Inhaltsverzeichnis
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Editorial: Es gibt viel zu tun – immer noch: Packen wir´s an!
Sven Tschoepe, Hauptgeschäftsführer der Bayerischen Landeszahnärztekammer und Geschäftsführer der LAGP
Liebe Zahnärztinnen und Zahnärzte, die Zahnmedizin hat in den letzten Jahrzehnten eine einzigartige Erfolgsgeschichte geschrieben: Das Kariesaufkommen ist auf einem äußerst niedrigen Stand, die Bedeutung der Volkskrankheit Parodontitis wurde anerkannt und eine an den aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnissen ausgerichtete PAR-Behandlungsstrecke konnte im Katalog der gesetzlichen Kran- kenversicherung verankert werden. Dass ausgerechnet die neuen PAR-Leistungen nach nur einem Jahr von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach budgetiert wurden, ist völlig unverständlich. Denn die Mundgesundheit der Bevölkerung hat sich vor allem deshalb verbessert, weil es in Deutschland gelungen ist, für alle Bevölkerungsgruppen eine präventions- orientierte zahnmedizinische Versorgung zu etablieren, deren Qualität außerordentlich gut ist...
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„Wir müssen die Möglichkeiten der GOZ mehr nutzen“ – Die neuen Präsidenten der BLZK im Interview mit dem BZB (Teil 2)
Christian Henßel (links), Leitender Redakteur der BLZK für das BZB und Leiter des Geschäftsbereiches Kommunikation, traf sich mit Dr. Dr. Frank Wohl und Dr. Barbara Mattner
Am 3. Dezember 2022 haben sie die Amtsgeschäfte bei der Bayerischen Landeszahnärztekammer übernommen: Dr. Dr. Frank Wohl, der neue Präsident, und Dr. Barbara Mattner, die neue Vizepräsidentin der Berufsvertretung der bayerischen Zahnärzte. 100 Tage nach ihrer Wahl ziehen sie im BZB eine erste Zwischenbilanz. Lesen Sie im zweiten Teil unseres Doppelinterviews, wie die beiden Standespolitiker die Niederlassung fördern wollen, welche Erwartungen sie an die Regierungen in Bund und Land haben und warum sie die Budgetierung in der gesetzlichen Krankenversicherung für einen Fehler halten.
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„Die gematik war der Geburtsfehler: “KZVB-Vorstand sieht ePA-Pflicht kritisch – Zusätzliche Bürokratie für die Praxen
Leo Hofmeier im Gespräch mit dem Vorstand der KZVB
Bei der Digitalisierung des Gesundheitswesens setzt Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) den Kurs seines Vorgängers Jens Spahn (CDU) fort. Der schleppende Ausbau der Telematik-Infrastruktur (TI) soll per Gesetz vorangetrieben, die elektronische Patientenakte (ePA) zur Pflichtanwendung werden. Gesetzlich versicherte Patienten müssten der Speicherung ihrer Gesundheitsdaten dann aktiv widersprechen. Wir fragten den Vorstand der KZVB, was das für die Vertragszahnärzte bedeutet.
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GOZ-Strategie und Maßnahmen gegen den Fachkräftemangel im Mittelpunkt – Klausurtagung des BLZK-Vorstands im Kloster Seeon
Christian Henßel
Die drängendsten Probleme der Zahnärzteschaft sind klar definiert: Seit 35 Jahren herrscht Stillstand bei der Anpassung des GOZ-Punktwertes und damit einer wirtschaftlich angemessenen Honorierung für Zahnärzte. Zudem bedroht der weiterhin andauernde Fachkräftemangel die Zukunft der Praxen und die damit verbundene Qualität der flächendeckenden zahnärztlichen Versorgung in Bayern. Um diese beiden zentralen Themenfelder gezielt in Angriff zu nehmen, traf sich der BLZK-Vorstand Ende März im Kloster Seeon im Chiemgau zu seiner Klausurtagung.
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„Deutschland ist nicht lukrativ genug“ – Erste Anbieter von Videosprechstunden ziehen sich aus dem Markt zurück
Ingrid Scholz
Videosprechstunden sind Teil der Digitalstrategie des Bundes. Der ehemalige Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) verankerte sie mit dem Digitale-Versorgung-und-Pflege-Modernisierungsgesetz (DVPMG) 2021 im Leistungskatalog der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV). Vor allem bei jüngeren Patienten kommt das Angebot gut an. Doch Telemedizinriesen wie Medgate, Zava oder das schwedische Unternehmen Kry ziehen sich nun aus dem deutschen Markt zurück.
