Inhaltsverzeichnis
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Ediitorial: Wir wollen keine englischen Verhältnisse
Dr. Rüdiger Schott, Vorsitzender des Vorstands der KZVB
Kollege Dr. Michael Gleau hat für dieses BZB einen beeindruckenden Kommentar über das Gesundheitswesen in der ehemaligen DDR verfasst, in dem er seine persönlichen Erfahrungen mit der sozialistischen Mangelwirtschaft schildert. Auch aus Großbritannien erreichen uns alarmierende Meldungen über den Zustand des dortigen National Health Service, über die wir im letzten BZB berichteten. Menschen sterben, weil ihnen nicht rechtzeitig geholfen wird...
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GOZ ON TOUR startetam 14. Juni in Regensburg – Die BLZK informiert Zahnärzte über Abrechnungsmöglichkeiten mit der GOZ
Christian Henßel
Qualität hat ihren Preis! Diese Maxime gilt auch in der Zahnarztpraxis. Mit der Veranstaltungsreihe GOZ ON TOUR informiert die Bayerische Landeszahnärztekammer Zahnarztpraxen über Abrechnungsmöglichkeiten im Rahmen der Gebührenordnung für Zahnärzte (GOZ). Insgesamt sind in einer flächendeckenden GOZ-Kampagne mehrere Stationen in ganz Bayern geplant. Den Auftakt macht die erste GOZ ON TOUR-Veranstaltung am 14. Juni in Regensburg.
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Interview: „Ein Gesundheitssystem ohne Freiberufler kann ich mir nicht vorstellen“ – Michael Schwarz über seine Ziele als KZVB-Referent
Michael Schwarz, Präsident des Verbandes Freier Berufe in Bayern e.V. sowie KZVB-Referent für Freie Berufe und Mittelstand im Gespräch
Der Vorstand der KZVB wird von ehrenamtlich tätigen Referenten unterstützt, die wir Ihnen im BZB vorstellen. In dieser Ausgabe äußert sich Michael Schwarz über die Zukunft der Freiberuflichkeit.
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Bereits in wenigen Jahren werden voraussichtlich mehr Zahnärztinnen als Zahnärzte ambulant tätig sein. Die Patienten werden nicht mehr zum Zahnarzt gehen, sondern zur Zahnärztin – ein Trend, der auch die Arbeitsweise innerhalb der Zahnärzteschaft verändert. Die Zahl der Niederlassungen ist rückläufig, während immer mehr zahnärztlich Behandelnde eine Anstellung vorziehen.
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Interview: „Die Politik hat uns ungedeckte Schecks ausgestellt“ – Dr. Jürgen Welsch über seine Arbeit in der Bundes-KZV
Dr. Jürgen Welsch, stellvertretender Vorsitzender der Vertreterversammlung (VV) der Kassenzahnärztlichen Bundesvereinigung im Gespräch
Seit Ende März ist Dr. Jürgen Welsch stellvertretender Vorsitzender der Vertreterversammlung (VV) der Kassenzahnärztlichen Bundesvereinigung. Zugleich ist er Vorsitzender der VV der KZVB. Wir sprachen mit dem unterfränkischen Zahnarzt über seine Arbeit in Bayern und im Bund.
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BLZK-Präsident wirbt für Unterstützung – Dr. Dr. Frank Wohl traf sich mit Bayerns Finanzminister Albert Füracker
Redaktion
Ein kurzfristig anberaumtes Treffen zwischen dem bayerischen Finanzminister Albert Füracker, MdL (rechts auf unseren Bildern) und dem Präsidenten der Bayerischen Landeszahnärztekammer, Dr. Dr. Frank Wohl, im Münchner Maximilianeum hatte zwei Themen im Fokus: zum einen die zunehmenden Gefahren durch investorengesteuerte MVZ, zum anderen die prekäre Situation der GOZ und die deshalb notwendigen Vereinbarungen nach § 2 GOZ.
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3 Fragen an … ... das neue BLZK-Vorstandsmitglied Roman Bernreiter, M.Sc., M.Sc.
Thomas A. Seehuber im Gespräch mit Roman Bernreiter, M.Sc., M.Sc.
Wer sind die „Neuen“ im Vorstand der Bayerischen Landeszahnärztekammer? Warum engagieren sie sich ehrenamtlich für ihre Kolleginnen und Kollegen? Welche Lösungsansätze verfolgen sie bei den wichtigsten standespolitischen Problemfeldern? In unserer Serie „3 Fragen an …“ kommen die neugewählten Vorstandsmitglieder der Berufsvertretung der bayerischen Zahnärzte zu Wort – in diesem Monat Roman Bernreiter, M.Sc., M.Sc.
