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Die COVID-19-Krise bestimmt seit Monaten unseren Alltag in Praxis, Hochschule und Privatleben. In unterschiedlicher Form müssen Vorsichtsmaßnahmen und Hygienekonzepte realisiert werden. Das alles kostet viel Zeit, Kraft und Geld. Zudem haben das Coronavirus und der damit verbundene Lockdown auch dazu geführt, dass zahlreiche Patienten zahnmedizinische Sanierungen verschoben haben, Kontrolltermine nicht wahrnehmen und auch präventive Maßnahmen zu kurz kommen. Erkrankungen in der Mundhöhle gibt es deshalb aber nach wie vor: Karies, Parodontopathien, aber auch Tumorerkrankungen schreiten ungehindert voran und bleiben eine große Herausforderung. Hinzu kommen dentale Traumata...
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Bedeutung der präendodontischen Phase bei der Wurzelkanalbehandlung
Dr. Preet Singh, RA Frank Heckenbücker
In der Praxis zeigen sich leider immer wieder Fälle von endodontischem Aktionismus, bei dem der elementare Schritt eines präendodontischen Aufbaus nicht berücksichtigt wird. Der Stellenwert dieser Maßnahme für die Behandlung und Durchführung soll in diesem Fachartikel anhand eines klinischen Beispiels verdeutlicht werden.
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Noch immer wird die Wurzelspitzenresektion von vielen Kollegen als eine Art „letzte Chance“ des Zahnerhalts angesehen, wenn die vorherigen Behandlungsversuche gescheitert sind. Durch schlechte Erfahrungen mit der traditionellen apikalen Chirurgie wird auch oft dem Implantat der Vorzug vor dem Zahnerhalt gegeben.
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Die Anatomie von Wurzelkanälen ist häufig sehr komplex. Bereits vor über hundert Jahren von Hess dargestellt,1 lässt sich dies heutzutage durch Micro-CT-Aufnahmen veranschaulichen. Dennoch wird die Vielgestaltigkeit der Kanalsysteme mitunter immer noch unterschätzt. Insbesondere bei Prämolaren sind durch anatomische Variabilitäten die Anforderungen bei der Wurzelkanalpräparation häufig überraschend vielschichtig.2
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„Wer hohe Türme bauen will, muss lange beim Fundament verweilen.“ Für viele Endodontologen könnte dieses Zitat vom Wiener Komponisten Anton Bruckner als Leitsatz der Zahnmedizin stehen bleiben. Die Zahnwurzel mit ihrem Komplex aus Haupt- und Seitenkanälen, auf denen im Anschluss die Restauration stehen soll, bildet eben dieses Fundament – und dem gebührt somit die ganze Aufmerksamkeit. Ziel dieses Fachbeitrags soll es sein, die verschiedenen Etappen der postendodontischen Versorgung näher zu beleuchten sowie die Vor- und Nachteile der jeweiligen Therapiealternativen aufzuzeigen.
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Ein Team um die Ärztin Dr. Nicole Ide von der Universität in Seattle hat untersucht, wie häufig in wissenschaftlichen Studien die Kontamination von Gerätetastaturen und Computermäusen in Kliniken und Praxen mit Keimen thematisiert wird. Zwar waren die Keime überwiegend harmlos, doch wurden immerhin bei 28 Prozent der untersuchten Geräte auch potenzielle Pathogene gefunden, am häufigsten Staphylococcus aureus. Zudem fanden sich Staphylokokken an jedem vierten und MRSA an jedem siebten Gerät. Veröffentlicht wurde die Studie in den BMJ Journals im März 2019. Der folgende Beitrag gibt daher Tipps zur hygienisch und rechtlich sicheren Handhabung sogenannter Medical IT-Produkte.
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Die Endodontie stellt die Prävention, Ätiologie, Diagnose und Therapie von pulpalem und periapikalem Gewebe dar.1 Immer dann, wenn eine endodontische Therapie nötig wird, muss auf eine chemomechanische Aufbereitung eine dichte Wurzelfüllung folgen, um eine erneute bakterielle Besiedelung zu vermeiden.
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An dentale Werkstoffe werden hohe Ansprüche gestellt, besonders an solche Materialien, die unmittelbaren Zellkontakt haben. Eine kleinflächige okklusale Füllung wird vermutlich eine andere Reaktion im menschlichen Körper auslösen als der retrograde Verschluss im Rahmen einer Wurzelspitzenresektion. Beide Materialien sollten zumindest biokompatibel sein und mit ihrer Volumenstabilität verhindern, dass es zu einer Reinfektion durch Bakterien kommt. Einen Schritt weiter wollen kalziumsilikatbasierte Materialien gehen, die nicht nur biologisch kompatibel sind, sondern vielmehr durch ihre Bioaktivität gezielt Zellwachstum fördern sollen.