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Die neuen Zahnmedizin-Konzerne und ihre Perspektiven – Welche Folgen durch die Übernahme von Private Equity zu erwarten sind
Dr. Christoph Schuplein und Richard Bůžek
Seit mehreren Jahren übernehmen Finanzinvestoren Zahnmedizinische Versorgungszentren in Deutschland. In den letzten Monaten hat die politische Diskussion über eine Regulierung des Investorenzugangs zum Markt für zahnmedizinische Versorgung erneut Fahrt aufgenommen. So fordert zum Beispiel die Gesundheitsministerkonferenz der Länder (GMK) bundesweite Regelungen. Die Kassenzahnärztliche Bundesvereinigung hat detaillierte Vorschläge für Maßnahmen an das Bundesgesundheitsministerium übermittelt. Zugleich bestreiten verschiedene Interessenverbände der investorengeführten MVZ den Sinn einer Marktregulierung. Richtig ist, dass die Zahl der von Finanzinvestoren geführten MVZ noch klein ist und die Veränderungen in den MVZ bislang wenig erkennbar sind. Dieser Beitrag zeigt jedoch auf, dass die Übernahmen durch Private Equity weitreichende und langfristige Folgen für die Zahnmedizin haben könnten.
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„So sehe ich es“ – Kommentar von Dr. Dr. Frank Wohl, Präsident der BLZK
Dr. Frank Wohl, Präsident der BLZK
Intransparenz und kompromisslose Renditeorientierung – das sind die Stichworte, die einem bei Private-Equity-MVZ sofort in den Sinn kommen. Jeder Zahnarzt, der in Deutschland eine Zulassung beantragt, wird akribisch durchleuchtet: Polizeiliches
Führungszeugnis, Erklärung, dass keine Drogen- oder Alkoholabhängigkeit vorliegt, Erklärung, dass in der Vergangenheit keine Drogen- oder Alkoholentziehungskur durchgeführt wurde, und lückenloser Lebenslauf sind Conditiones sine qua non für die Zulassung als Vertragszahnarzt...
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Nichts tun ist keine Alternative – Dr. Jochen Waurig ist KZVB-Referent für Kieferorthopädie
Leo Hofmeier im Gesräch mit Dr. Jochen Waurig, KZVB-Referent für Kieferorthopädie
Der Vorstand der KZVB wird von ehrenamtlichen Referenten unterstützt, die wir Ihnen nach und nach vorstellen. In dieser Ausgabe sprechen wir mit KFO-Referent Dr. Jochen Waurig über die Zukunft der kieferorthopädischen Versorgung und deren Finanzierung.
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Standespolitik hautnah erleben – Berufspolitischer Nachwuchs und Verantwortliche der bayerischen Zahnärzte im Dialog
Dr. Nicolas Pröbstl, München
Engagierten Zahnärzten, die in der Standespolitik aktiv werden wollen, eröffnet die Kursreihe „Berufspolitische Bildung“ gezielte Einblicke und wertvolle Informationen. Die gemeinsam von der Bayerischen Landeszahnärztekammer und der Kassenzahnärztlichen Vereinigung Bayerns konzipierte Veranstaltungsserie will das Bewusstsein für die Freiberuflichkeit stärken und Berufspolitik wie Selbstverwaltung professionalisieren. Bei einer Diskussionsrunde mit den Verantwortlichen von BLZK und KZVB konnten sich die Absolventinnen und Absolventen Anfang März in München zu aktuellen standespolitischen Themen austauschen.
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Was die Zahnärzte noch vor sich haben, ist bei den Augenoptikern bereits Realität: ein harter Preiswettbewerb und ein enormer Konzentrationsprozess. Doch der Blick über den Tellerrand zeigt auch: Die Kettenbildung durch fremdkapitalfinanzierte Medizinische Versorgungszentren (MVZ) muss nicht das Aus für kleine inhabergeführte Praxen bedeuten. Branchenprimus Fielmann kündigte Anfang März sogar ein massives Kostensenkungsprogramm und einen Stellenabbau an, weil die Margen zu gering sind.