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Die FVDZ-Bezirksgruppe Oberbayern sieht durch die Wiedereinführung der Budgetierung für fast alle Leistungsbereiche im Bema die Patientenversorgung gefährdet. „Der ländliche Raum darf nicht ausbluten“, forderte der Bezirksgruppenvorsitzende Dr. Michael Schmiz bei einer Mitgliederversammlung.
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Initiative zum Paradigmenwechselin der Zahnmedizin – Die LAGZ Bayern wird 40 Jahre alt und feiert den Erfolg der Gruppenprophylaxe
Katharina Kapfer, Pressereferentin der LAZ
Am 17. Mai feiert die Landesarbeitsgemeinschaft Zahngesundheit (LAGZ) Bayern ihr 40-jähriges Jubiläum. In den letzten vier Jahrzehnten avancierte die Gruppenprophylaxe-Initiative in Kitas und Grundschulen vom ungeliebten Krankenkassen-Kollaborateur zum zahnmedizinischen Erfolgsmodell im Kampf gegen Karies. Der Rückblick auf eine erfolgreiche Bewegung zum Wohle der Mundgesundheit.
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Interview: „Die eigene Praxis ist ein lohnendes Ziel“ – Patientenbeauftragter wirbt für Freiberuflichkeit und Landarztquote
Leo Hofmeier im Gespräch mit Prof. (Univ. Lima) Dr. Peter Bauer
Prof. (Univ. Lima) Dr. Peter Bauer gehört seit 2008 dem Bayerischen Landtag an. 2018 wurde er von Ministerpräsident Markus Söder zum Patienten- und Pflegebeauftragten der Bayerischen Staatsregierung ernannt. Der 74-Jährige verzichtet bei der Landtagswahl im Herbst auf eine erneute Kandidatur. Wir sprachen mit ihm über seine politische Bilanz.
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Auf ihrer konstituierenden Sitzung Ende März hat die Vertreterversammlung (VV) der Kassenzahnärztlichen Bundesvereinigung (KZBV) mit einem überwältigenden Votum den neuen hauptamtlichen Vorstand der Kassenzahnärztlichen Bundesvereinigung (KZBV) gewählt. Martin Hendges, Vorsitzender des Vorstands, und Dr. Karl-Georg Pochhammer gehörten schon in der letzten Legislatur dem Gremium an. Dr. Ute Maier, ebenfalls Zahnärztin und von 2008 bis 2022 Vorsitzende der KZV Baden-Württemberg, ist die erste Vorständin der Bundes-KZV.
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„Angriff auf den Berufsstand“ – Wie sollen Zahnärzte auf Lauterbachs Spargesetz reagieren?
Leo Hofmeier
Die Öffentlichkeitsbeauftragten der Kassenzahnärztlichen Vereinigungen und der Zahnärztekammern treffen sich einmal jährlich, um ihre Aktivitäten zu koordinieren. Dieses Jahr stand die Konferenz im Zeichen des GKV-Finanzstabilisierungsgesetzes und der Wiedereinführung der Budgetierung. Die Teilnehmer sehen darin einen Angriff auf den Berufsstand und wollen klare Kante zeigen.
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GOZ aktuell – Endodontie
Manuela Kunze, Referat Honorierungssysteme der BLZK und Dr. Dr. Frank Wohl, Präsident und Referent Honorierungssysteme der BLZK
In der Serie „GOZ aktuell“ veröffentlicht das Referat Honorierungssysteme der Bayerischen Landeszahnärztekammer Berechnungsempfehlungen und Hinweise zur GOZ 2012. Zur Weitergabe innerhalb der Praxis und zum Abheften können die Beiträge aus dem Heft herausgetrennt werden. Sie sind auch auf www.bzb-online.de abrufbar.
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Bei jeder neunten Arztpraxis in Deutschland klopfte bereits einmal ein Investor mit konkreten Kaufabsichten an. Eine aktuelle Erhebung der Stiftung Gesundheit bestätigt, was sich ohnehin seit Längerem als Trend abgezeichnet hat: Zahnarzt- und Facharztpraxen versprechen hohe Rendite und stehen daher bei potenziellen Interessenten hoch im Kurs.
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Unternehmen Zahnarztpraxis – Teil 11: Was verdienen angestellte Zahnärztinnen und Zahnärzte?
