Inhaltsverzeichnis
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Editorial: Das neue Jahrbuch Endodontie – die Vierte!
Prof. Dr. Christian Gernhardt, Präsident der Deutschen Gesellschaft für Endodontologie und zahnärztliche Traumatologie e.V. (DGET)
Betrachtet man die Entwicklung der Zahnerhaltungskunde und vor allem die der Endodontie, ist das erstmalige Erscheinen des Jahrbuchs Endodontie im Jahr 2014 eigentlich überraschend. Zieht man die durchaus rasante Entwicklung der Endodontie in den letzten 20 bis 30 Jahren in Deutschland näher ins Kalkül, wundert man sich, dass die erste Ausgabe eines Endodontie-Jahrbuchs so lange auf sich warten ließ und somit erst viele Jahre später als das erste Jahrbuch Implantologie auf dem Markt erschienen ist...
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In der Zahnmedizin bestehen seit Jahrhunderten verschiedene Ansichten, Lehren und Techniken zu den jeweils aktuellen und alltäglichen Herausforderungen des Fachgebietes. So ging es schon in der Engstandbehandlung der Kieferorthopädie seit Anfang
des 19. Jahrhunderts um die Entscheidung zwischen Extraktions- und Expansionstherapie.1 Auch in der Prothetik mit ihren verschiedenen Okklusionsprinzipien haben Schulen wie die gnathologische Schule von McCollum oder die Pankey-Mann-Schuyler-
Philosophie von 1950 ihre jeweiligen Prinzipien verfolgt und dabei versucht, diese zu etablieren.2
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Der Schlüssel für eine sichere Diagnostik ist das Erkennen eines pathologischen Prozesses am Zahn durch die Interpretation von Symptomen und Tests. Meist lässt sich nach einer sorgfältigen Untersuchung mit Einhaltung aller Diagnoseprozesse eine genaue Diagnose stellen.
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Nach der Entscheidung zur Erhaltungswürdigkeit eines Zahnes und der endodontischen Behandlung stellt sich die Frage nach der postendodontischen Versorgung dieser wurzelbehandelten Zähne. Ob Kompositfüllungen, Faserstifte oder Stiftaufbauten aus Gold, Titan oder Zirkon – in diesem Beitrag soll ein Überblick über aktuelle Konzepte dieser Versorgungen und mittels eines Diagramms eine Entscheidungshilfe für die Praxis gegeben werden.
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Die klassischen Verfahren der Wurzelkanalaufbereitung haben ihre Grenzen. So ist es zum Beispiel bei gekrümmten Kanälen nicht immer möglich, infiziertes Weichgewebe oder Kanalwanddentin vollständig zu entfernen oder maximal zu reduzieren. Studien belegen, dass der Einsatz von Dentallaser hier Abhilfe schafft.
Der folgende Artikel beschreibt Wirkungs- und Vorgehensweise.
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Laser – sinnvolle Ergänzung für nachhaltigen Therapieerfolg in der Endodontie?
Dr. med. dent. Pascal Black, M.Sc., M.Sc.
Die Möglichkeiten und Standards in der Endodontie haben sich in den letzten Jahren stark entwickelt. Im gleichen Maße sind aber einerseits die Ansprüche und Erwartungen endodontisch behandelter Patienten und andererseits der zahnärztliche Erfolgsdruck gestiegen. Inzwischen sind maschinelle Wurzelkanalaufbereitung, endometrische Längenbestimmung, fallspezifische Füllungsmaterialien und vielerorts das OP-Mikroskop etablierte Merkmale moderner Endodontie. Doch gerade in diesem Zusammenhang verwundert es, dass der Laser trotz seiner sicheren Möglichkeiten der Dekontamination, ja dem ureigenen Ziel der endodontischen Behandlung, immer noch nicht den Stellenwert genießt, der ihm eigentlich zustehen würde.
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Die korrekte Aufbereitung von Medizinprodukten stellt die gesamte zahnärztliche Praxis vor große Herausforderungen. Um diese regelkonform durchzuführen, müssen alle Mitarbeiter einer Praxis über ausreichende Sachkenntnis verfügen. Denn die Aufbereitung fängt nicht erst im Aufbereitungsraum an.
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Die Endodontie ist ein Zweig der Zahnmedizin. Insofern gelten die sich auf die zahnärztliche Behandlung beziehenden rechtlichen Grundsätze – insbesondere des Haftungs- und Vertragszahnarztrechts – natürlich auch für endodontische Behandlungen. Der Beitrag geht über eine Darstellung der (vorrangig haftungsrechtlichen) Grundlagen hinaus und beleuchtet vor allem rechtliche Spezifika der endodontischen Behandlung.
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Folgender Beitrag geht der Frage nach, ob „Single-visit root canal treatment“ unter Einsatz u. a. der aPDT, adhäsiver Endodontie und zeitnaher definitiver Zahnersatzversorgung auch bei Zähnen mit (teilweise ausgedehnter) apikaler Parodontitis Erfolg versprechen kann.
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Abweichungen von der Norm kommen im Bereich der Wurzelkanäle gar nicht einmal so selten vor. Das Erkennen dieser Abweichungen und deren Management bei Aufbereitung, Reinigung und Obturation sind essenziell für den Behandlungserfolg. So deutet beispielsweise ein im koronalen Wurzeldrittel des Zahnes röntgenologisch deutlich sichtbares Pulpenkavum, welches im weiteren Verlauf im mittleren und apikalen Bereich plötzlich nicht mehr nachzuverfolgen ist, auf eine Aufteilung in mehrere Kanäle mit eigenen Apizes hin.
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Die endodontische Behandlung anspruchsvoller Kanalstrukturen ist durch die Etablierung leistungsfähiger Nickel-Titan-Systeme scheinbar zur Routine geworden. Doch auch Instrumente aus diesen Legierungen unterliegen den physikalischen Gesetzen, ein Verklemmen vollrotierender Feilen im Kanal führt innerhalb weniger Sekunden zum Instrumentenbruch. Der vorliegende Beitrag zeigt potenzielle Schwierigkeiten bei der Aufbereitung auf und bietet verschiedene Lösungsmöglichkeiten an.