutlich zu sehen.
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Die CAD/CAM-Technologie hat in den letzten zehn Jahren einen enormen Einfluss auf die Zahnmedizin und die Zahntechnik genommen. Viele Zahntechniker sehen eine Existenzbedrohung oder befürchten zudem weiterhin einen Umsatzeinbruch durch die zunehmende Verbreitung von CAD/CAM-Technologien in der Zahnmedizin. Die Sorge ist unter anderem durch den einfachen Onlineversand von Daten begründet, durch welchen der Zahnarzt direkt Zugang zu großen Fräszentren hat, welche günstigen Zahnersatz mit hoher, gleichbleibender Qualität produzieren können. Doch werden die neuen Technologien wirklich die Struktur von Zahnarzt und Zahnlabor auf lange Sicht zerstören?
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Interview: Neue Software erleichtert den Workflow digitaler Abformungen
Interview mit Jörg Haselbauer
Als Sirona vor zwei Jahren den Startschuss für CEREC Connect gab, fand das Thema digitale Abformung noch kaum Beachtung in der Zahnheilkunde. Nur sehr wenige Zahnärzte und Zahntechniker tauschten bis dato digitale Abformungen aus. Inzwischen hat sich die Einstellung der Branche geändert, meint Jörg Haselbauer, Produktmanager für digitale Abformung bei Sirona. Im Interview erklärt er, wie CEREC Connect SW 4.0 die Zusammenarbeit zwischen Praxis und Labor intensiviert und wie einfach neue Anwender in die digitale Abformung einsteigen können.
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Die VITA Rapid Layer Technology (RLT) ermöglicht Zahnärzten und Zahntechnikern die vollständig CAD/CAM-gestützte Herstellung von vollanatomischen Kronen- und mehrgliedrigen Brückenversorgungen. Diese Technik garantiert eine hohe Zeitersparnis im Vergleich zur konventionellen Schichttechnik.
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Konzeptstudien der Automobilindustrie geben einen Ausblick auf zukünftige Fahrzeuge; Future Concepts geben einen Ausblick auf Innovationen, die den Dentalmarkt verändern. In beiden Fällen – bei Automobilherstellern wie bei Dentalunternehmen – werden dann in dieser Reifephase über Monate hinweg Stimmungen und Meinungen gesammelt, die das Projekt beeinflussen. Ingenieure arbeiten an Details und sorgen dafür, dass aus dem Concept das von dem Kunden gewünschte Produkt wird.
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Die digitale Abformung mit Intraoralscannern wie beispielsweise dem LavaTM Chairside Oral Scanner C.O.S. (3M ESPE) weckt bei einer Vielzahl von Zahnärzten und Zahntechnikern großes Interesse: Sie informieren sich im Rahmen von Fortbildungen oder mithilfe von Fachliteratur über verfügbare Geräte und ihre Funktionsweise. Jedoch scheint für viele von ihnen bisher nicht klar, ob sich die Systeme im Praxisalltag rentieren und ihre Technologie bereits so weit ausgereift ist, dass sich eine Investition lohnt.
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Selten bemerkt oder damit arrangiert: Ein trockener Mund hat Folgen – nicht nur für Senioren. Astrid Appe, Dentalhygienikerin (DH) aus Düsseldorf, beschreibt am Beispiel der Diagnose Xerostomie, wie sie gerade ihre älteren Patienten auf die Risiken aufmerksam macht und von neuen, präventiven Behandlungskonzepten überzeugt. Denn je besser die Aufklärung, desto besser die Compliance und damit auch die Mundgesundheit.
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Interview: Prävention muss in Pflegeeinrichtungen ein Thema werden
Interview mit Dr. Elmar Ludwig, Ulm
Der Arbeitskreis Alterszahnheilkunde und Behindertenbehandlung Baden-Württemberg will durch die Entwicklung eines schlüssigen zahnärztlichen Betreuungskonzeptes die Lebensqualität pflegebedürftiger Menschen steigern. Der Vorsitzende dieses Arbeitskreises ist der Ulmer Zahnarzt Dr. Elmar Ludwig, der im Interview mit der Redaktion DENTALZEITUNG über die Bedeutung und Etablierung der Prophylaxe in Pflegeeinrichtungen sprach.
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Der Herbst der regionalen Dentalfachmessen ist mit der Fachdental Leipzig und der id nord in Hamburg erfolgreich angelaufen. Die Aussteller präsentierten neue Produkte und Ausstattungen für Zahnarztpraxen sowie Dentallabors. Neben den Neuheiten im Bereich der digitalen Vernetzung von Zahnarztpraxen und Labors lag der Fokus besonders auf der digitalen Volumentomografie und dem Qualitätsmanagement in den Praxen.
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Der Interessenverbund „Netzwerk Praxiserfolg“ startet im Februar 2012 in Düsseldorf zum digitalen Höhenflug. IT-Experte und Journalist Tim Cole eröffnet das 2. Forum der Veranstaltungsreihe, die sich dem Thema digitale dentale Zukunft widmet. „Stargast“ ist der Erfolgsautor Frank Schätzing.
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Seit dem 1. Januar 2011 hat jede Vertragszahnarztpraxis in Deutschland ein praxisinternes Qualitätsmanagementsystem eingeführt und dieses aktiv umgesetzt. So jedenfalls sieht es die Richtlinie des Gemeinsamen Bundesausschuss (G-BA) vor. Fiktion oder Realität?
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Mit der Expertise des Fachhandels auf den digitalen Erfolgsweg
Thomas Spörer/Langen, Johanna Löhr/Hamburg
Digitalisierung in Zahnarztpraxis und Labor ist viel mehr als die Nutzung von digitalem Röntgen oder die Wahl der richtigen CAD/CAM-Geräte. Dahinter verbirgt sich ein komplexes System der Datenvernetzung mit einer immer präziser werdenden Technik. Ohne professionelle Beratung und technische Unterstützung kann sich ein Praxis- oder Laborinhaber über die eigenen Erwartungen und Vorgaben hinaus kaum ein fundiertes Bild über die Möglichkeiten machen, die ihm eine optimale Digitalisierung und Vernetzung bietet.
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Die Lebenserwartung der deutschen Männer liegt bei 77 Jahren, bei Frauen sogar bei 82 Jahren. Die moderne Zahnmedizin setzt sich erfolgreich dafür ein, dass sie ihre eigenen Zähne bis ins hohe Alter behalten können. Die Zahl der fehlenden Zähne bei 65- bis 74-Jährigen hat sich in den vergangenen Jahren deutlich verringert. Fehlten 1997 einem Patienten noch durchschnittlich 17,6 Zähne, waren es 2005 nur noch 14,2...