Inhaltsverzeichnis
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Editorial: Keine Leistung unter Wert
Dr. Dr. Frank Wohl, Präsident der Bayerischen Landeszahnärztekammer
Ein Patient, bei dem zum x-ten Mal die (korrekte) Diagnose gestellt wird, der aber dennoch keine Therapie bekommt, verfällt und geht elend zugrunde. Genauso verhält es sich mit der Gebührenordnung für Zahnärzte: Befund und Diagnose sind seit Langem klar, aber passiert ist bisher nichts! Seit 35 Jahren gab es keine Anpassung des Punktwertes. Die In- flation seit dem Jahr 1988 beträgt mittler- weile 104 Prozent, aus 100 Euro Honorar wurden dadurch gerade einmal 49 Euro. Besonders dramatisch dabei: Ein Drittel der Geldentwertung ist erst in den letz- ten fünf Jahren entstanden – und ein Ende dieser galoppierenden Inflationsentwicklung nicht in Sicht...
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Wohnortnahe Versorgung erhalten – Was Bayern in der Gesundheitspolitik tun kann
Ruth Waldmann, MdL, Gesundheitspolitische Sprecherin der SPD-Fraktion und Christina Haubrich, MdL, Gesundheitspolitische Sprecherin Bündnis 90/Die Grünen
Gesundheitspolitik ist Bundespolitik. Doch die Entscheidungen, die in Berlin getroffen werden, wirken sich unmittelbar auf Bayern aus. Wie kann die wohnortnahe Versorgung trotz der Budgetierung aufrechterhalten werden? Wie kann man den Vormarsch internationaler Investoren stoppen? Wie soll eine vernünftige Digitalisierung aussehen? Und wie kann Bayern überhaupt Einfluss auf gesundheitspolitische Entscheidungen nehmen? Im Vorfeld der Landtagswahl am 8. Oktober baten wir die Gesundheitspolitischen Sprecher der im Bayerischen Landtag vertretenen Fraktionen um Antworten auf diese und andere Fragen. In dieser Ausgabe kommen SPD und Bündnis 90/Die Grünen zu Wort. In der nächsten Ausgabe folgen CSU, Freie Wähler und FDP.
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Der kleine (große) Unterschied – Prof. Dr. Johannes Einwag über den 64. Bayerischen Zahnärztetag im Oktober
Prof. Dr. Johannes Einwag, Referent Fortbildung der Bayerischen Landeszahnärztekammer und Wissenschaftlicher Leiter des Bayerischen Zahnärztetages
Der Bayerische Zahnärztetag 2023 steht ganz im Zeichen der personalisierten Zahnmedizin. Verantwortlich dafür ist Prof. Dr. Johannes Einwag, Referent Fortbildung der Bayerischen Landeszahnärztekammer und Wissenschaftlicher Leiter des Bayerischen Zahnärztetages. Im BZB-Interview fasst er zusammen, was ihn bei der Konzeption des Kongresses beeinflusst hat und warum dieses Thema gerade jetzt eine breite Bühne braucht.
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Dr. Martin Schubert fürehrenamtliches Engagement geehrt – HZB-Mitbegründer erhält Bayerische Staatsmedaille für Verdienste um Gesundheit und Pflege
Redaktion
Das Bayerische Staatsministerium für Gesundheit und Pflege verleiht jährlich die Bayerische Staatsmedaille für Verdienste um Gesundheit und Pflege. Die Ehrung erhalten Personen, die sich im Gesundheits- und Pflegebereich langjährig ehrenamtlich engagieren. Mit Dr. Martin Schubert wurde jetzt ein Zahnarzt für sein Engagement im Rahmen des Hilfswerkes Zahnmedizin Bayern (HZB) ausgezeichnet.
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Interview: „Bei der Honorarverteilung muss es gerecht zugehen“ – Ernst Binner über seine Arbeit als Referent für das Prüfwesen
Ernst Binner im Gespräch
Der Vorstand der KZVB wird bei seiner Arbeit von ehrenamtlichen Referenten unterstützt, die wir Ihnen im BZB vorstellen. Für diese Ausgabe sprachen wir mit Ernst Binner, der Referent für das Prüfwesen ist, über seine Ziele.