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Die innere Anatomie menschlicher Zähne besteht oft aus einem komplexen Netzwerk multiplanar gekrümmter Kanäle und Anastomosen. Bei stark gekrümmten Kanälen stellt die naturgetreue Gestaltung des Kanalverlaufs eine besondere Herausforderung dar. Zur sicheren und zuverlässigen Instrumentierung kann eine neuartige NiTi-Feilensequenz in der sogenannten TCA-Technik angewendet werden.
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Minimalinvasive Wurzelspitzenresektion: Easy-Guided WSR
Dr. Dieter Deußen, M.Sc., M.Sc., M.Sc., M.Sc., ZTM Alois Tschugg
Im Zeitalter der Implantologie kann ein kranker Zahn mit hohen Erfolgsprognosen durch ein Implantat ersetzt werden. Dennoch informieren sich Patienten heutzutage sehr intensiv über alternative Behandlungsmöglichkeiten, mit der Motivation, den eigenen Zahn zu erhalten. Dabei ist die Wurzelspitzenresektion (WSR) in der Endodontie ein wichtiger Bestandteil zur Bewahrung der natürlichen Dentition.
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Effektive Perforationsbehandlung an einem Unterkiefermolar
Dr. Christoph Schoppmeier, Dr. Christoph Zirkel
Perforationen beschreiben im Allgemeinen Verbindungen zwischen dem Wurzelkanalsystem und dem Parodont bzw. der Mundhöhle. Jede Form der Perforation stellt sowohl eine Verletzung der Wurzel- und Zahnintegrität als auch des umgebenden parodontalen Gewebes dar. Dadurch können sich Infektionen vom Wurzelkanalsystem auf das Parodont ausbreiten und entzündlich bedingte Osteolysen initiieren oder umgekehrt das Endodont infizieren.1 Die weltweite Prävalenz der Perforation liegt bei durchschnittlich 2–12 Prozent.2,3
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Bei einer Revision ist die optimale Kanalausformung nicht immer sofort klar ersichtlich. Zum Glück lotsen moderne Assistenzsysteme den Behandler Schritt für Schritt durch die jeweilige Wurzelkanalanatomie. Auch im folgenden Fall wird auf den Begleitschutz eines digitalen Endo-Co-Piloten auf dem Weg zum Apex gesetzt.
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Trotz der modernen therapeutischen Möglichkeiten in der orthograden Endodontologie gibt es immer wieder die Notwendigkeit einer mikrochirurgischen Wurzelspitzenresektion (M-WSR). Aber was sind die Ursachen für eine persistierende Infektion der betroffenen Wurzelspitzen? Im folgenden Beitrag werden anhand dokumentierter Fälle aus der Praxis Antworten auf diese Frage gegeben.
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Die Revision wurzelspitzenresezierter Zähne stellt stets eine Herausforderung dar, da der Bereich der Wurzelspitze samt der apikalen Konstriktion nicht mehr vorhanden ist. Dies erschwert die Aufbereitung und Wurzelfüllung deutlich. Der vorliegende Beitrag zeigt, wie eine solche Behandlung dennoch vorhersagbar und sicher durchgeführt werden kann.
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Der Primärversorgung kommt in der dentalen Traumatologie eine besondere Bedeutung zu. Die Versorgung am Unfalltag beeinflusst maßgeblich die langfristige Prognose traumatisch geschädigter Zähne. Sowohl nach Zahnfrakturen als auch nach Dislokationsverletzungen müssen eine ausführliche Befunderhebung, Diagnostik und Therapieplanung durchgeführt werden, um Spätfolgen zu vermeiden und rechtzeitig notwendige weitere Behandlungsschritte einzuleiten. Der vorliegende Patientenfall beschreibt die Primärversorgung am Unfalltag nach einem Sturz beim Eislaufen.
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Nach einer Wurzelkanalbehandlung sollte ein Zahn eigentlich schmerzfrei bleiben. Im folgenden Bericht wird allerdings ein Fall geschildert, bei dem sich ein Patient mit einem wurzelbehandelten Zahn, der lange unauffällig war und nun ein rückfälliges Beschwerdebild aufweist, vorstellte. Der Fachbeitrag erläutert die Therapie durch eine Revision in vier Sitzungen.
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Ist eine Feilenfraktur bei der Wurzelkanalbehandlung nicht für jeden Zahnarzt ein Albtraum? Der prominente Endodontologe und weltweit anerkannte Experte auf dem Gebiet minimalinvasiver Therapietechniken Dr. Yoshi Terauchi (Japan) verwendet Nickel-Titan-Feilen bei seinen Behandlungen so lange, bis sie eben brechen. Geschieht dies während einer Therapie, gibt er an, so gut wie jede frakturierte Feile wieder aus dem Kanal entfernen zu können. Im nachfolgenden Bericht wird die Arbeit mit dem von ihm entwickelten Terauchi File Retrieval Kit dargestellt, ein schnelles, effektives Verfahren zum Entfernen frakturierter Instrumente.