Inhaltsverzeichnis
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Vor Ihnen liegt ein Konvolut aus hervor ragenden Artikeln zum Thema „Digitale Behandlungsplanung“, dem ich dieses Editorial hinzufügen darf. Vierzehn Beiträge modernster kieferorthopädischer Erkenntnis strahlen uns wie Sterne entgegen. Ich assoziiere dies mit dem Wahlspruch unseres Abiturjahrgangs „Per aspera ad astra“ – also ein Gefühl, nicht an einem Ziel angekommen zu sein, sondern vielmehr in ein forderndes, aber spannendes neues Zeitalter aufbrechen zu können. Um die Situation mit einem Zitat von Axel Bumann zu beschreiben...
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Full Digital Workflow
Prof. Dr. Benedict Wilmes, Dr. Jan Hinrich Willmann und Prof. Dr. Dieter Drescher
Die Herstellung der Therapiegeräte erfolgte früher im Rahmen eines klassischen Prozesses: Nach der freihändigen Insertion der Miniimplantate im Gaumen erfolgte das Anpassen von Bändern, die Abformung mithilfe von Abformkappen, die Herstellung eines Arbeitsmodells so wie die anschließende Fertigung der Behandlungsapparatur auf einem Gips modell, meistens mittels konfektionierter Bauteile.1–3 ...
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Vom digitalen Set-up zum idealen Finishing – „Handschrift“ des Behandlers präzise umgesetzt
Dr. Gabriele Gündel
InsigniaTM (Fa. Ormco*, Glendora/USA) wurde 1987 von Dr. Craig Andreiko entwickelt und bietet in seiner heute erhältlichen Version ein in sich abgeschlossenes umfassendes System aus digitalem Design (CAD) und individualisierten Behandlungsapparaturen (CAM). Den Startpunkt für Andreikoʼs intensive Forschung lieferte Literatur aus der Mitte der 1980er- Jahre, die ihn in der Annahme unter- stützte, „dass sich Zähne mit einer Ge- schwindigkeit von 1 mm pro Monat sicher durch den Knochen bewegen können.“1...
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Für das Arbeiten mit kieferorthopädischen Unterlagen, insbesondere auch für die Übermittlung dieser Daten an Dentallabore und Fachkollegen, bietet die Digitalisierung vielfältige Vorteile. So sollen kieferorthopädische Behandlungsunterlagen an österreichische Krankenkassen künftig nur noch in digitalisierter Form übermittelt werden...
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Unser Weg in die digitale Kieferorthopädie und zur digital designten Herbst-Apparatur
Dr. Tamina Pasin
Ohne Zweifel bietet heute ein Intraoralscanner viele Vorteile. Die direkte Visu alisierung von Zahn(fehl)stellung und (Mal)Okklusion sowie die Simulierung eines möglichen Therapieergebnisses erleichtern die Behandlungsplanung und Kommunikation mit den Patienten sowie den Kollegen...
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Effizientes Duo: 3 x DGNE – Teil 1
Dr. Santiago Isaza Penco, Dr. Andrea Nakleh, ZT Stefano Negrini, Dr. Federica Isaza Giordano und Dr. Thomas Lietz
3 x DGNE??? – ist das wieder so ein kryptischer Computercode oder eine der vielen schwer zu erratenden Abkürzungen? Vielleicht geht es irgendwie um die Erweiterung der Gaumennaht (GNE)? Zugegeben – die Autoren nahmen sich die Freiheit, Ihre Neugierde zu wecken, und spielten ein wenig mit der Verbindung zwischen GNE und 3D-Technologien. 3 x DGNE steht hier für: Digitale Genialität, Digitale Nacharbeit, Digitale Endfertigung. Die Digitalisierung liefert inzwischen für alle Phasen der kieferorthopädischen Behandlung sehr hilfreiche Werkzeuge (Abb. 1)...