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Bundesregierung muss MVZ stärker regulieren – Gemeinsame Initiative im Bundesrat erhöht Druck auf Ampelkoalition
Redaktion
Bayern, Rheinland-Pfalz und Schleswig-Holstein wollen Medizinische Versorgungszentren (MVZ) im Sinne der Patientinnen und Patienten stärker regulieren. So sollen Monopolstellungen einzelner Träger verhindert und eine am Patientenwohl orientierte ambulante Versorgung gestärkt werden. Unter bayerischer Federführung wurde nun eine gemeinsame Bundesratsinitiative entworfen und die Bundesregierung aufgefordert, ein MVZ-Regulierungsgesetz zu schaffen.
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Anders als sein Amtskollege im Bund, schafft der bayerische Gesundheitsminister Klaus Holetschek Fakten. Wie beim Antrittsbesuch des KZVB-Vorstands angekündigt, brachte der Freistaat Bayern gemeinsam mit den Bundesländern Rheinland-Pfalz und Schleswig-Holstein Mitte Mai einen Entschließungsantrag zur Schaffung eines MVZ-Regulierungsgesetzes im Bundesrat ein. Die Eckpunkte und Auszüge aus der Begründung veröffentlichen wir für unsere Leser im BZB.
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„Es wird Leistungseinschränkungen geben“ – KZVB spricht Klartext bei Infoveranstaltungen
Leo Hofmeier
Der Auftakt für die bayernweiten Infoveranstaltungen der KZVB zu den Auswirkungen der Budgetierung erfolgte Ende Mai in Regensburg. Der Vorstand nahm dabei kein Blatt vor den Mund: Die gesetzliche Begrenzung der Mittel für die zahnmedizinische Versorgung werde zwangsläufig zu Leistungseinschränkungen führen, auch wenn Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach etwas anderes verspreche. Es drohe zudem die Gefahr eines Praxissterbens.
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Das Frühjahrsfest von Kassenzahnärztlicher Bundesvereinigung (KZBV) und Bundeszahnärztekammer (BZÄK) in der Landesvertretung von Baden-Württemberg stand in diesem Jahr ganz im Zeichen der Wiedereinführung der Budgetierung. Gastrednerin war die Parlamentarische Staatssekretärin im Bundesgesundheitsministerium, Sabine Dittmar, die sich viel Kritik anhören musste.
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Ketten können es nicht besser: Pleitewelle im Pflegebereich – Warnung an die Gesundheitspolitik
Leo Hofmeier
Es gibt viele Argumente gegen die Industrialisierung der Zahnmedizin. Eines ist bislang noch nicht ausreichend in den Blickpunkt der politisch Verantwortlichen gerückt: die Gefahr, die von Insolvenzen großer Dentalketten ausgeht. Das zeigt nicht nur der Blick ins Ausland, sondern auch eine Pleitewelle bei deutschen Betreibern von Seniorenheimen, über die das Nachrichtenmagazin „Der Spiegel“ berichtet.
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eazf Sonderveranstaltung: Weniger BEMA – mehr GOZ „Abrechnen mit Köpfchen“
Irmgard Marischler, ZMF und ZMV, langjährige Dozentin der eazf im Bereich Abrechnungswesen, Fachlehrkraft an der Berufsschule
Seit Anfang 2023 müssen die Zahnarztpraxen wieder mit einer Budgetierung zahnärztlicher Leistungen und einem Honorarverteilungsmaßstab (HVM) leben. Insbesondere die vor zwei Jahren eingeführten neuen BEMA-Positionen für die PAR-Therapie sind entgegen anderslautenden Versprechungen weder extrabudgetär noch vollständig gegenfinanziert. Hinzu kommen ein seit mittlerweile 35 Jahren stagnierender GOZ-Punktwert sowie stetig steigende Personal-, Energie-, Material- und Laborkosten...
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GOZ aktuell – Prophylaxe/Kinderzahnheilkunde
Manuele Kunze, Referat Honorierungssysteme der BLZK und Dr. Dr. Frank Wohl, Präsident und Referent Honorierungssysteme der BLZK
In der Serie „GOZ aktuell“ veröffentlicht das Referat Honorierungssysteme der Bayerischen Landeszahnärztekammer Berechnungsempfehlungen und Hinweise zur GOZ 2012. Zur Weitergabe innerhalb der Praxis und zum Abheften können die Beiträge aus dem Heft herausgetrennt werden. Sie sind auch auf www.bzb-online.de abrufbar.