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Ende März kündigte Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) an, die Budgetierung von Leistungen in der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) teilweise wieder abzuschaffen. Dies soll jedoch zunächst nur für Haus-, Kinder- und Jugendärzte gelten. Für die KZVB ist das absolut nicht nachvollziehbar. In einer Pressemitteilung forderte der Vorstand die Gleichbehandlung von Ärzten und Zahnärzten.
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Stark vertreten ist der Verband „Zukunft Zahnärzte Bayern“ (ZZB) in den neuen Spitzengremien der Bayerischen Landeszahnärztekammer. Bei der nachgeholten Landesversammlung für das Jahr 2022, die Mitte März in München stattfand, stellten die Mitglieder nun auch die personellen Weichen innerhalb der Organisation. Neuer Vorsitzender ist Dr. Frank Hummel. Er folgt auf Dr. Armin Walter, der auf eine erneute Kandidatur verzichtete.
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Antrittsbesuch: BLZK-Vorstandsmitglieder beim stv. Ministerpräsidenten und Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger, MdL
Redaktion
Der Präsident der Bayerischen Landeszahnärztekammer, Dr. Dr. Frank Wohl traf sich Ende März zusammen mit Vertretern des ZBV Niederbayern mit Hubert Aiwanger, MdL, Bayerischer Staatsminister für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie. Im Gespräch mit dem stellvertretenden Ministerpräsidenten ging es um richtungsweisende Themen wie die unzureichende Honorierungssituation der Zahnärzte durch die seit 35 Jahren andauernde Stagnation des GOZ-Punktwerts, den anhaltenden Fachkräftemangel in den Zahnarztpraxen sowie die Notwendigkeit einer flächendeckenden zahnmedizinischen Versorgung in Bayern. Ein ausführlicher Bericht über den Antrittsbesuch folgt.
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„Pioniere der Privatliquidation“ – Dr. Jens Kober über Reformvorschläge für die GKV
r. Jens Kober, Mitglied des Vorstands der KZVB
Ende Februar präsentierte der Wirtschaftsprofessor Bernd Raffelhüschen seine Vorschläge für die Reform der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) in der „Bild-Zeitung“. Wie nicht anders zu erwarten, war der Gegenwind gewaltig. Bis zu 2.000 Euro Selbstbeteiligung und mehr Eigenverantwortung – das kann oder will die Politik der Bevölkerung (noch) nicht zumuten.
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GOZ aktuell: Alterszahnheilkunde
Manuela Kunze, Referat Honorierungssysteme der BLZK und Dr. Dr. Frank Wohl, Präsident und Referent Honorierungssysteme der BLZK
In der Serie „GOZ aktuell“ veröffentlicht das Referat Honorierungssysteme der Bayerischen Landeszahnärztekammer Berechnungsempfehlungen und Hinweise zur GOZ 2012. Zur Weitergabe innerhalb der Praxis und zum Abheften können die Beiträge aus dem Heft herausgetrennt werden. Sie sind auch auf www.bzb-online.de abrufbar.
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Kinderschutz klappt nur in Kooperation – Staatsregierung setzt auf Zusammenarbeit von Medizinern und Behörden
Ingrid Scholz
Ärzte und Zahnärzte gehören häufig zu den Ersten, die Spuren von Vernachlässigung, körperlicher Verletzung oder Missbrauch wahrnehmen. Dann heißt es, schnell und richtig reagieren. Über die neue RemApp der Bayerischen Kinderschutzambulanz können sich Mediziner und Experten der Jugendhilfe nun schnell und zielorientiert vernetzen.
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Das war die IDS 2023 – Messe zeigt sich zum Jubiläum als Füllhorn an Innovationen
Anita Wuttke/ IDS Cologne
Die 40. Internationale Dental-Schau (IDS) feierte 100 Jahre IDS mit einem Festakt am Vorabend und dem obligatorischen Ribbon-Cutting mit Kölns Oberbürgermeisterin Henriette Reker. Es herrschte insgesamt gute Stimmung in Köln. Die Veranstalter zeigten sich nach fünf Messetagen zufrieden mit Aussteller- und Besucherzahl. Der digitale Workflow und die Nachhaltigkeit zeigten sich als Trends der IDS 2023.
