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Dieser Satz trifft glücklicherweise auch auf die Kieferorthopädie zu und begründet unser unermüdliches Streben nach einfacheren und effektiveren Biomecha-niken, Apparaturen und Materialien. Dieses Bestreben hat der Kieferorthopädie in der letzten Dekade durch den Einzug des digitalen Zeitalters mit seinen schier unbegrenzten Möglichkeiten – wenn auch verspätet – einen Quantensprung beschert...
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Herkömmliche Geräte zur Distalisierung von Oberkiefermolaren sind in ihrer Effektivität oft begrenzt und teilweise von der Mitarbeit des Patienten abhängig.1, 2Des Weiteren wird bei vielen Non-Compliance-Geräten(wie z. B. der Pendulum-Appa ratur) ein Verankerungsver-lust von teilweise über 50 Prozent im Sinne einer Mesialwanderung der Prä-molaren beobachtet.3, 4 Die skelettale Verankerung hat sich daher in den letz-ten Jahren nicht zuletzt wegen ihrer geringeren Anforderungen an die Patien-ten mit arbeit durchgesetzt...
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In einigen Klasse II-Fällen ist es not-wendig, das Wachstum des Unterkiefers durch seine Vorverlagerung zu stimulieren. Hierfür stehen verschiedene herausnehmbare und festsitzende Apparaturen zur Verfügung.1 Eine von ihnen ist das 3M Forsus Fatigue Re-sistant Device.* Die Klasse II-Appara-tur wird in Verbindung mit Brackets verwendet und besteht aus einem Druckstab, der Kraft auf den Eckzahn oder ersten Prämolaren ausübt, und einem Zylinder aus Nickel-Titan, in den der Druckstab eingeführt wird. Nach Aktivierung liegt die ausgeübte Kraft bei 200 Gramm...
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Die Therapie eines Distal bisses ist eine häufige Aufgabe in der kieferortho pädischen Praxis. Ist die Therapieentscheidung gefallen, einen Distalbiss dentoalveolär zu kompensieren, werden bei der Auswahl der hierfür vorgesehenen optimalen Methode ganz unterschiedliche Merkmale der vorliegenden Malokklusion gegeneinander abgewogen...
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Verankerungskontrolle gehört bei allen Varianten von Klasse II-Malokklusionen zu den durchgehenden Behandlungsaufgaben. Der Headgear (HG)steht als bewährtes Ge rät bei Bedarf zur Verfügung. Verankerungsverlust kann eine kie fer orthopädische Behandlung unnötig verlängern oder gar dazu führen, dass ein Therapieziel nicht oder nur mithilfe gnathischchirurgischer Maßnahmen erreicht werden kann
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Seit der ersten Bite Jumping-Apparatur von Kingsley (1877) sind zahlreiche Ap-paraturen zur Behandlung von Klasse II- Dysgnathien entwickelt worden. Emil Herbst, Pionier der festsitzenden Funktions kieferorthopädie, hat mit der Entwicklung seines Herbst-Scharniers (Abb. 1) den Meilenstein der festsitzenden inter-maxillären Geräte gesetzt,1 die mittlerweile auf über 110 Jahre Geschichte zu-rückblicken. Im Jahre 1987 stellte James J. Jasper den Jasper Jumper vor, eine in Weichkunststoff eingebettete Schraubendruckfeder, die über spezielle Verbin-dungsstücke an Bändern und Bögen befestigt werden kann (Abb. 2).2...
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Kiefer- und Zahnstellungs anomalien werden mithilfe unterschiedlicher kie-ferorthopädischer Methoden behandelt. Zwischen 28 und 63 Prozent der uns zu einer KFO-Therapie überwiesenen Patienten weisen eine Angle-Klasse II auf.2, 3 Die Behandlungsmöglichkeiten umfassen hierbei die Wachstumshemmung des Oberkiefers, die Förderung des Unterkie-ferwachstums sowie die Distalisierung von Eckzähnen, ersten oder zweiten Prä-molaren bzw. Molaren. Liegt eine skelet-tale Klasse II vor, ist in der Regel eine kombiniert kieferorthopädisch-kieferchirurgische Therapie indiziert...
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Die Verschiebung der Mittellinie gehört zu den am häufigsten bemerkten Abweichungen in der Zahnposition.2 Nicht zuletzt durch die Inflationen an fotografischen Selbstporträts bemerken junge Patienten gehäufter diese Stellungsabweichung. Die Ursache dieser nicht nur kosmetischen Einschränkung ist mit zahlreichen Fehlstellungen assoziiert. Zur Korrektur der Mittellinie werden in der traditionellen Kieferorthopädie intermaxilläre Gummizüge, sequenzielle Extraktionen, Hebelarme oder asymmetrische Gaumenbügel empfohlen...
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Die schablonengeführte Insertion: Die schablonengeführte Insertion gibt dem Anfänger, aber auch dem erfahrenen Kieferorthopäden, eine höhere Sicherheit als die freie Insertion. Denn bei der Planung (siehe Abschnitt „Analoger oder digitaler Weg“) und Realisierung der Insertionsrichtung hat man die Möglichkeit, die Verhältnisse aus den unterschiedlichsten Richtungen zu betrachten. Durch die Schablone wird die sagittale und transversale Richtung der Miniimplantate vorgegeben. Systemspezifisch, also markenabhängig, ist die vertikale Ausrichtung des Miniimplantats mit seinem Insertionsinstrument im Verhältnis zum Führungsrohr...