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Kinderzähne gesund erhalten – Kinderpass, Pockets & Co. für eine gute Mundgesundheit in jungen Jahren
Nina Prell, Referat Patienten und Versorgungsforschung der BLZK
Die Mundgesundheit im Kindesalter legt den Grundstein für einen gesunden Mund im Erwachsenenalter. Deshalb ist die Prophylaxe bei Kindern ein besonders wichtiges Anliegen der Bayerischen Landeszahnärztekammer. Als Unterstützung für die Aufklärungsarbeit der bayerischen Zahnärztinnen und Zahnärzte bietet die Bayerische Landeszahnärztekammer verschiedene Patientenpublikationen, wie den zahnärztlichen Kinderpass, Pockets und Infoblätter, an.
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Was bedeutet die Budgetierung für meine Praxis? KZVB-Vorstand informiert bei bayernweiten Veranstaltungen
Redaktion
Durch das GKV-Finanzstabilisierungsgesetz der Ampelkoalition sind fast alle BEMA-Bereiche erneut budgetiert. Wie können Sie trotz begrenzter Mittel eine wirtschaftliche Praxisführung und die Patientenversorgung sicherstellen? Wo liegen die Schnittstellen zwischen BEMA und GOZ? Antworten auf diese Fragen gibt die KZVB seit Ende Mai bei bayernweiten Infoveranstaltungen (Termine jeweils Mitt- woch 15 Uhr, Dauer: 5 Stunden)....
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„Grenzen verschieben – Zähne erhalten!“ So lautet das Schwerpunktthema des 36. Oberpfälzer Zahnärztetages, der vom 29. Juni bis 1. Juli im Universitätsklinikum Regensburg stattfindet und vom Zahnärztlichen Bezirksverband Oberpfalz in Zusammenarbeit mit dem Universitätsklinikum und dem Förderverein Fachgruppe Zahntechnik e. V. organisiert wird. Der diesjährige Schirmherr ist Prof. Dr. Wolfgang Buchalla, Direktor der Poliklinik für Zahnerhaltung und Parodontologie am Universitätsklinikum Regensburg.
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Bereits zum zweiten Mal findet am 8. Juli das Bayerische Netzwerktreffen für Zahnärztinnen statt. Nach der erfolgreichen Premiere im letzten Jahr im fränkischen Geiselwind veranstaltet die eazf in Zusammenarbeit mit der Bayerischen Landeszahnärztekammer den Netzwerk- und Fortbildungstag diesmal in München.
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Das Abrechnungswesen neu gestalten – Sonderveranstaltungen der eazf im Herbst geben Tipps
Dipl.-Volkswirt Stephan Grüner, Geschäftsführer der eazf
Die Rahmenbedingungen im Bereich der Bema-Abrechnung haben sich wieder verschlechtert. Gleichzeitig fehlt es Praxen häufig noch an Wissen, wie die Möglichkeiten, die die GOZ für eine betriebswirtschaftlich ausgerichtete Abrechnung bietet, sinnvoll angewendet werden. Mit vier Sonderveranstaltungen will die eazf ergänzend zu den Informationsveranstaltungen „GOZ ON TOUR“ der BLZK diese Möglichkeiten zur Anwendung im Praxisalltag aufzeigen.
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Bayerische Vertragszahnärzte mustergültig versichert – Neue gesetzliche Regelung weitgehend umgesetzt
Maximilian Schwarz, Rechtsanwalt (Syndikusrechtsanwalt) Stv. Leiter des Geschäftsbereiches Recht und Verträge
Aufgrund einer Gesetzesänderung sind die Zulassungsausschüsse dazu verpflichtet, die Berufshaftpflichtversicherung aller Vertragszahnärzte zu überprüfen. Im April wurden deshalb mehr als 7 500 Praxen von den Zulassungsausschüssen gebeten, den Nachweis über ihre Berufshaftpflichtversicherung zu erbringen.
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Modernes Biofilmmanagement – sind Pulver-Wasser-Strahlgemische eine Alternative?
