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Schon seit 1895 wird Fluorid zur Kariesprophylaxe in Zahnpasten eingesetzt. Die Wirksamkeit von Produkten mit mindestens 1.000 ppm Fluorid und mehr ist wissenschaftlich auf höchstem Niveau nachgewiesen und abhängig von der Häufigkeit der Anwendung, Konzentration und Art der Verbindung. Wenn eine Zahnpasta mit optimaler Fluoridkonzentration und -verbindung zweimal täglich angewendet wird, lassen sich dadurch Karieshemmungen von über 40 Prozent erreicht...
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Seit einem Jahr liegt sie nun vor: die neue Klassifikation parodontaler und periimplantärer Erkrankungen. Tabelle 1 nach Caton et al.1 gibt einen Überblick. Klassifikationen ändern sich mit der Evolution des Wissens, wie Tabelle 2 darstellt. Die bisher international anerkannte Klassifikation der Parodontitis2 stellte bereits einen großen Fortschritt gegenüber den Vorläufern dar, indem sie erstmals auch gingivale Erkrankungen erfasste und die etwas arbiträre Einteilung der „Adult Periodontitis“ aufgrund eines erreichten Alters von 36 Jahren verließ. Aber auch bei der Unterscheidung in „chronische“ und „aggressive“ Parodontitis wurde immer bemängelt, dass die Überschneidungen zu groß seien und biologisch keine wesentlich unterschiedliche Pathobiologie vorliege.
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Die Parodontitis ist eine multifaktorielle Erkrankung. Paropathogene Keime (als ein Hauptfaktor) wachsen in Biofilmen, worin sie sich vor Antibiotika schützen können. Weiterhin kann die anatomische Komplexität der Wurzeloberflächen dazu beitragen, dass bakterielle Beläge auf mechanischem oder chemischem Wege nur schwer entfernt werden können. Porphyromonas gingivalis kann z. B. sogar die epithelialen Zellen der Gingiva penetrieren1 und dort auch, der Körperabwehr und konventionellen Medikamenten entgehend, überdauern2.
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Die Bedeutung der präventiven Zahngesundheit nimmt stetig zu. Während das bleibende Gebiss durch die verschiedenen Maßnahmen der Prävention bei Kindern in Deutschland zunehmend kariesfrei gehalten werden kann, ist die Milchzahnkaries noch sehr weitverbreitet. Der nachfolgende Beitrag soll einen kurzen Überblick zu einer der häufigsten Erkrankungen bei kleinen Kindern geben – der frühkindlichen Karies – sowie passende Präventionsmöglichkeiten darstellen.
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Immer mehr Menschen bedürfen aufgrund der Besonderheit ihres Gesundheitszustands zu ihrer zahnärztlichen Versorgung einer modifizierten zahnärztlichen Betreuung. Dazu zählen Menschen mit Behinderungen, pflegebedürftige Personen sowie Patienten mit einem reduzierten allgemeinmedizinischen Zustand. Der folgende Beitrag beleuchtet, welche Aufgaben den Prophylaxehelferinnen und Dentalhygienikerinnen (DHs) bei dieser Patientengruppe zukommen.
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Wilhelm Hufeland (1762–1836), Arzt und Professor an der Berliner Charité, wird der Ausspruch „Vorbeugen ist besser als heilen“ zugeschrieben. Dieser Aspekt hat an Aktualität nichts eingebüßt. So vereinbarten auf Grundlage des 2015 in Kraft getretenen Präventionsgesetzes die diversen Träger der Sozialversicherungszweige – zusammengeschlossen in der „Nationalen Präventionskonferenz“ – Rahmenempfehlungen zur Gesundheitsförderung und Prävention und erstellten zum 1. Juli 2019 einen Präventionsbericht.