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Wie es bei den meisten medizinischen und zahnmedizinischen Bereichen der Fall war, erreichte die Digitalisierung in den letzten Jahren ebenfalls die Kiefer orthopädie. Die Technologie gibt uns die Chance, schneller und effektiver zu arbei ten und Daten zu speichern, was sowohl für den Behandler als auch für den Patienten viele Vorteile mit sich bringt. Um die therapeutische Wirksamkeit und Kontrolle des Behandlungsverlaufs zu optimieren, ist die virtuelle Kieferorthopädie ein längst überfälliger Schritt.1 ...
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Erwartungen steuern, Zufriedenheit erhöhen – Digitale Tools erleichtern interdisziplinäre Behandlungsplanung
Dr. Dirk Kujat M.Sc., M.Sc. L.O.
In den vergangenen Monaten war es nicht immer einfach, eine kieferorthopädische Fachpraxis erfolgreich zu führen: Verunsicherte Patienten blieben auf grund der COVID19 Pandemie fern, der Mehraufwand durch verschärfte Hygiene standards sowie Umstellungen im Zuge des Inkrafttretens der neuen Medizinpro dukteverordnung ließen es nicht zu, Patienten im gewohnten Ablauf einzubestellen...
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Kieferorthopädische Behandlungen stehen vermehrt in der Kritik, da sie keinen ausreichenden medizinischen Nutzen bringen sollen. Als Reaktion auf dieses vom Bundesrechnungshof 2018 erzielte Prüfungsergebnis veröffentlichte die DGKFO im Frühjahr 2018 ein Positionspapier, in welchem u. a. auf den präventiven Nutzen der Kieferorthopädie hingewiesen wird. Als Beispiel sei zu nennen, dass durch die Reduktion eines vergrößerten Overjets mit fehlender Lippenabdeckung der Schneidezähne die Gefahr eines dentalen Traumas um das Zwei bis Dreifache sinkt.1 ...
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Digitale Behandlungsplanung in der Alignertherapie – Teil 1
Dr. Michèle Fuchs und ZTM Matthias Peper
Neben ursachenspezifischen Behandlungsmaßnahmen, wie z. B. die Hemmung des Unterkiefer- bzw. Förderung des Oberkieferwachstums bei maxillärer Retrognathie und/oder mandi bulärer Prognathie, stellt die dentoalveoläre Kompensation bei schwach bis moderat ausgeprägter skelettaler Klasse III-Malokklusion eine alternative Behandlungsmodalität dar. In den letzten Jahren hat sich neben der Multiband- und Lingualbehandlung auch die Alignertherapie als valide und zuverlässige Therapievariante etablieren können...
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Die Geschwindigkeit der aus der Digitalisierung resultierenden Marktveränderung ist hoch und viele kieferorthopädische Praxen stehen dieser Veränderung offen gegenüber. Kieferorthopädische Dienstleistungen, Produkte, Geräte, Hardware, Software und Praxisprozesse müssen absolut neuartigen Anforderungen standhalten und bringen gleichzeitig neues Potenzial im Wett bewerb um den „digital-affinen“ Patienten. Früher oder später wird jede KFO-Praxis digitalisiert sein, denn „Stillstand ist Rückschritt“, und somit gilt es, rechtzeitig die richtigen Weichen zu stellen, um auch Ihre Praxis zukunftsfähig zu gestalten...
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Grundlage für die sichere Digitalisierung ist die Telematikinfrastuktur. ePA (elektronische Patientenakte – KIM-Postfach – E-Rezept) sind erste Anwendungen, mit denen Praxen, Patienten und Krankenkassen zukünftig arbeiten werden. Das übergeordnete Ziel ist hierbei ein besserer und sicherer Informationsaustausch zwischen allen Akteuren im Gesundheitssystem...
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Es war wohl zunächst die Zahnimplantologie, der es gelang, mit einer 3D-Befunderfassung dem Behandler prospektiv Anhaltspunkte zu geben, wie eine Im- plantatpositionierung und der Behandlungsablauf bis hin zur prothetischen Versorgung zu gestalten sei. Diese Visualisierung diente dabei primär dem Chirurgen zur Operationsvorbereitung. Auf dieser Grundlage wurden dann auch Ausführungsbehelfe wie Bohrschablo- nen und prothetische Versorgungskonzepte zur Darstellung gebracht...