Prof. Dr. Clemens Walter
Parodontitiden sind opportunistische Infektionserkrankungen des Zahnhalteapparates. Bei einem empfindlichen Wirt führt eine (meist) polymikrobielle Infektion mit pathogenen Mikroorganismen des oralen Biofilms31 zunächst zu einer oberflächlichen Entzündung, einer Gingivitis. Besteht diese – noch vollständig reversible – Erkrankung fort, werden tiefere Teile des Zahnhalteapparates involviert und eine Parodontitis entsteht. Aktuelle Evidenz zeigt, dass dadurch auch die Allgemeingesundheit kompromittiert wird. Spätestens jetzt ist eine systematische parodontale Therapie nötig, da der Biofilm in der Tiefe der parodontalen Taschen durch die häusliche Mundhygiene nicht mehr vollständig erreichbar und beeinflussbar ist. Wesentliches Ziel der initialen parodontalen Therapie und der daran anschließenden lebenslangen unterstützenden Parodontitistherapie (UPT) ist es nun vor allem, wieder gesunde parodontale Verhältnisse im Sinne von geschlossenen Zahnfleischtaschen und ein biologisches Gleichgewicht zwischen dem kontinuierlichen mikrobiologischen „Angriff“ und der Immunantwort des befallenen Organismus im (vertieften?) parodontalen Sulkus und auf einer biokompatiblen Wurzeloberfläche herzustellen.In diesem Beitrag werden unter Berücksichtigung des klassischen Grundsatzes „primum nihil nocere“ die Indikationen für die unterschiedlichen Möglichkeiten der supra- und subgingivalen Instrumentierung und des Biofilmmanagements diskutiert.
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Die Themen Prävention und Prophylaxe sind nahezu in jeder Zahnarztpraxis angekommen, nicht zuletzt aufgrund der immer stärkeren Nachfrage an professioneller Zahnreinigung seitens der Patienten. Dennoch besteht nach wie vor hoher Schulungsbedarf der Mitarbeiter. Über verschiedene Vereine und Fachgesellschaften können sich Dentalhygienikerinnen, Zahnmedizinische Fachangestellte und Zahnmedizinische Prophylaxeassistentinnen weiterbilden.
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Interview: Hypnotische Kommunikation bedeutet achtsamer Umgang mit Sprache
Marlene Hartinger im Gespräch mit Dr. Nicola Meißner
Dr. Nicola Meißner ist langjährige Kinderzahnärztin und unter anderem Gründungs- und Vorstandmitglied der österreichischen Gesellschaft für Kinderzahnheilkunde (ÖGKiz), Referentin sowie Coachin und Hypnotherapeutin. Innerhalb des Fortbildungsprogrammes 2023 der Deutschen Gesellschaft für Kinderzahnmedizin (DGKiZ) bietet sie einen Intensivkurs zur zahnärztlichen (Kinder-)Hypnose. Im Interview umreißt die Berliner Zahnärztin die Vorteile hypnotischer Sprache im Kontext der zahnärztlichen Versorgung von Kindern und im Praxisteam.
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Mit der Volkskrankheit Parodontitis hat etwa jeder zweite Deutsche ernsthaft zu tun. Die adelige Französin Anne d’Alègre litt Mitte des 16. Jahrhunderts ebenfalls daran. Ihre Behandler wählten aus heutiger Sicht eher eigenartige Methoden, um die absterbenden Zähne zu fixieren. Ein Indiz dafür, welchen sozialen Zwängen Damen der Gesellschaft damals unterlagen.
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Zahnärzte leisteten Starthilfe – Doppeljubiläum im Deutschen Medizinhistorischen Museum Ingolstadt
Prof. Dr. Marion Maria Ruisinger, Direktorin des Deutschen Medizinhistorischen Museums
Das Deutsche Medizinhistorische Museum feiert in diesem Jahr ein besonderes Jubiläum: Vor 300 Jahren wurde der Grundstein für das Gebäude der „Alten Anatomie“ gelegt und das Museum selbst wird heuer 50. In der ersten Nutzungsphase des Anatomiegebäudes, als hier noch Ärzte ausgebildet wurden, war die Zahnmedizin zwar noch nicht mit dabei. Dafür spielte sie bei der Eröffnung des Museums 1973 eine umso größere Rolle.
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Kursprogramm Betriebswirtschaft/ Veranstaltungskalender/ Niederlassungs- und Praxisabgabeseminare 2023/ Aufstiegsfortbildungen und Weiterqualifizierungen für Praxispersonal
Redaktion
Kein Kurztext vorhanden. Bitte schauen Sie in das eLiebe Kolleginnen und Kollegen,Paper oder nutzen Sie die PDF-Datei!