Dr. Thomas Rothammel
Wer eine Zahnarztpraxis erfolgreich führen will, braucht mehr als nur zahnmedizinisches Fachwissen. Fast genauso wichtig ist betriebswirtschaftliches und rechtliches Know-how. Das BZB beleuchtet in der Serie „Unternehmen Zahnarztpraxis“ die wichtigsten betriebswirtschaftlichen Aspekte, auf die es bei der Gründung und Führung einer Praxis ankommt. Im elften Teil geht es um das Gehalt angestellter Zahnärztinnen und Zahnärzte. Der folgende Beitrag von Dr. Thomas Rothammer, Steuerberater und Fachanwalt für Medizinrecht, basiert auf einem Vortrag für das „Kursprogramm Betriebswirtschaft“ der eazf.
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Ein ebenso praxisorientiertes wie abwechslungsreiches Programm erwartet in diesem Jahr die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des 13. Fränkischen Zahnärztetages. Die Gemeinschaftsveranstaltung der zahnärztlichen Bezirksverbände Unterfranken, Mittelfranken und Oberfranken findet am 23. und 24. Juni in Würzburg statt.
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„Im Prinzip zahlen wir zweimal“ – Bayerisches Fernsehen berichtet über iMVZ
Dr. Rüdiger Schott nimmt Stellung
Das Thema Investoren-MVZ hat endlich auch die Medien erreicht. Das Bayerische Fernsehen strahlte Ende April einen achtminütigen Beitrag über die Kommerzialisierung der Medizin im Magazin „mehr/wert“ aus. Die KZVB konnte der Autorin mit Dr. Vesna Jelic eine „MVZ-Aussteigerin“ vermitteln, die heute eine eigene Praxis in München betreibt. Auch die Vorstände von KVB und KZVB kamen zu Wort und sprachen Klartext. Falls Sie den Beitrag nicht gesehen haben, finden Sie hier eine Zusammenfassung, die der BR auf seiner Website veröffentlicht hat.
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Vom Aufbau der Zahnwurzelbis zur Wurzelspitzenresektion – zahn.de informiert Patienten über Behandlungen der Zahnwurzel
Nina Prell, Geschäftsbereich Kommunikation der BLZK
Die Zahnwurzel kann sich aus verschiedenen Gründen entzünden – etwa wegen einer tiefen Karies oder einem Zahntrauma, durch das Bakterien tief in den Zahn gelangen. Auf zahn.de, der Patientenwebsite der Bayerischen Landeszahnärztekammer, finden Patientinnen und Patienten ausführliche Informationen rund um die Zahnwurzel und ihre Behandlung – sowohl in Textform als auch als Video.
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Nachhaltige Hilfe für Menschen in Not – Konferenz Hilfsorganisationen der Bundeszahnärztekammer
Redaktion
Das soziale und gesellschaftliche Engagement der deutschen Zahnärzteschaft ist beeindruckend: Hilfsorganisationen und -projekte leisten Unterstützung im In- und Ausland – zum Beispiel für Obdachlose und Geflüchtete, aber auch bei akuten Katastrophen oder in Krisenregionen. Unter dem Motto „Klimakrise, Klimaschutz und Gesundheit mit Schwerpunkt Nachhaltigkeit/Planetary Health“ stand die diesjährige Konferenz Hilfsorganisationen der Bundeszahnärztekammer. Sie fand im Rahmen der Internationalen Dental-Schau (IDS) in Köln statt.
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Assekuranz AG beendet Zusammenarbeit mit BLZK – Versicherungsschutz dringend prüfen – Betreuungswechsel empfehlenswert
Dipl.-Volkswirt Stephan Grüner, Geschäftsführer der BLZK
Seit dem Jahr 1996 bestand zwischen der Bayerischen Landeszahnärztekammer und der Assekuranz AG Luxembourg eine Kooperation, mit der den bayerischen Zahnärztinnen und Zahnärzten über Gruppenversicherungs- oder Rahmenverträge ein attraktiver Versicherungsschutz vermittelt wurde. Diese Zusammenarbeit wurde nun von der Assekuranz AG Luxembourg formell beendet. Was ist zu tun?
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Wurzelspitzenresektion – Up to date mit aktualisierter Leitlinie
Priv.-Doz. Dr. Ralf Krug, Würzburg, Dr. Sebastian Reich, Eichstätt
Apikal chirurgische Eingriffe sind in der modernen Zahnmedizin eher auf dem Rückzug. Sie kommen meistens nur noch für ausgewählte Fälle infrage. Hierzu gehören insbesondere Zähne mit apikalen Läsionen endodontischen Ursprungs, deren Wurzelkanalfüllung bereits fachgerecht orthograd revidiert wurde, dennoch keinen Heilungsprozess erkennen lassen und eindeutig symptomatisch sind.