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Dentulus und Goldie in neuer Mission – LAGZ spendet Regensburger Zahnmedizinstudierenden Handpuppen
Katharina Kapfer, Pressereferentin der LAGZ Bayern
20 gebrauchte LAGZ-Handpuppen starteten vor Kurzem eine neue Karriere: Gefrostet, gewaschen und geklebt unterstützen sie jetzt Studierende der Zahnmedizin an der Universität Regensburg bei der Behandlung kleiner Patienten und bei der Gruppenprophylaxe in Kitas und Schulen. Die LAGZ hofft, mit der Puppenspende das Interesse für eine spätere Patenschaft an Kindergärten und Schulen zu wecken.
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Mundpflege in der Pflege – BLZK unterstützt mit Schulungskoffer und Paket „Pflege“
Nina Prell, Referat Patienten und Versorgungsforschung der BLZK
Nicht nur die zahnärztliche Versorgung zu Hause oder in Pflegeeinrichtungen ist entscheidend für eine gute Mundgesundheit von Menschen mit Pflegebedarf, sondern insbesondere auch die Mundhygiene als Prophylaxemaßnahme. Allerdings sind viele Pflegebedürftige bei der Zahnpflege auf Hilfe angewiesen. Umso wichtiger ist es deshalb, auch das Personal in Pflegeeinrichtungen und pflegende Angehörige gezielt zu schulen, worauf es bei der Mundhygiene bei Menschen mit Pflegebedarf ankommt. Hier können Zahnärztinnen und Zahnärzte einen wichtigen Beitrag leisten, indem sie Pflegenden notwendiges Wissen zum Thema Mundhygiene in der Pflege vermitteln. Die Bayerische Landeszahnärztekammer unterstützt sie dabei.
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Informationen unverbindlich und kostenfrei anfordern –
Michael WeberGeschäftsführer der eazf Consult GmbH
Morgens in der Praxis die Schreckensnachricht: Das EDV-System wurde gehackt, Erpresser verlangen eine Summe in Bitcoin, um den Rechner wieder freizuschalten. Back-ups sind zwar vorhanden – aber sind diese vielleicht auch „verseucht“? Sind Daten abgeflossen? Was, wenn man gar nicht mehr an die eigenen Daten herankommt?
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Rund 30 Jahre habe ich verschiedenen Funktionen der Verbandspolitik hinter mir: Seit 2016 durfte ich als Präsident den Verband Freier Berufe in Bayern leiten, acht Jahre war ich zuvor Vizepräsident. Mein berufspolitisches Engagement hat sich über zehn Jahre Präsidentschaft bei der Bayerischen Landeszahnärztekammer bis hin zum heutigen Engagement als Vizepräsident der Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft erstreckt...
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VerA: Ausbildungsabbrüche verhindern – Bundesweite Initiative hilft Jugendlichen bei Problemen in der Ausbildung
www.freieberufe-bayern.de
VerA steht für »Verhinderung von Ausbildungsabbrüchen« und ist eine bundesweite Initiative des Senior Experten Service, die vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert wird. Das Bonner Projekt VerA bringt junge Menschen, die Probleme in der Ausbildung haben, mit ehrenamtlichen Fachleuten im Ruhestand zusammen und hat deutschlandweit bereits mehr als 20.000 Auszubildenden geholfen. Eine Expertin von VerA berichtet von ihren Erfahrungen...
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Interview: Erfolgreiche Existenzgründungen in Freien Berufen – Familienbetrieb in der Physiotherapie
www.freieberufe-bayern.de
Im März dieses Jahres hat Irmgard Jany, Mutter von drei Kindern und ausgebildete Physiotherapeutin, Manualtherapeutin sowie Vojtatherapeutin den Schritt in die Selbstständigkeit gewagt und die Praxis ihrer Mutter übernommen. Im Interview betont sie, wie wichtig für sie die Unterstützung durch die Familie ist.
