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Editorial: Endodontie ist Zahnerhaltung
Prof. Dr. Roland Frankenberger, Präsident der Deutschen Gesellschaft für Zahnerhaltung
Ich bin jetzt seit genau 20 Jahren zahnärztlich tätig. Über diese 20 Jahre als Zahnarzt komme ich für mich, vor dem Hintergrund meiner mittlerweile auch politischen Erfahrungen, zu einem wichtigen Fazit: Zahnerhalter sind zu bescheiden. Um Missverständnisse vorzubeugen: Ich bin gerne bescheiden. Aber manchmal ist das schlichtweg falsch. Sie sind Generalist? Dann sei folgende Frage erlaubt: Wie viel Prozent Ihrer täglichen Tätigkeit ist Zahnerhaltung? Mehr oder weniger als 50 Prozent? Oder noch mehr? Aha. In der -öffentlichen Repräsentanz jedoch ist das für viele immer noch nichts Besonderes – -vielen denken sowieso heimlich „Kons kann jeder“. Das ist ein großer Irrtum. Anhand der letzten „APW select“-Veranstaltung bei Prof. Staehle in Heidelberg wurde sehr beeindruckend klar, was unsere Spezialisten für Zahnerhaltung und Endodontie heute leisten. Gerade hier muss die Frage erlaubt sein: Warum gibt es keine Focus-Ärzteliste für Zahnerhaltung? Brechen Zähne etwa schon krank durch? Sicher nicht...
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Bakterielle Infektionen des Wurzelkanalsystems sind eine der Hauptursachen für die Etablierung einer apikalen Parodontitis.1 Das Ziel einer jeden endodontischen Therapie muss daher in der möglichst vollständigen Eradikation von Mikroorganismen, infizierten Gewebsresten sowie infiziertem Dentin und dem möglichst bakteriendichten Verschluss der entstandenen Hohlräume liegen.2 Die reziproke Aufbereitung stellt dabei einen großen Entwicklungssprung in der Endodontie dar. Der folgende Beitrag gibt einen Überblick über die reziproke Technik.
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Die Wiederherstellung verloren gegangener Zahnhartsubstanz sollte grundsätzlich unter dem Gesichtspunkt der Erhaltung der restlichen gesunden Zahnsubstanz und einer hohen Langlebigkeit und Funktionstüchtigkeit der Restauration gesehen werden. Idealerweise sollte gleichzeitig die Restauration so naturgetreu wie möglich gestaltet werden. Der nachfolgende Patientenfall zeigt die endodontische und restaurative Behandlung eines tief zerstörten -Zahnes unter Berücksichtigung der beschriebenen Parameter.
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Traumen an bleibenden Oberkieferfrontzähnen bei Kindern zwischen 8 und 13 Jahren sind nicht selten. Selbst bei fachgerechter Erstversorgung können Spätfolgen wie eine Nekrose der Pulpa mit apikaler Parodontitis und/oder Resorptionen an der Wurzel auftreten. Wir -stellen hier einen Fall vor, bei dem inzwischen die Fünf-Jahres-Befunde nach Therapie -einer externen zervikalen Resorption vorliegen.
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Seit die Mikrobiologie Einzug in die Zahnheilkunde gehalten hat, wird ein rein chirurgisches Konzept zur Behandlung von Karies und Parodontitis von ernst zu nehmenden Zahnärzten -immer mehr als unzureichend angesehen. Anders ausgedrückt: Weder heilt der Bohrer die -Karies, noch die Kürette oder das Skalpell die Parodontitis. Mit dieser Erkenntnis entstanden neue Behandlungsmethoden und Instrumente.
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Die fachliche Weiterqualifizierung und Spezialisierung hat in der Zahnmedizin in den vergangenen zehn Jahren zugenommen und an Bedeutung gewonnen. Die Spezialisierung bringt aber auch einen erhöhten Kommunikations- und Vertrauensbedarf zwischen den einzelnen Behandlern und ein abgestimmtes, funktionierendes Therapiekonzept mit sich. Der dargestellte Fallbericht beschreibt die endodontisch-konservierende Vorbehandlung bei einer -Kooperation zwischen Endodontologen und Hauszahnarzt.
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Insertion von Wurzelstiften aus HT-Glasfiber
Dr. Jan Brandt, ZA Martin Brenner, Prof. Dr. Hans-Christoph Lauer
Die Wiederherstellung einer kariös zerstörten oder frakturierten Zahnkrone mittels Wurzelstiften ist ein anerkanntes Therapiemittel. Diese ermöglichen auch bei stark belasteten prothetischen Pfeilern den Zahnerhalt und können damit eine Extraktion vermeiden. Der so erhaltene Zahn muss nicht durch aufwendig hergestellten Zahnersatz ersetzt werden. Im folgenden -Praxisbericht wird das Vorgehen bei der Insertion von Wurzelstiften aus HT-Glasfiber in der Poliklinik für Zahnärztliche Prothetik des ZZMK Carolinum in Frankfurt am Main erläutert.
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Mit der Entwicklung von NiTi-Instrumenten für die Wurzelbehandlung in den Neunzigerjahren eröffneten sich ebenfalls in diesem Bereich neue Möglichkeiten. Die NiTi-Instrumente konnten die ursprünglichen Nachteile von Handinstrumenten bei der Wurzelkanalaufbereitung -beseitigen. Aber auch die aktuellen Entwicklungen zeugen von großem Potenzial, beschreibt unsere Autorin im Folgenden.
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Der erste Jahrgang hat den Masterstudiengang Endodontologie an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf erfolgreich abgeschlossen. Im September 2012 wurde das Ende des Studiums nach der feierlichen Überreichung der Masterurkunden mit einem rauschenden Fest gefeiert. Der erste Abschlussjahrgang bietet Gelegenheit, auf die spannenden zwei Jahre des ersten Masterstudiengangs zurückzublicken. Der nachfolgende Beitrag stellt eine auszugsweise und persönliche Betrachtung einzelner Zeitspannen vom Beginn bis zum Abschluss des ersten Studiengangs dar.
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Vernetzung ist überall. Das gilt auch für den Mikrokosmos Zahnarztpraxis. Denn diese kleine Welt besteht nicht nur aus einem Behandlungszimmer. Vielmehr sind die Verwaltung, die Diagnostik und womöglich ein eigenes Labor ebenso Teile eines solchen Betriebs wie der Empfang. Wie gut die einzelnen Aufgabenfelder aber miteinander kommunizieren, ist mit ausschlaggebend für den Erfolg der -Praxis. Im Zentrum des zahnmedizinischen Alltags mag die Heil-behandlung stehen – doch damit diese optimal geplant und aus-geführt werden kann, ist eine Fülle von Informationen nötig. Patientendaten, Röntgenaufnahmen, Laborbefunde oder intraorale Fotos sind nur einige Beispiele. Noch vor wenigen Jahrzehnten waren -Karteikarten und Patientenakten die einzige Möglichkeit, diese -Daten zu dokumentieren.