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Von der Wurzel bis zur Krone: Optimale Restauration nach endodontischer Behandlung
Konstantin J. Scholz & Matthias Widbiller
Die chemomechanische Aufbereitung, Desinfektion und anschließende Obturation im Rahmen einer orthograden Wurzelkanalbehandlung stellen einen zentralen Teil der Zahnerhaltung im Speziellen und der Zahnmedizin im Allgemeinen dar. Weltweit sind schätzungsweise circa 8 % aller bleibenden Zähne wurzelkanalbehandelt, und ca. 56 % aller Menschen über 18 Jahre haben mindestens einen wurzelkanalbehandelten Zahn.1 Insbesondere, um das Risiko von Frakturen im Wurzel- oder Höckerbereich, die eine häu- fige Misserfolgsursache endodontisch behandelter Zähne sein können, zu minimieren und diese Zähne langfristig und funktionell in der Mundhöhle zu erhalten, ist ihre Einbindung in zuverlässige Restaurationskonzepte von großer Bedeutung.2,3 ...
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Behandlung eines unteren Molaren mit Obliteration des mesiolingualen Kanals
Ein Beitrag von Dr. Philipp Eble
Der Erfolg der endodontischen Therapie hängt maßgeblich von der vollständigen chemomechanischen Reinigung des gesamten Wurzelkanalsystems ab. Die mechanische Präparation in Form der konischen Erweiterung des Kanalsystems stellt die Grundlage der chemischen Desinfektion dar. Dentale Traumata oder eine Karies profunda sind Reize, welche die vitale Pulpa zur Hartgewebsablagerung in Form von Tertiärdentin anregen können. Dies führt zur Einengung des Wurzelkanalsystems bis hin zur vollständigen Verlegung des Lumens, die das Auffinden und Erschließen des Wurzelkanalsystems erschweren können. Der folgende Fall eines unteren Molaren mit Obliteration des mesiolingualen Kanals zeigt, dass durch adäquate technische Ausstattung und Grundwissen über die Anatomie des Pulpakammerbodens Komplikationen vermieden werden können und die Behandlung vorhersagbar durchgeführt werden kann.
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Wenn in der Sahara der Sand ausgeht ... – Dr. Michael Gleau über das DDR-Gesundheitswesen
Michael Gleau über das DDR-Gesundheitswesen
Immer, wenn ich Sahra Wagenknecht im Fernsehen sehe, bekomme ich Bauchschmerzen. Ich fühle mich dann sofort an meine Kindheit und Jugend in der ehemaligen DDR erinnert. Insbesondere an einen Krankenhausaufenthalt nach einer Blinddarmoperation! Was ich damals er- lebt habe, kann man nur schwer in Worte fassen. In meinem „Zimmer“, das eher ein Schlafsaal war, lagen 15 Patienten mit den unterschiedlichsten Krankheiten...
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Politische Medizin – Neue Studie des ZZF Potsdam erforscht das Gesundheitsministerium der DDR
Redaktion
Gesundheitspolitik ist ein Schlüsselbereich staatlichen Handelns, dessen Prägekraft für das Leben der Bürgerinnen und Bürger zuletzt besonders klar in der Corona-Pandemie hervortrat. Jutta Braun vom Leibniz-Zentrum für Zeithistorische Forschung Potsdam (ZZF) hat das Gesundheitsministerium der DDR erforscht: Hat sich die sozialistische Hoffnung vom gleichberechtigten Zugang zur Gesundheitsversorgung für alle erfüllt? Welche Politisierung erhielt die Medizin durch den Ost-West-Konflikt?
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Was unseren Vorfahren so schmeckte – Zahnschmelz gibt Einblick in den Speiseplan von Frühmenschen
Ingrid Scholz
Dass sich Vorfahren des Homo erectus vor Hunderttausenden von Jahren auf der südostasiatischen Insel Java offenbar recht abwechslungsreich ernährt haben, konnte nun ein internationales, interdisziplinäres Wissenschaftlerteam anhand Zahnschmelzanalysen nachweisen. Auf dem Speisezettel der Frühmenschen gab es im Jahresverlauf pflanzliche Nahrung, aber auch Mischkost. Dabei waren sie weit weniger vom saisonalen Nahrungsangebot abhängig als zum Beispiel Orang-Utans, die im selben Zeitraum (im Pleistozähn vor 1,4 Millionen bis 700 000 Jahren) die Insel bewohnten.