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Interdentalraumhygiene – Hilfsmittel und Techniken
Dr. med. dent. Caroline Sekundo, Prof. (apl.) Dr. Cornelia Frese
Der Einfluss dentaler Plaque auf die Entstehung von Karies und Parodontalerkrankungen ist seit Langem bekannt1–5 und hat dazu beigetragen, eine effiziente Plaquekontrolle als wichtiges Ziel der präventiven Zahnmedizin zu etablieren. Infolge der kontinuierlichen Organisation und Adaptation oraler Mikroorganismen im hochkomplexen Biofilm ist eine chemische Intervention (z. B. durch Mundspülungen mit diversen Inhaltsstoffen oder eine Antibiotikagabe) nur eingeschränkt möglich. Obwohl neuere Ansätze versuchen, den existierenden Biofilm biologisch und chemisch zu beeinflussen,6 bleibt die mechanische Einwirkung auf ihn eine bewährte Strategie.
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Sekundärkaries stellt nach wie vor eine der häufigsten Ursachen für einen Misserfolg in der Kronen- und Brückenprothetik dar. Man versteht unter Sekundärkaries neue kariöse Defekte im Randbereich zahnärztlicher Restaurationen,1 meistens bedingt durch Plaqueablagerung im und am Randspalt.
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Entzündungen wie Gingivitis und Parodontitis sind in erster Linie die Folgen einer schwerwiegenden Destabilisierung des oralen Mikrobioms. Veränderungen in der Zusammensetzung der komplexen oralen Mikroflora und deren Interaktion mit den Geweben der Mundhöhle führen zu einer Veränderung des oralen Mikroklimas und damit zu einem Switch in Richtung erheblicher Pathogenität des Keimspektrums. Entstehung und Progression der chronischen Entzündungen von Mundschleimhaut und Zahnhalteapparat werden zusätzlich durch zahlreiche weitere exo- und endogene Faktoren getriggert.
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Im Kindergarten zur Gruppenprophylaxe, im Vorschulalter oder bei der Individualprophylaxe in der Zahnarztpraxis werden die Zähne angefärbt, um damit den Erfolg der Mundhygiene zu visualisieren. Diese Maßnahme dient in erster Linie der Motivation der Patienten sowie der Erfolgskontrolle. Im Praxisalltag kann das Anfärben der Zähne zusätzlich beim Aufnehmen, Auswerten und Besprechen des Plaque-Index hilfreich sein. Der nachfolgende Beitrag geht auf verschiedene Revelatoren ein und zeigt sowohl Altbewährtes als auch News sowie Trends.
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Die Ursachen der Molaren-Inzisiven-Hypomineralisation (MIH) sind nach wie vor nicht geklärt. Die Therapiemöglichkeiten können allerdings die Lebensqualität der betroffenen Kinder und Jugendlichen, die durch Hypersensibilitäten, Schmerzen und ein erhöhtes Kariesrisiko stark beeinträchtigt ist, entscheidend verbessern. Für die Behandlung der jungen Patienten hat GC deshalb eine umfassende Gesamtlösung entwickelt: das MIH-Kit.
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Neben Lungenkrebs und kardiovaskulären Erkrankungen stellt das Zigarettenrauchen auch für die Entstehung von Parodontitis einen der schwerwiegendsten Risikofaktoren dar.1 Obgleich sich die meisten Raucher über die negativen Folgen des Tabakkonsums auf ihre Gesundheit bewusst sind, fällt der entscheidende Schritt in Richtung Rauchfreiheit oftmals äußerst schwer.2
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Die Versorgung mit Zahnimplantaten bei Standardindikationen ist durch eine hohe klinische Verlässlichkeit und Vorhersagbarkeit gekennzeichnet. Wichtig ist dabei, dass Risikofaktoren schon präimplantologisch erfasst werden, um im Rahmen der Nachsorge die Entstehung periimplantärer Erkrankungen zu minimieren. Der folgende Beitrag zeigt einen Weg auf, die Periimplantitis frühzeitig zu erkennen, um sie dann minimalinvasiv behandeln zu können.