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Evidenzbasierte Handlungsempfehlungen bei Herz-Kreislauf-Erkrankungen und antiresorptiver Therapie
Prof. Dr. Dr. Wolfgang J. Spitzer
Risikopatienten machen bis zu ca. zwölf Prozent der Patienten in einer Zahnarztpraxis aus.1 Der Umgang mit ihnen ist Gegenstand zahlreicher Publikationen.2–5 Bei ihnen besteht grundsätzlich ein höheres Risiko für einen unerwünschten oder sogar vital gefährdenden Behandlungsverlauf. So berichtete Kempf6 über zwei Myokardinfarkte bei 134 Notarzteinsätzen. Allergien, kardiovaskuläre Erkrankungen, Diabetes mellitus und Schilddrüsenerkrankungen sind häufige Risikobefunde. Bei der Anwendung einer Lokalanästhesie gelten auch Kinder, Schwangere und Patienten mit einem Alter über 65 Jahren als Risikopatienten.7
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Die Erhaltung der Mundgesundheit von Patienten, welche sich in Pflegeeinrichtungen oder in häuslicher Pflege befinden, zu garantieren, bedeutet sowohl für das Pflegepersonal als auch für die zahnmedizinischen Fachkräfte zum Teil ungewohnte Herausforderungen zu meistern. Wie essenziell es in diesem Zusammenhang ist, einen Dialog zwischen den Professionen der Pflege und der Zahnmedizin zu initiieren und aufrechtzuerhalten, verdeutlicht der im Herbst 2022 finalisierte „Expertenstandard zur Förderung der Mundgesundheit in der Pflege“. Das Deutsche Netzwerk für Qualitätsentwicklung in der Pflege (DNQP) hat es sich zur Aufgabe gemacht, zu komplexen Pflegehandlungen sogenannte Expertenstandards zu entwickeln, welche als evidenzbasierte Instrumente wesentlich der Qualitätssicherung und -entwicklung dienen. Der „Expertenstandard zur Förderung der Mundgesundheit in der Pflege“ setzt die Bedeutung der Mundgesundheit in den Fokus pflegerischen Handelns. Dentalhygienikerin und DNQP-Vorsitzende Heike Wilken erläutert im Interview, von welch hoher Bedeutung ein aktiver Austausch im Zuge der Realisierung des Standards ist und welche Ziele hierbei verfolgt werden.
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Es ist ein bundesweit bislang einmaliges Projekt: die „mobile Zahnarztpraxis“ des Bayerischen Roten Kreuzes (BRK) aus dem Kreisverband Straubing-Bogen. Der Straubinger Zahnarzt Ernst Binner steht Pate für das mehrfach prämierte Projekt zur Versorgung von Pflegebedürftigen und Menschen mit Behinderung vor Ort. Mit seinem Team ermöglicht er Patienten stationärer Einrichtungen regelmäßig den Besuch der „mobilen Zahnarztpraxis“ in einem Rettungswagen. Dass eine gute Mundgesundheit speziell für pflege- oder unterstützungsbedürftige Menschen essenziell ist und wie unkompliziert sich dies realisieren lässt, hat Herr Binner im Interview verraten.
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Implantatmisserfolg und dann? – Ein Behandlungskonzept im Sinne einer Reparatur-Chirurgie
Dr. Christopher Hermanns
Zahnimplantate haben generell eine positive Langzeitprognose. Immer häufiger wird jedoch das Konzept der Sofortimplantation eventuell mit anschließender temporärer Sofortversorgung als erfolgreiche Behandlungsmethode beschrieben. Die Vorteile dieses Behandlungskonzeptes liegen auf der Hand: Reduzierung postoperativer Beschwerden, geringere Kosten und verkürzte Behandlungszeit. Jedoch ist das erhöhte Risiko möglicher Komplikationen zu eruieren.1 Der behandelnde Zahnarzt benötigt ein umfassendes implantologisches und biologisches Verständnis, um diese bewältigen zu können. Außerdem müssen sich Sofortversorgungskonzepte an den hohen Erfolgsraten des konventionellen Vorgehens messen lassen. Im vorliegenden Fall wird im Sinne der Reparatur-Chirurgie die aufwendige Rekonstruktion des Kieferknochens eines alio loco fehlerhaft inserierten Implantates beschrieben.
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Start in den Konzertfrühling – Bayerisches Ärzteorchester präsentiert Richard Wagner und Emilie Mayer
Redaktion
Das Bayerische Ärzteorchester lädt zu zwei Konzerten ein: am 20. Mai in die Nürnberger Meistersingerhalle und am 21. Mai in den Münchner Herkulessaal. Im Bayerischen Ärzteorchester wirken fast ausschließlich Ärzte, Zahnärzte und Medizinstudierende mit. Es gilt als eines der besten nichtprofessionellen Orchester Deutschlands.