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Die kürzlich erschienene S3-Leitlinie „Subgingivale Instrumentierung“ ergänzt die bereits im November 2018 erschienenen S3-Leitlinien „Häusliches mechanisches Biofilmmanagement in der Prävention und Therapie der Gingivitis“, „Häusliches chemisches Biofilmmanagement in der Prävention und Therapie der Gingivitis“ und „Adjuvante systemische Antibiotikagabe bei subgingivaler Instrumentierung im Rahmen der systematischen Parodontitistherapie“. Damit gibt die DG PARO zusammen mit der DGZMK als federführende Fachgesellschaften jetzt vier hochwertige klinische Empfehlungen auf höchstem Evidenzniveau für die Prävention und Therapie der Parodontitis.
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Parodontitis ist eine multifaktorielle Erkrankung, die aus einer bakteriellen Besiedelung des parodontalen Gewebes sowie anderen Faktoren (z. B. systemischen Erkrankungen wie Diabetes mellitus, Umweltfaktoren, genetischen Prädispositionen etc.) besteht. Bestimmte Risikofaktoren erhöhen die Wahrscheinlichkeit für die Entstehung und das Fortschreiten einer Parodontitis oder können den Therapieerfolg einer vorhandenen Parodontitis erschweren. Die Kenntnis dieser Risikofaktoren ermöglicht es dem Behandler, entsprechende Präventionsmaßnahmen zu ergreifen. Bei bereits parodontal kompromittierten Patienten helfen die Kenntnisse der Risikofaktoren bei der Erstellung von Prognosen und Therapieerfolgen.
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Geschlossene Parodontitistherapie nach dem Kieler Konzept
Dr. Miriam Seidel, Susanne Schorr, Johanna Sentker, Priv.-Doz. Dr. Christian Graetz
Die Parodontitis ist nach wie vor eine der häufigsten chronischen Erkrankungen des Menschen. Laut der aktuellen Deutschen Mundgesundheitsstudie1 leidet ab dem 35. Lebensjahr im Schnitt jeder Zweite unter Parodontitis. Ähnlich verhält es sich mit dem Diabetes mellitus, einem der Risikofaktoren für Parodontitis, an dem allein in Deutschland 7,5 Millionen erkrankt sind. Da die Therapie einer fortgeschrittenen Parodontitis die zahnärztliche Praxis regelmäßig vor Herausforderungen stellt, führt dies zwangsläufig zur Forderung nach einer besseren Prävention und Prophylaxe.2 Denn neben der ursächlichen bakteriellen Auflagerung auf den Zahnoberflächen sind es gerade die vielfältigen Risikofaktoren, welche die Behandlungen teils so komplex werden lassen und den Erfolg direkt oder indirekt negativ beeinflussen können3,4.
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Im vorliegenden Fallbericht wird eine neue regenerative Behandlungssequenz zur Verbesserung der Gewebesituation im Rahmen der Periimplantitistherapie vorgestellt. Durch die Kombination der mechanischen Reinigung mit Glycinpulver, gefolgt von einer sorgfältigen Implantatdekontamination mithilfe eines antimikrobiellen Präparats auf Hypochloritbasis sowie der chirurgischen Stabilisierung des Gewebes um das Implantat mit einer Ribose-kreuzvernetzten Kollagenmatrix und Unterstützung der Wundheilung durch Hyaluronsäure kann eine knöcherne Ausheilung des periimplantären Defekts erreicht werden.
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Wer weiß heute nicht, dass zu einem gesunden Lifestyle Bewegung, Vermeidung von Alkohol und Nikotin sowie eine ausgewogene Ernährung gehört? Zudem ist auch nicht nur Ärzten und Sportlern wohlbekannt, dass eine entsprechende Kost Wohlbefinden und eine erhöhte Leistungsfähigkeit bedeutet. Eine verringerte Prävalenz an Diabetes mellitus Typ II, entzündlichen Darm- sowie Herz-Kreislauf-Erkrankungen und eine längere Gesamtlebenszeit1 stehen ebenso im Zusammenhang mit der Ernährung wie das sogenannte Anti-Aging.